Eintracht Frankfurt News: Das wurde aus Jovic, Rebic und Haller
Zwei fanden ihr Glück: Das wurde aus der Frankfurter Büffelherde
30.10.2021 | 14:37 Uhr
Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastian Haller sind als die Frankfurter Büffelherde in die Klubgeschichte der Eintracht eingegangen. Das Offensivtrio führte die Hessen 2018 zum DFB-Pokalsieg und 2019 ins Halbfinale der Europa League. Anschließend verließen alle drei die SGE.
Eintracht-Torwart Kevin Trapp war es, der Ende 2018 nach einem 3:0-Sieg in der Bundesliga beim VfB Stuttgart die Power und Robustheit von Jovic, Rebic und Haller treffend auf den Punkt brachte: "Wenn die da vorne loslegen, brennt es immer. Das war wie eine Büffelherde." Eine Bezeichnung für das Trio, die sich schnell verbreitete.
Jovic der Strafraumstürmer, Rebic das Kraftpaket und Haller der Wandspieler - sie ergänzten sich perfekt. Mit ihren konstant guten Leistungen machten sie europaweit auf sich aufmerksam und weckten Begehrlichkeiten. Frankfurt konnte das Trio nicht halten.
Nach der Saison 2019 setzten Jovic, Rebic und Haller allesamt ihre Karrieren in ausländischen Ligen fort - mit unterschiedlichen Verlaufskurven. Skysport.de wirft einen Blick auf die sportliche Situation der drei Offensivakteure.
Jovic beschert Frankfurt Rekordablöse
Luka Jovic wechselte 2017 von Benfica zur Eintracht und erzielte in seiner zweiten Bundesliga-Spielzeit satte 17 Tore. Damit wurde der Serbe hinter Robert Lewandowski (FC Bayern München) und Paco Alcacer (Borussia Dortmund) Dritter der Torjägerliste. Insgesamt 36 Tore und neun Torvorlagen in 75 Pflichtspielen standen nach zwei Jahren bei der SGE in seiner Bilanz.
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Seine starken Abschlussqualitäten blieben bei den Topvereinen nicht unentdeckt. Für 63 Millionen Euro zog es Jovic 2019 zu Real Madrid und unterschreib dort einen Kontrakt über sechs Jahre. Damit bescherte er Frankfurt den bis heute höchsten Transfererlös der Vereinsgeschichte.
Doch bei den Königlichen konnte Jovic nicht ansatzweise an seinen Leistungen anknüpfen. In seiner Debütsaison schoss er nur magere zwei Tore für Real und stand dabei stets im Schatten von Karim Benzema, an dem er im Sturmzentrum nicht vorbeikam.
Spanische Presse kritisiert Jovic heftig
Die Kritik der spanischen Presse war vernichtend. Die Marca bezeichnete Jovic als den "unproduktivsten Real-Einkauf der vergangenen Jahre." Die AS nannte den Serben einen "unsichtbaren Spieler. Er existiert nicht. Als würde Real nur zu zehnt spielen."
Als es auch in seiner zweiten Saison in Madrid nicht besser lief, wurde Jovic auch im Real-Umfeld als Fehleinkauf tituliert. "Wenn du als Real Madrid in drei Wettbewerben spielst, brauchst du zwei Mannschaften mit zwei starken Stürmern", machte Vereinslegende Hugo Sanchez klar. Zudem fiel Jovic mit einem Verstoß gegen die Corona-Regeln in seiner serbischen Heimat negativ auf und musste eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro zahlen.
Zur Rückrunde 2020/21 wurde er schließlich verliehen - zurück nach Frankfurt. Dort lief es wieder besser. In 18 von 19 Partien kam er zum Einsatz und traf immerhin viermal. "Ich liebe diesen Verein. Eintracht ist für mich ein besonderer Verein in jeder Hinsicht", betonte der 23-Jährige gegenüber Bild. Nach der Leihe ging es für Jovic allerdings zurück nach Madrid und damit wieder auf die Ersatzbank.
