Thesen zu Leroy Sane und Frankfurts Sieg gegen Galatasaray
Leroy Sane bereitete zwar das Führungstor für Galatasaray vor, danach baute der vom FC Bayern nach Istanbul gewechselte Nationalspieler aber stark ab. In dieser Form muss er um die WM zittern. Ein Frankfurter Spieler könnte ein Kandidat für Julian Nagelsmann werden.
20.09.2025 | 13:07 Uhr
Fünf Thesen von Sky Sport zum 5:1 von Eintracht Frankfurt gegen Galatasaray.
1. So reicht es bei Sane nicht für die WM
Leroy Sane kam beim 1:5 in Frankfurt sehr gut ins Spiel. Seine Vorlage zum 1:0 in der 8. Minute durch Yunus Akgün ließ den Gästeblock Kopf stehen. Danach baute der Ex-Bayern-Star aber ab. Viele verlorene Zweikämpfe, viele ungenaue Pässe und weitere nicht zielführende Aktionen: So reicht es nicht, um Bundestrainer Julian Nagelsmann zu beeindrucken und im nächsten Jahr mit zur WM zu fahren.
in der Türkei bereits in der Kritik stehende Sane (erst 1 Tor und 2 Assists in 9 Spielen seit seinem Wechsel zu Galatasaray) muss sich steigern.
2. Galas Abwehr ist nicht champions-League-tauglich
Der türkische Meister hat sich im Sommer im großen Stil verstärkt. Neben Sane kamen weitere Stars wie Victor Osimhen oder Ilkay Gündogan an den Bosporus. Das wird genügen, um erneut die Süper Lig zu gewinnen. Für die Champions League ist aber gerade die Defensive zu schwach. Das fünfte Gegentor darf auf diesem Niveau niemals zustandekommen.
3. Uzun kann der nächste Marmoush werden
Seine erste Saison bei der Eintracht war alles andere als einfach. Dino Toppmöller brachte ihn, wenn überhaupt, nur als Joker. Aber mittlerweile hat sich Can Uzun in der ersten Elf der SGE etabliert und zahlt das Vertrauen des Trainers in ihn mit Scorern zurück. Seinem tollen Bundesliga-Start ließ er ein Weltklasse-Tor gegen Gala folgen. Aus der Drehung mit dem vermeintlich schwächeren Fuß so abzuschließen, ist höchste Fußballkunst.
"Can hat Geduld bewiesen und einen großen Schritt in seiner Entwicklung gemacht", lobte Sportchef Timmo Hardung den 19-Jährigen bereits in der Halbzeitpause des Spiels. Macht Uzun mit diesem Selbstvertrauen so weiter, kann er in die Fußstapfen von Omar Marmoush treten. Eigentlich kaum zu glauben, dass Vincenzo Montella, Nationaltrainer der Türkei, bislang kaum Gebrauch von Uzun machte.
4. Brown ist reif für die Nagelsmann-Einladung
Der mit Uzun vor einem Jahr aus Nürnberg nach Frankfurt gewechselte Nathaniel Brown ist ein ernsthafter Kandidat für Bundestrainer Nagelsmann. Nach einer starken Rückrunde und einer starken U21-EM beweist sich der Frankfurter Linksverteidiger nun auch auf der großen Bühne Champions League.
Gegen Galatasaray war der 22-Jährige mitverantwortlich dafür, dass Sané und Co. nach dem frühen Treffer wenig gelang. Es spricht nichts gegen eine Einladung für die Länderspiele im Oktober gegen Luxemburg und Nordirland - zumal das DFB-Team gute Außenverteidiger schon länger gut gebrauchen kann und Brown taktisch flexibel (sowohl in einer Viererkette als auch auf der Schiene) einsetzbar ist.
5. Toppmöller verdient mehr Lob
Was Dino Toppmöller aus der Eintracht gemacht hat, verdient größten Respekt. Meist wird (auch zurecht) über die Kaderbauer um Markus Krösche gesprochen, aber der Trainer ist es, der die Mannschaft am Ende ein- und aufstellt - und das gelingt Toppmöller hervorragend, obwohl immer wieder Leistungsträger wegbrechen.
Nach Abgängen von Spielern wie Randal Kolo Muani, Marmoush und Hugo Ekitike hätten nicht wenige Trainer genervt abgewunken, doch Toppmöller fand und findet immer wieder Lösungen, die zum sportlichen Erfolg beitragen. Sein Man-Management wurde übrigens schon beim FC Bayern sehr geschätzt. Der ehemalige Assistent von Nagelsmann hatte gerade zu viel jüngeren Bayern-Spielern einen sehr guten Draht. In Frankfurt erntet er jetzt die Früchte seiner Arbeit - und müsste dafür eigentlich auch in der Öffentlichkeit viel mehr gelobt werden.
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