Alexander Zverev gewinnt bei ATP Finals in Turin gegen Ben Shelton
Aufschlagstark, hochkonzentriert und fast fehlerfrei: Alexander Zverev hat sich nach der schmerzhaften Klatsche gegen Jannik Sinner in Paris zum Auftakt der ATP Finals eindrucksvoll zurückgemeldet.
09.11.2025 | 23:01 Uhr
Gegen seinen Lieblingsgegner Ben Shelton aus den USA siegte der Weltranglistendritte in Turin mit 6:3, 7:6 (8:6) - dank einer beeindruckenden Leistung.
Nach 1:32 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball und beendete damit eine Hochgeschwindigkeitspartie. Er sammelte im richtungsweisenden ersten Match der Vorrunde jede Menge Selbstvertrauen. "Ich finde, dass ich ein fantastisches Match gespielt habe, und da darf man sich auch freuen", sagte der Weltranglistendritte im Anschluss. Im Kampf um den Halbfinaleinzug ist Zverev in der Vierergruppe, in der auch Sinner spielt, nun voll auf Kurs.
Noch acht Tage zuvor hatte der Deutsche beim Hallen-Masters in Frankreich einen bedenklichen Eindruck hinterlassen. Wohl auch aufgrund von Schmerzen im Knöchel geriet Zverev beim 0:6, 1:6 gegen den derzeitigen Weltranglistenersten fatal unter die Räder - obwohl sich seine Form in der Endphase einer komplizierten Saison voller Rückschläge zuvor eigentlich stabilisiert hatte.
Drei Zu-Null-Siege allein in 2025
Mit Shelton wartete nun auf den ersten Blick eine Art hochklassiger Aufbaugegner. Allein 2025 hatte er den Amerikaner dreimal ohne Satzverlust bezwungen. Nach einer Vorab-Zeremonie in der Turiner Arena, die sich nahe an der Grenze zur Übertreibung bewegte, begannen beide Kontrahenten hochkonzentriert beim Aufschlag. In den ersten drei Spielen landete lediglich ein einziger Return im Feld des Gegners.
"Ich habe mich gut gefühlt und ich kann nun Match für Match angehen", führte Zverev aus. Zuvor hatte er Weltklasse-Statistiken produziert: 81 Prozent seiner ersten Aufschläge kamen ins Feld, in 84 Prozent der Fälle machte er anschließend auch den Punkt. Er ließ keinen Breakball zu und erlaubte sich nur wenige vermeidbare Fehler.
"Das war eine Spitzenvorstellung", lobte auch Sky Sport Tennis-Experte Philipp Kohlschreiber und gab die Marschroute für Zverev vor: "Halbfinale Minimum. Er ist vollgepackt mit Selbstvertrauen, hat für alle Gegner ein Ausrufezeichen gesetzt. Das war Sascha Zverev 'at his best'."
Knöchel bisher kein Problem
Der Knöchel schien Zverev nicht zu hemmen, er machte einen fitten Eindruck - und als Shelton erstmals schwächelte, war er sofort zur Stelle. Zu Null holte sich Zverev Mitte des ersten Durchgangs ein Break. Vorentscheidend: Der einzige Spieler im Teilnehmerfeld, der das Turnier bereits zweimal gewonnen hat (2018, 2021), war auf dem Weg zum Satzgewinn nach gerade einmal 28 Minuten nicht mehr aufzuhalten.
Im zweiten Durchgang blieb es ein Match der kurzen Ballwechsel. Zverev agierte weiter mutig, er ging in den richtigen Momenten in die Offensive und produzierte kaum Fehler. Kleinigkeiten entschieden letztlich den Tiebreak, in dem Zverev mehrere Satzbälle abwehrte.
Alcaraz gewinnt Auftakt
Zuvor hatte Mitfavorit Carlos Alcaraz auf der Jagd nach seinem Premierentitel beim Treffen der Jahresbesten nichts anbrennen lassen. Trotz kürzerer Schwächephasen besiegte er Außenseiter Alex de Minaur aus Australien souverän mit 7:6 (7:5), 6:2. Das deutsche Spitzen-Doppel Kevin Krawietz/Tim Pütz hingegen steht bei seiner Mission Titelverteidigung nach der knappen Auftakt-Niederlage gegen Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) bereits unter Druck.
Für Zverev geht es frühestens am Dienstag weiter. Neben einem weiteren Duell mit Sinner wartet auf den 28-Jährigen auch noch eine Partie gegen Felix Auger-Aliassime.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.