Lothar Matthäus über Joshua Kimmich, Manuel Neuer und Bayern-Kapitänsrolle
"Kein Jobsharing": Der Sky Experte erklärt, warum er Kimmich statt Neuer zum Kapitän machen würde.
18.02.2025 | 14:26 Uhr
Manuel Neuer, Alphonso Davies, Jamal Musiala. Drei Stars haben ihre Verträge beim FC Bayern bereits verlängert. Geht es nach den Münchnern, soll Joshua Kimmichs Unterschrift bald folgen.
"Wir wissen genau, was wir wollen, Josh weiß, was wir wollen. Jetzt hoffe ich auch, dass wir das über die Ziellinie bringen", sagte Max Eberl am Samstag bei Sky.
"Wir haben klar signalisiert, dass unsere Intention ist, die Mannschaft und die Qualitätsspieler zu halten. Diese Zeichen seien bei "einem Spieler wie Joshua Kimmich wichtig, der irgendwann Kapitän von Bayern München werden soll, wenn Manuel Neuer irgendwann aufhört", so der Sportvorstand.
Ginge es nach Lothar Matthäus, würde Kimmich die Kapitänsrolle sogar schon früher von Neuer übernehmen.
"Ich würde es Joshua Kimmich noch schmackhafter machen und ihm die Kapitänsbinde, sollte er beim FC Bayern bleiben, schon in der nächsten Saison geben", erklärt der Sky Experte.
"Torwart nie der richtige Ansprechpartner als Kapitän"
Schon vor Monaten habe er gesagt, "dass es ein Zeichen seitens des FC Bayern sein könnte, ihn zum Kapitän zu machen", blickt Matthäus zurück. Nun erläutert er seine Idee bei skysport.de noch einmal ausführlich.
"Für mich wäre als Trainer ein Torwart nie der richtige Ansprechpartner als Kapitän, weil er auf dem Platz zu wenig Einfluss hat", stellt Matthäus fest. Die neue Regelung, dass nur der Kapitän mit dem Schiedsrichter sprechen darf, sei ein weiterer Punkt, dem Schlussmann nicht die Binde zu geben.
"Bei Kimmich gibt es kein Jobsharing"
Der ehemalige Mittelfeldspieler führt einen weiteren wichtigen Grund an. "Neuer soll, wie man hört, Jobsharing machen. Ich bin mal gespannt, wie das aussehen soll", sagt Matthäus. Neuer hatte Anfang Februar seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Vergangene Woche hatte er Ersatztorwart Jonas Urbig Einsatzzeiten in Aussicht gestellt.
"Bei Kimmich steht, solang er fit ist, kein Jobsharing auf dem Programm, weil man keinen Nachfolger für ihn aufbauen muss. Von daher sehe ich kein Problem, Manuel diese Entscheidung in aller Ruhe zu erklären", erklärt der ehemalige Spielführer des deutschen Rekordmeisters.
"Manuel braucht keine Kapitänsbinde"
Neuer könne sich dann auf seinen Hauptjob im Tor konzentrieren und müsse sich nicht um andere Dinge kümmern, die ihn ablenken könnten. Neuer sei aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, um sich auf die Bayern zu konzentrieren.
"Manuel braucht keine Kapitänsbinde", findet Matthäus, "er hat sich den Status erarbeitet, auch ohne die Binde ein Führungsspieler zu sein, Einfluss zu haben und Ansprechpartner für die jüngeren Spieler zu sein."
Kimmich in einer Reihe mit Bayern-Legenden?
In der Nationalmannschaft hat Kimmich nach Neuers Rücktritt die Kapitänsbinde bereits übernommen. Als Kapitän des FC Bayern und der Nationalelf in Personalunion könnte er in die Fußstapfen von Legenden wie Franz Beckenbauer, Matthäus, Neuer, Oliver Kahn und Philipp Lahm treten. Wenn das kein Anreiz ist?
Mit den Verlängerungen von Neuer, Davies und Musiala hat der FC Bayern klare Signale gesetzt.
Bleibt die Frage, auf welches Zeichen Kimmich noch wartet.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.
