Alexander Blessin von seinem FC St. Pauli voll überzeugt
Der Trainer resümiert die Hinrunde der Hamburger.
27.12.2024 | 19:10 Uhr
Der FC St. Pauli überwintert in der Bundesliga auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Trainer Alexander Blessin blickt im Gespräch mit Sky auf die Hinrunde zurück und stellt dabei insbesondere den Teamgedanken beim Aufsteiger heraus.
Von Marcus Jürgensen
Das Fazit-Gespräch mit St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin findet vor Weihnachten in einem Besprechungsraum im Trainingsgelände der Kiez-Kicker in der Kollaustraße statt.
Es ist viel vorzubereiten, denn Blessin hat vor dem Weihnachtsfest noch die schwere Auswärtsaufgabe beim VfB Stuttgart zu bewältigen. Dass sich seine Mannschaft dort drei Punkte unter den Baum legen wird, ahnt der Übungsleiter da noch nicht.
Trotz Stress und Fokus wirkt Blessin, wie bislang in seiner gesamten Zeit bei St. Pauli, freundlich und offen. Er nimmt sich Zeit, um über seine Mannschaft und die absolvierten Spiele zu sprechen. "Ich glaube, dass wir vieles schon gar nicht so schlecht gemacht haben. Man hat schon gesehen, was wir wollten, was wir in den Spielen erreichen wollten. Da haben wir uns, glaube ich, schon auch Respekt verschafft", erklärt Blessin.
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St. Pauli überzeugt vor allem auswärts
Aktuell steht man über dem Strich. Es ist der 14. Tabellenplatz mit 14 Punkten. Und dem angesprochenen Respekt können sich die Braun-Weißen sicher sein. Gerade in der Fremde überzeugt der Aufsteiger mit dem achten Platz in der Auswärtstabelle.
Und trotzdem: Blessin sieht noch Luft nach oben. "In der Summe muss man ganz ehrlich sagen, wenn man das jetzt Punkte technisch sieht, dann sind es zu wenig Punkte, also für die Spiele, die wir dann auch verloren haben, unglücklich verloren haben, hätten schon ein paar Punkte mehr drin sein können und da hätte sich die Mannschaft einfach belohnen müssen", so der 51-Jährige.
Blessin erkennt Baustellen im Kader
Blessin sieht allerdings auch, dass es Baustellen in seinem Kader gibt. So fällt es dem Aufsteiger zum Beispiel schwer, Verletzungen von Leistungsträgern zu kompensieren. Dazu kommt in die in der Öffentlichkeit immer wieder thematisierte Schwäche in der Offensive. St. Pauli hat erst zwölf eigene Tore erzielt und stellt damit den schwächsten Angriff der Bundesliga: "Damit muss man leben und umgehen, das ist jetzt kein Problem. Denn wichtig ist ja, wie wir das hier intern einschätzen", lächelt der Trainer.
Natürlich ist dieses Thema auch den sportlich Verantwortlichen nicht verborgen geblieben. Wie Sky bereits berichtete, würde sich die Kiez-Kicker gerne die Dienste von Noah Weißhaupt sichern. Der offensive Außenbahnspieler des SC Freiburg (drei BL-Einsätze vor der Winterpause) könnte die für mehr Breite und Qualität im Kader sorgen.
"Das haben wir ja immer gesagt. Wenn sich finanziell irgendwas öffnet, wo man dann sagt, das macht finanziell Sinn, das macht auch sportlich Sinn, dann sind wir sicherlich nicht abgeneigt noch zu machen", gibt Blessin einen kleinen Einblick in die Planungen.
Teamgedanke steht ganz oben
Wenig Anlass zur Sorge gibt die St.-Pauli-Defensive. Mit 19 Gegentoren stellt die Blessin-Elf gemeinsam mit Union Berlin hinter den Bayern (zwölf Gegentreffer) die zweitstärkste Abwehrreihe. "Es betrifft jeden einzelnen Spieler, dass er einfach mehr Verantwortung übernimmt. Wenn wir also übers Verteidigen sprechen, dann sprechen wir nicht über die Abwehr, sondern das ist bei mir der Gesamtverbund."
Der Teamgedanke ist dem Trainer wichtig. Glücklicherweise hat das schon unter Vorgänger Fabian Hürzeler eine enorme Rolle gespielt. Ohne dieses Teamgefühl hätten die Kiez-Kicker möglicherweise den Aufstieg nicht realisieren können. Und ohne diese Grundtugend wäre es sicher nicht möglich gewesen, den VfB Stuttgart vor Weihnachten im eigenen Stadion niederzuringen.
Als unser Gespräch mit Blessin endet, wusste der Übungsleiter natürlich nicht, dass es zum 1:0-Erfolg reichen wird. Vielleicht hat er ein bisschen drauf gehofft, denn ein Satz des Trainers aus dem Gespräch zeigt, dass der Klassenerhalt durchaus möglich ist und der Glaube bei den Braun-Weißen lebt: "Ich bin von der Mannschaft einfach überzeugt".
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