VfB Stuttgart - FC St. Pauli. Bundesliga.
MHP ArenaZuschauer60.000.
Hier gibt's die Highlights im Video
VfB Stuttgart verliert gegen den FC St. Pauli in der Bundesliga
Der Vizemeister kassiert im letzten Spiel des Jahres eine Heimpleite gegen den Aufsteiger.
21.12.2024 | 17:28 Uhr
Der FC St. Pauli hat sich mit dem perfekten Jahresabschluss überraschend etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Der Aufsteiger setzte sich bei Champions-League-Teilnehmer VfB Stuttgart 1:0 (1:0) durch und feierte im zwölften Anlauf den ersten Pflichtspielerfolg bei den Schwaben.
Für den bemühten, aber ideenlosen VfB war es nach vier Siegen am Stück ein unerwarteter Dämpfer beim Kampf um den Wiedereinzug in die Königsklasse. "Es hat ein bisschen was gefehlt, um dann wirklich die Dinger auch am Ende reinzumachen, ein bisschen Überzeugung. Man muss aber auch mal den Gegner nennen, der immer wieder einen Fuß vor den Ball bekommen hat, fleißig und vielbeinig verteidigt hat. Das tut weh", meinte VfB-Coach Sebastian Hoeneß bei Sky.
Während die Profis im weihnachtlich abgedunkelten Stadion Geschenke an die Fans verteilten, sprach Sportvorstand Fabian Wohlgemuth bei Sky von einem "extrem bitteren und enttäuschenden" Nachmittag: "Aber ich bewerte nicht nur das Spiel, sondern die zurückliegenden Monate, in denen die Mannschaft den Beweis angetreten hat, dass die letzte Saison keine Eintagsfliege war."
23 Torschüsse reichten nicht zu einem Treffer. "Die Paulianer haben sich in jeden Ball geworfen, der Torwart gut gehalten. Es war aber nicht ungerecht", sagte Wohlgemuth. Stuttgart habe der Dreifachbelastung "Tribut gezollt" und dürfte nun personell nachlegen. "Wir schauen, ob der Transfermarkt für uns eine Lösung bietet. Es könnte immer was passieren", sagte Wohlgemuth. Vor allem ein Verteidiger soll her.
Eggestein lässt St. Pauli jubeln
Johannes Eggestein (21.) traf für die Gäste und hatte das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte mit einem Foulelfmeter (53.) aber an Nationaltorhüter Alexander Nübel. Oladapo Afolayan (80.) schoss bei einem Konter an den Pfosten.
Doch das rächte sich nicht mehr für die Paulianer, die vier der fünf vorangegangenen Ligaspiele verloren hatten. Am Ende jubelte ihr Trainer Alexander Blessin, ein gebürtiger Cannstatter und früherer VfB-Profi.
Stuttgart ohne Taktgeber Karazor
Eggestein (8.) hatte schon die erste Chance, da fehlten noch Zentimeter. Dann übernahm der VfB das Kommando, doch Anthony Rouault unterlief ein folgenschwerer Fehlpass. Angelo Stiller konnte nicht klären, Maximilian Mittelstädt fälschte Eggesteins Schuss ins eigene Tor ab.
Stuttgart blieb dominant, konnte seinen Ballbesitz aber nicht zu weiteren Hochkarätern nutzen. St. Pauli, das auf Abwehrchef Eric Smith verzichten musste, machte geschickt die Räume eng. Der VfB vermisste seinen erkrankten Kapitän Atakan Karazor als Gestalter im Mittelfeld sehr.
Stuttgart rennt vergebens an
Kurz nach der Pause zeigte Schiedsrichter Felix Brych nach einem Bodycheck von Anrie Chase am durchgebrochenen Afolayan auf den Punkt - eine Zentimeter-Entscheidung, weil der Kontakt auf der Strafraumlinie stattfand. Doch Nübel hatte mit dem halbhoch in die Mitte geschossenen Strafstoß keine Mühe.
St. Pauli zog sich danach immer mehr zurück und setzte offensiv nur noch Nadelstiche. Stuttgart aber tat sich weiter schwer, spielte mitunter zu umständlich.
Ermedin Demirovic (66.), der mit dem zuletzt so starken Nick Woltemade als Doppelspitze nur bedingt harmonierte, zielte knapp daneben. Enzo Millot (69.) scheiterte mit seinem zu zentralen Schuss an Torwart Nikola Vasilj.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.