Joao Felix wartet beim FC Chelsea auf seinen Durchbruch
Joao Felix konnte seit seinem Wechsel im Sommer kaum auf sich aufmerksam machen.
05.01.2025 | 21:53 Uhr
Joao Felix galt vor einigen Jahren noch als eines der größten Talente des europäischen Fußballs. Doch den nächsten Schritt hat er bislang nicht geschafft. Auch beim FC Chelsea kann sich der Portugiese noch nicht in den Fokus spielen.
Von Nico Lutz
Der "neue Ronaldo", "Jahrhunderttalent" und "Furacao (Hurrikan) Felix".
Nur drei von vielen Spitznamen, die Joao Felix erhielt, nachdem er mit Benfica Lissabon einen raketenhaften Aufstieg durchlebte. Doch fünf Jahre später sind die Lobeshymnen verstummt. Der portugiesische Angreifer scheint es auch beim FC Chelsea nicht zu schaffen, die Prophezeiungen zu verwirklichen. Das war ihm vorher schon in Barcelona und Madrid nicht gelungen - trotz oder vielleicht auch aufgrund hoher Erwartungen.
In Überschallgeschwindigkeit hatte der portugiesische Dribbler den Weltfußball erobert. Nach 15 Toren und neun Vorlagen in 26 Liga-Spielen hatte Joao Felix in der Saison 2018/19 nicht nur Atletico Madrid auf sich aufmerksam gemacht. Doch es waren eben die Colchoneros, die nach nur einem Jahr von Felix im Profifußball bereit waren, eine Rekordsumme von 127 Millionen Euro für die Dienste des damals 19-Jährigen zu bezahlen.
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Felix scheitert als Königstransfer
Bei den Rojiblancos sollte er die Nachfolge von Antoine Griezmann antreten. Zugegebenermaßen kein leichtes Los - konnte das Wunderkind den Erwartungen nie gerecht werden. In der von Disziplin und Defensive geprägten Spielidee von Trainer Diego Simeone konnte sich Freigeist Felix nicht entfalten, in 131 Einsätzen gelangen ihm 34 Treffer.
Es folgten Leihen zum FC Chelsea und FC Barcelona, doch mehr als Andeutungen von seinem Talent gab es selten zu bestaunen - es fehlte die Konstanz. In Madrid hatte er sich längst unbeliebt gemacht, sein öffentlicher Wechselwunsch zum Konkurrenten Barca und die Verbannung in das Training der Jugendmannschaft bildeten den unschönen Abschluss bei Atleti.
Dennoch entschieden sich die Blues im vergangenen Sommer dazu, den Dribbelkünstler für schlappe 50 Millionen Euro fest zu verpflichten. Felix bekam mit dem nunmehr dritten unterschiedlichen Chelsea-Trainer Enzo Maresca eine neue Chance. Doch das Bild blieb bislang dasselbe: Drei Startelfeinsätze und sieben Einwechslungen in der Premier League geben eine ernüchternde Bilanz ab.
Maresca stellt mehr Spielzeit in Aussicht
"Ich schäme mich für Joao und würde ihm gerne mehr Spielminuten in der Premier League geben", meinte Maresca Mitte November. Der Italiener beteuert, dass die geringe Spielzeit nicht etwa an den Leistungen des 25-Jährigen liege.
Die offensive Spielerdichte sei der Luxus für Maresca - und das Problem für "Furacao Felix". Cole Palmer, Christopher Nkunku, Noni Madueke und Jadon Sancho - die Liste der Konkurrenz ist lang. Vor allem das Trio aus Palmer, Nkunku und Felix ergibt für den Coach aus taktischer Sicht keinen Sinn: "Ich würde sie alle gerne auf dem Platz haben, aber dann muss man auch verteidigen. Und man braucht die richtige Balance zwischen den beiden Phasen des Angriffs und der Verteidigung", erklärt Maresca die Situation des Portugiesen. "Ich sehe Cole Palmer und Joao Felix, die zusammen spielen, als eines der Ziele für die Zukunft", so der Übungsleiter.
Durchbruch oder ewiges Talent?
Einerseits konnte Felix seither alle drei seiner Berufungen in die erste Elf feiern, andererseits saß er bei drei der letzten vier Partien 90 Minuten lang auf der Bank. Lediglich in der Conference League kam der Offensivmann regelmäßig zum Einsatz und erzielte dabei vier Tore. Im Liga-Alltag ist er einer von vielen Edelreservisten, der ehemalige Leipziger Nkunku kommt ebenfalls nur auf drei Einsätze von Beginn an.
Im Alter von gerade einmal 25 Jahren ist es noch immer möglich, dass Felix sein volles Können ausschöpft. Die Erwartungen an den filigranen Edeltechniker sind längst nicht mehr so hoch, auch die Ablösesumme dürfte bei einem Verein wie dem FC Chelsea nicht allzu viel zusätzlichen Druck ausrufen.
Im Schatten von Superstar Cole Palmer bleibt Hoffnung, dass Felix frei aufspielen und seinen Ruf als ewiges Talent loswerden kann. Denn im schnelllebigen Fußballgeschäft gerät auch ein Jahrhunderttalent schnell in Vergessenheit.
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