Jovic kommt weiterhin nicht an Benzema vorbei
In dieser Saison durfte Jovic unter Trainer Carlo Ancelotti lediglich in sechs Partien mitwirken. 84 Minuten Spielzeit, null Tore stehen zu Buche. Das Problem des Serben ist weiterhin dasselbe. "Er wird spielen, wenn Benzema nicht verfügbar ist", machte Ancelotti die Hackordnung im Real-Angriff deutlich. Jovic kommt einfach nicht am Franzosen vorbei.
Benzema ist mit neun Treffern und sieben Torvorlagen in La Liga in absoluter Galaform. Der Real-Kapitän ist zudem kaum einmal verletzt. Die Chancen, dass Jovic sich kurz- oder mittelfristig in Madrid durchsetzt, stehen daher gering.
Eine erneute Leihe im Winter ist genauso im Bereich des Möglichen wie ein Wechsel im Sommer. An Interessenten mangelt es nicht. Insbesondere in England und Italien soll der 23-Jährige heiß begehrt sein. Als mögliche Abnehmer gelten unter anderem der FC Everton, Newcastle United, Inter Mailand und die AC Florenz.
Rebic als Frankfurter Pokalheld
Von der AC Florenz kam 2016 Ante Rebic nach Frankfurt. Unermüdlich beackerte der Kroate drei Jahre lang die linke offensive Außenbahn der Hessen und spielte sich schnell in die Herzen der Fans. Mit seinen zwei Toren im Pokalfinale gegen den FC Bayern (3:1) 2018 machte er sich endgültig zum Helden in Frankfurt.
Mit einer für ihn untypisch schwachen Körpersprache und wenig Einsatzbereitschaft fiel Rebic beim Playoff-Hinspiel in der Europa League 2019 gegen Racing Straßburg auf. Der Kroate wollte unbedingt wechseln und machte seine Absichten auf diese Weise deutlich. Hinter den Kulissen brodelte ist, schließlich verlieh die Eintracht Rebic an den AC Mailand, im Gegenzug kam Andre Silva nach Hessen.
In Mailand saß Rebic allerdings unter Trainer Marco Giampaolo zunächst in der Regel auf der Ersatzbank und war nicht mehr als ein Rollenspieler. Als der TV-Sender Sky Italia kurz vor dem Ligaspiel gegen den SSC Neapel Rebic einblendete, wie dieser lustlos in der Kabine auf seinem Handy rumspielte, fiel der Offensivakteur bei den Tifosi in Ungnade.
Ibrahimovic bringt Rebic in die Spur
"Lächeln ist der beste Weg, um Problemen entgegen zu treten, jede Angst zu zerschlagen und jeden Schmerz zu verbergen", reagierte Rebic auf Instagram auf die vielen Kommentare der wütenden Milan-Anhänger.
Doch das Blatt sollte sich wenden. Mit Stefano Pioli bekam Rebic einen neuen Trainer, zudem holte der 18-malige italienische Meister im Winter 2019/20 Zlatan Ibrahimovic zurück in die Modestadt. Und plötzlich lief es auch bei Rebic viel besser.
"Es sieht so wirklich so aus, als ob ihm die Ankunft von Ibrahimovic geholfen habe", meinte Milan-Expertin Alessandra Bocci von der Gazzetta dello Sport im Interview mit Sport1 und fügte hinzu: "Ibrahimovic war vor allem für die jüngeren Milan-Spieler wichtig, um sich vor allem in Sachen Mentalität zu verbessern - davon hat sicher auch Rebic profitiert."
Rebic entwickelt sich zum Leistungsträger
"Zu Beginn lief es nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte und wie es der Verein und ich selbst von mir erwartet haben. Doch in der Rückrunde bot sich bald die richtige Gelegenheit, die ich bestmöglich nutzen konnte. Bis zur Corona-Zwangspause lief es immer besser", so Rebic damals.
Nach der ersten Saison verpflichtete Milan Rebic für fünf Millionen Euro schließlich fest. Der Kroate spielte sich seitdem fest und ist absoluter Leistungsträger der Rossoneri. In mittlerweile 73 Pflichtspieleinsätzen für Milan hat der 28-Jährige 25 Treffer selbst erzielt sowie 15 Tore vorbereitet.
