Maximilian Wöber über die Gladbacher Krise in der Bundesliga
Sky exklusiv || Gladbach-Krise: Wöber fordert Kahn-Mentalität
20.02.2024 | 17:58 Uhr
Bei Borussia Mönchengladbach kriselt es immer stärker. Maximilian Wöber spricht über die Gründe der aktuellen Misere - und fordert mehr Energie auf dem Rasen.
In der Rückrundentabelle belegt die Fohlenelf Rang 18, in den kommenden Partien gegen Bochum, Mainz und Köln müssen endlich Siege folgen. Wöber sieht im Interview exklusiv bei Sky verschiedene Hintergründe für die aktuelle Krise und blickt dennoch auf die große Chance eines Titels.
Maximilian Wöber bei Sky…
…über die Lehren aus der 0:2-Niederlage in Leipzig: "Es war ein sehr schwieriges Spiel. Es war schon vorher klar, dass es nicht leicht werden würde. Letztlich haben sie uns mit ihrer individuellen Qualität besiegt. Wir haben unsere Situationen nicht qualitativ hochwertig genug ausgespielt, sondern oft den Ball in den Umschaltphasen verloren. Dann ist es klar, dass gegen Teams mit solchen Spielern gefährliche Situationen entstehen. Da haben wir leider nicht alles verteidigen können. Da müssen wir uns selbst an die Ohren packen und weiter dran arbeiten."
…über Borussia Mönchengladbach als Tabellenletzter in der Rückrundentabelle: "Wir sind uns der Situation bewusst und genauso in die Hinrunde gestartet, wie jetzt in die Rückrunde. Wir wissen - ohne das als Ausrede zu nutzen - dass unser Programm sehr schwierig war. Wir hatten uns in diesen Spielen viel mehr vorgenommen. Vor allem gegen Darmstadt und Augsburg zuhause muss es unser Anspruch sein, sechs Punkte zu holen. Gerardo Seoane und auch Nils Schmadtke haben das ganz klar analysiert und uns ihre Ideen und Wahrnehmungen klargemacht. Jetzt liegt es an uns. Wir müssen hart arbeiten und wissen, worum es geht. Es kann schnell nach oben, aber auch nach unten gehen. Wir müssen Punkte holen."
…über die Gründe, für die schlechten Ergebnisse und an was es konkret auf dem Rasen fehlt: "Energie! Das trifft es am besten. Jeder, der Borussia zuschaut, erwartet, dass wir kämpfen, laufen und beißen. Dass wir die fußballerische und individuelle Qualität haben, davon ist glaube ich jeder überzeugt, der Borussia Mönchengladbach kennt. Das hat jeder einzelne, der bei uns auf dem Platz steht, auch schon bewiesen, aber das Ganze geht nur, wenn man viel Energie auf den Rasen bringt und viel aufopfert. Dann kommen eben auch Situationen, in denen man seine individuelle Qualität zeigen kann. Das haben wir einfach zu selten in den Spielen gezeigt. Da müssen wir Spieler uns an die eigene Nase packen und das über 90 Minuten machen. Da hilft keine Taktik oder Vorgabe. Wir müssen uns auch selbst motivieren und sagen: 'Okay. Jetzt kommen 90 Minuten und da gebe ich alles für diesen Verein und möchte unbedingt drei Punkte holen!'"
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…über fehlenden Mut in der Offensive: "Ja, wir müssen auf jeden Fall mehr Risiko nehmen und auch mutiger sein. Wir haben uns heute noch einmal die offensiven Szenen aus Leipzig angeschaut, wo wir oft Situationen hatten, in denen wir vier oder fünf Spieler in der Box hatten, den Ball aber dann wieder zurückspielen, anstatt ihn reinzuflanken. Ich glaube, das hat dann etwas mit Konsequenz zu tun, wo man auch mal sagt: 'Scheißegal, ob ich dann mal den Gegenspieler anschieße oder den Ball im Eins-gegen-eins offensiv verliere. Ich ziehe meine Aktion jetzt durch und es wird gefährlich oder eben auch nicht.' Diese Entschlossenheit brauchen wir einfach auf dem Platz. Dass man in Oliver Kahn-Manier seine Eier in die Hand nimmt, den Ball in die Box reinhaut und die Situationen sucht, um kreative und gefährliche Situationen herzustellen und dann auch wieder Tore zu erzielen."
…über den Umbruch in dieser Saison und die Gefahr, sich darauf auszuruhen: "Ich weiß jetzt nicht, wie gefährlich das werden kann, aber ich kann glaube ich für alle Jungs in der Kabine sprechen, dass wir jetzt nicht in irgendeiner Art und Weise davon beeinflusst werden. Es war klar, dass nicht alles direkt funktionieren wird, und das hat man ja auch öfter gesehen. Wir dürfen da auf keinen Fall das Argument verwenden, dass wir zu jung sind oder in einem Umbruch stecken. Wir hatten jetzt 22 Spiele Zeit, um uns zu finden und jetzt gilt es einfach."
…über die historische Chance, den DFB-Pokal in dieser Saison zu gewinnen: "Mit den richtigen Leistungen und dem richtigen Engagement stehen die Chancen sehr gut. Wir sind mit Bayer Leverkusen der einzig verbliebene Bundesligist und deshalb ist es ganz klar unser Anspruch, diese zwei Spiele zu gewinnen. Wir wissen, dass das richtig schwierig wird. Saarbrücken hat nicht umsonst Bayern München und Eintracht Frankfurt rausgehauen. Sollten wir es weiterschaffen, wird es auch auf dem Betzenberg gegen Kaiserslautern kein Selbstläufer. Aber es heißt für uns: Schritt für Schritt. Am 12. März müssen wir alle bereit sein und dann gilt es eine Runde weiterzukommen."
…über die Vorfreude auf die EM in Deutschland mit Österreich: "Riesige Vorfreude! Das wäre ein Highlight meiner Karriere. Bei der letzten EM wurde ich leider nicht nominiert, obwohl ich öfter bei der Qualifikation dabei war und gespielt habe. Jetzt zähle ich mich zum Stamm dazu, der immer nominiert ist. Deshalb freue ich mich riesig, wenn es dann so weit ist. Aber davor habe ich jetzt erstmal noch einige Aufgaben mit der Borussia zu erledigen und darauf liegt mein voller Fokus."
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