Sky Check-up zum Monte Carlo Masters mit Zverev, Djokovic, Alcaraz, Tsitsipas
Let's get dirty! Die herrliche Sandplatzsaison in Europa legt los und das mit einem traumhaften Auftakt beim Rolex Monte Carlo Masters.
06.04.2025 | 13:02 Uhr
Hier kommt unser Sky Check-up zum Tennis-Highlight in Monaco mit unseren Kommentatoren Stefan Hempel, Marcel Meinert, Paul Häuser, Nicky Geuer und Andreas Thies.
In seiner Wahlheimat soll es dann auch für Alexander Zverev wieder steil bergauf gehen nach der schwierigen Ergebniskrise zuletzt. Unterstützung bekommt er dabei ganz frisch von der größten deutschen Tennisprominenz himself: Boris Becker.
Alexander Zverev - Update:
Marcel Meinert: "Das wäre die Trainer-Sensation des bisherigen Tennis-Jahres! Boris Becker wurde am Samstag beim Training von Alexander Zverev in Monte Carlo von unserem Reporter Paul Häuser gesichtet und wird den Weltranglistenzweiten für ein paar Tage vor Ort unterstützen und wohl auch bei Zverevs Doppel am Sonntag am Platz sein. Allerdings wird Becker wohl nur bis Montag im Fürstentum weilen und somit Zverev (noch) nicht bei einem Einzel coachen. Ob mehr daraus wird? Dazu halten sich alle Beteiligten bedeckt. Fakt ist: Becker verfügt fraglos über sämtliche Expertisen, die ein erfolgreicher Coach braucht, auch die Chemie zwischen beiden stimmt - wie sowohl Zverev als auch Becker immer wieder betonen. Ob so eine Zusammenarbeit aber tatsächlich Potenzial hat, hängt wohl auch davon ab, inwieweit Zverev sich öffnet und neue Impulse zulässt. Die Tatsache, dass Becker in Monte Carlo ist, dokumentiert aber schonmal, dass Zverev zu Veränderungen bereit ist.
Beim ersten Sandplatz-Masters des Jahres muss Zverev den Fokus darauflegen, dass seine Formkurve wieder nach oben zeigt, ehe man sich mit größeren Zielen beschäftigen kann. Der Hamburger ist zurück auf seinem wohl stärksten Belag. Die Umstellung von Hartplatz auf Sand ist ihm aber in den vergangenen Jahren nicht leichtgefallen. Das dämpft ebenfalls die Erwartungen für Monte Carlo, zumal Zverev eine richtig happige Auslosung erwischt hat, die ihm alles abverlangen wird. Doch sehen wir es einfach positiv: Findet Zverev schnell das Gefühl für die rote Asche und vor allem für seinen Aufschlag, dann kann ein gutes Ergebnis vor der eigenen Haustür viel Schwung für die kommenden Wochen geben. Und wer weiß, vielleicht macht sich sogar schon ein kleiner Becker-Effekt bemerkbar - auch wenn der Leimener selber in Monte Carlo nie erfolgreich sein konnte."
Jan-Lennard Struff:
Stefan Hempel: "Endlich mal wieder Losglück für Jan-Lennard Struff. Der 34-jährige Warsteiner hat mit Valentin Vacherot aus Monaco wohl die angenehmste 1. Runde erwischt. Vacherot steht nur auf Weltranglistenplatz 259 und ist im Fürstentum als Monegasse mit einer Wildcard im Hauptfeld dabei. Struff hatte in den letzten Wochen meist sehr schwere Auftaktgegner und verlor trotz teils ansprechender Leistungen diese Matches. Jetzt ist die deutsche Nummer 2 klarer Favorit und kann sich wieder Selbstvertrauen holen. 2024 war der Schützling von Trainer Markus Wislsperger in Monte Carlo in Topform, schlug Baez und Coric, kam bis ins Achtelfinale, wo er erst von Sinner gestoppt werden konnte. Anschließend folgte für Struff dann sogar sein erster und bisher einziger Turniererfolg in München. Gute Vorzeichen, dass die ehemalige Nummer 21 der Welt endlich rauskommt aus der Ergebniskrise."
Favoritencheck Herren:
Paul Häuser: "Nummer 1: Stefanos Tsitsipas.
Der Grieche an seinem happy Place! Bereits drei Mal hat Tsitsipas in seiner zweiten Heimat, in Monte Carlo gewonnen. Die Bedingungen passen perfekt zu spiel, weil Tsitsipas bei kälteren Temperaturen auf dem langsamen Sand noch mehr Zeit für seine Powerschläge von der Grundlinie und sein kreatives Spiel dann noch mehr zur Entfaltung kommt. Die Umstellung seines Rackets hat ihm bereits in Dubai extrem geholfen, Tsitsipas ist wieder der Alte und geht mit neuem Selbstvertrauen und noch wuchtigeren Schlägen als Titelverteidiger in sein Lieblingsturnier.
Nummer 2: Novak Djokovic.
Der Djoker ist wieder so richtig hungrig. Die Zusammenarbeit mit seinem neuen Coach Andy Murray scheint großartig zu funktionieren. Die Umstellungen am Aufschlag haben Djokovic weiter nach vorne gebracht. In Miami hat er seinen 100. Titel in einem engen Finale gegen den überragenden Jakub Mensik nur knapp verpasst. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Eine optimale Adresse für Turniersieg Nummer 100 wäre auch Monte Carlo, seine Wahlheimat. In den letzten Jahren hate Djokovic zu Beginn der Sandplatzsaison noch so seine Problemchen, aber nach diesem Auftritt in Miami traue ich der Kombination Djokovic - Murray wieder alles zu.
Nummer 3: Carlos Alcaraz.
Der Spanier bekommt einfach keine Konstanz in seine Leistungen. Genau daran will Alcaraz mit seinem Team und Coach Juan Carlos Ferrero aber unbedingt arbeiten. In Monte Carlo hat der beste Sandplatzspieler der letzten Jahre und French-Open-Champion aber auch noch nichts gerissen. Aber warum eigentlich nicht? Nach den frühen Pleiten in Indian Wells und Miami wäre ein Statement im Fürstentum für die berühmte Locker-Room-Reputation absolut angebracht. Alcaraz bringt alle Zutaten für das perfekte Sandplatztennis auch bei langsamen Bedingungen mit, er muss nur seine Balance und die nötige Geduld wieder finden."
Dark Horses - Players to watch:
Nicky Geuer: "Jiri Lehecka."
Andreas Thies: "Ugo Humbert."
Marcel Meinert: "Gael Monfils."
Stefan Hempel: "Matteo Berrettini."
Paul Häuser: "Sebastian Baez."
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