Rebic fühlt sich inzwischen wohl in Mailand, spielt Champions League und hat mit seinem Team zudem einen starken Saisonstart erwischt. Nach neun Spieltagen liegt die AC mit 25 Punkten noch ungeschlagen auf Platz zwei, punktgleich mit Napoli. Der Vertrag des Vizeweltmeisters läuft noch bis 2025. Rebic und Milan - das passt.
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Haller überzeugt als harter Arbeiter
Ebenfalls zusammen passen Sebastian Haller und Ajax Amsterdam. Mit 13 Toren und fünf Torvorlagen in 14 Pflichtspielen spielt der Ivorer eine bislang herausragende Saison für den niederländischen Rekordmeister. In der Champions League glänzte Haller beim 4:0-Sieg gegen den BVB, zuvor erzielte er in seinem ersten Königsklassen-Spiel gegen Sporting gleich einen Viererpack.
Haller kam 2017 vom FC Utrecht nach Frankfurt. Nach einer soliden Debütsaison mit neun Treffern in der Bundesliga explodierte er im zweiten Jahr und traf satte 15 Mal. Ex-Eintracht-Coach Adi Hütter schwärmte von seinem damaligen Offensivspieler und lobte ihn als harten Arbeiter im Training, Haller machte sich bei der SGE einen Namen.
"Ich selbst habe ja gesagt: Ihr dürft alle verkaufen, außer ihn. Doch wenn dann das Geld tatsächlich ins Spiel kommt und du das Doppelte oder Dreifache verdienen kannst - dann musst du es einfach machen", sagte Eintracht-Legende Charly Körbel nach dem Haller-Abgang 2019. Den Ivorer zog es zu West Ham United.
Haller glänzt bei Ajax Amsterdam
50 Millionen Euro hatten die Londoner auf den Tisch gelegt, da konnten die Hessen nicht Nein sagen. Der Start in der Premier League verlief auch zunächst vielversprechend für Haller, der gleich drei Tore bei seinen ersten drei Einsätzen erzielte. Mit seiner physischen Präsenz und seiner Körpergröße von 1,90 Meter schien er perfekt nach England zu passen. "Haller ist ein kompletter Stürmer", lobte der damalige Hammers-Coach Manuel Pellegrini seinen Spieler.
Doch anschließend hatte Haller immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen und verlor nach und nach seinen Torriecher. Der Ivorer fühlte sich mehr und mehr unwohl in London. "Es war wirklich frustrierend, diese Spiele kommen zu sehen und keine Tore zu schießen. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich nicht wirklich den perfekten Platz auf dem Feld finden oder vorhersehen konnte, was meine Teamkollegen tun", erklärte Haller gegenüber Talksport.
Nach anderthalb Jahren gab West Ham Haller schließlich in der Winterpause 2020/21 an Ajax für eine Ablöse von 22,5 Millionen Euro weiter - ein Verlustgeschäft von 27,5 Millionen Euro. In Amsterdam zündete Haller sofort und trug mit 13 Toren und sieben Torvorlagen in 23 Spielen zum Doublegewinn bei.
Haller als Haaland-Nachfolger gehandelt
Da der 27-Jährige auch in dieser Saison Tore am Fließband schießt, wird er schon als möglicher Nachfolger von Erling Haaland beim BVB gehandelt. "Ich kenne Dortmunds Pläne nicht. Bei Sebastians Klasse schließe ich nicht aus, dass er interessant für den BVB ist. Was ich sagen kann: Er würde sehr teuer werden", erklärte Ajax-Trainer Erik ten Hag jüngst in der Sport Bild.
Haller steht in Amsterdam noch bis 2025 unter Vertrag. Der Ivorer scheint in den Niederlanden sein Glück gefunden zu haben, genauso wie Rebic in Mailand. Lediglich Jovic in Madrid ist der einzige aus dem Trio, dessen aktuelle Situation verzwickt ist.
Die gemeinsamen Erfolge aus Frankfurter Zeiten wird die einstige Büffelherde der Eintracht aber immer verbinden.
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