Stille nach dem Spektakel des FC Bayern aufgrund des Anschlags in Magdeburg
In München halten die Protagonisten des Bundesligabetriebs am Freitagabend inne.
21.12.2024 | 10:26 Uhr
Der klare Sieg der Bayern zum Jahresabschluss rückt angesichts der schlimmen Ereignisse in Magdeburg in den Hintergrund. Bayern-Boss Dreesen und Trainer Kompany finden bewegende Worte.
Es war alles vorbereitet für eine Weihnachtszeremonie, um den Mittelkreis standen gut 30 Christbäume, die Spieler des FC Bayern trugen rote Mützen. Doch nach seinem sportlichen Spektakel zum Jahresabschluss mit dem 5:1 (3:1) gegen RB Leipzig war dem Rekordmeister nicht mehr zum Feiern zumute: Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt trübte die zuvor großartige Stimmung, die geplante Show fiel aus, die Münchner und ihr Publikum beließen es damit, mit dem Tölzer Knabenchor andächtig "Stille Nacht" zu singen.
"Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, und die passt nicht in diesem Moment", sagte Klubchef Jan-Christian Dreesen über das Stadionmikrofon, er musste sich Gehör verschaffen, weil die Fans bis dahin fünf Leipziger Spieler ausgepfiffen hatten, die sich in der schon abgedunkelten Arena noch auslaufen wollten. Dreesen bat nach seiner kurzen Ansprache noch um eine Gedenkminute. Nach "Stille Nacht" leerte sich das Stadion.
Es wurden offiziellen Angaben zur Folge mindestens fünf Menschen getötet, mehr als 200 sind verletzt.
FC Bayern dominiert Partie eindrucksvoll
Eine Feier zum Jahresabschluss hätten die Münchner allemal verdient gehabt. Nach einem in der Bundesliga-Historie nie dagewesenen Blitzstart mit den Treffern von Jamal Musiala nach 29 Sekunden und Benjamin Sesko nach 103 Sekunden dominierten die Bayern das Spiel eindrucksvoll. Es brauchte dazu nicht mal einen Treffer von Torjäger Harry Kane, dessen Comeback für die Bayern dennoch wertvoll war. Er schuf nicht zuletzt die Räume, die am Ende Konrad Laimer (25.), Joshua Kimmich (36.), Leroy Sane (75.) und Alphonso Davies (78.) nutzten.
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"Das war sehr gut", sagte der starke Kimmich über den dominanten Auftritt der Münchner, der schon ungewöhnlich geendet hatte. Leipzigs Nationalspieler Benjamin Henrichs hatte sich kurz vor Schluss ohne Einwirkung eines Gegenspieler offenbar eine schwere Verletzung zugezogen, zunächst bestand der Verdacht auf einen Achillessehnenriss. Er wurde mit einer Trage vom Rasen in die Kabine gebracht, das Spiel nicht mehr angepfiffen. Seine Stimmung sei daher "getrübt", bekannte Kimmich.
"Fast unmöglich über Fußball zu reden"
Die Bayern gehen nun mit einem Polster von mindestens vier Punkten in die kurze Winterpause. Doch über das Spiel wollte niemand sprechen. "Es ist fast unmöglich über Fußball zu reden, jetzt sind die Menschen in Magdeburg in unseren Gedanken", sagte Münchens Trainer Vincent Kompany, der sein kurzes Statement mit dem Satz schloss: "Wir haben gewonnen heute, aber ich wünsche mir Siege für den Frieden im nächsten Jahr."
Auch für Marco Rose gab es Wichtigeres als das Spiel. "Wir sind enttäuscht vom Ergebnis, aber es gibt wichtigere Dinge im Leben", er wolle daher "heute nicht über Fußball reden", sagte der erkennbar bewegte Leipziger Trainer. Die Ereignisse in Magdeburg, ergänzte er, "relativieren alles, am Ende auch das Ergebnis. Morgen wird sich das Rad weiterdrehen. Aber ich persönlich würde jetzt schon ganz gerne mal innehalten."
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