Freispruch für Blatter & Platini beim FIFA-Prozess bestätigt

Das Gericht folgt im Berufungsverfahren um eine dubiose Millionenzahlung der Forderung der beiden einst mächtigsten Männer des Weltfußballs.

Der damalige UEFA-Chef Michel Platini (l.) mit dem damaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter.
Image: Der ehemalige UEFA-Chef Michel Platini (l.) mit dem damaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter.  © Imago

Im aufsehenerregenden FIFA-Betrugsprozess hat ein Schweizer Gericht den Freispruch für den früheren Weltverbandschefs Joseph S. Blatter und den ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini bestätigt.

Damit folgte das Gericht am Dienstag in Muttenz im Berufungsverfahren um eine dubiose Millionenzahlung der Forderung der beiden einst mächtigsten Männer des Weltfußballs. Die Staatsanwaltschaft hatte Gefängnisstrafen von jeweils einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung gefordert.

"Ich bin erleichtert. Ich habe meine Ehre wieder", sagte Platini kurz nach der Urteilsverkündung. Die "über zehn Jahre anhaltende Verfolgung durch die FIFA und einige Schweizer Staatsanwälte" sei "vollständig vorbei. Die Geschichte ist ganz einfach: Ich musste daran gehindert werden, FIFA-Präsident zu werden."

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Blatter (89) und Platini (69) waren im Sommer 2022 in erster Instanz freigesprochen worden - da ein Betrug "nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachgewiesen" sei. Die Staatsanwaltschaft legte im anschließenden Herbst Berufung ein, der sich die FIFA als mutmaßlich geschädigte Partei unter Blatters Nachfolger Gianni Infantino anschloss.

Bei der Anhörung in Muttenz war der Weltverband jedoch nicht vertreten. Damit kann die FIFA gegen das Urteil nicht mehr vor das Bundesgericht ziehen, die Bundesanwaltschaft allerdings schon.

Infantino profitierte vom FIFA-Skandal

Den Erkenntnissen der Ankläger zufolge hatte Blatter Platini aus der FIFA-Kasse ohne nachweisbare Veranlassung umgerechnet rund zwei Millionen Euro auszahlen lassen. Sowohl der Schweizer Blatter als auch Platini bezeichneten die Zahlung seit Beginn der Untersuchungen als ein mündlich vereinbartes Honorar für FIFA-Beratertätigkeiten Platinis von 1999 bis 2002. Blatter sprach von einem "Gentlemen's Agreement".

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Infantino wird als größter Profiteur des vor rund zehn Jahren aufgeflogenen FIFA-Skandals angesehen. Der damalige UEFA-Generalsekretär nutzte seinerzeit das entstandene Machtvakuum durch Blatters Rücktritt und die Kaltstellung dessen designierten Nachfolgers Platini und ließ sich Anfang 2016 zum neuen FIFA-Präsidenten wählen.

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Die Affäre sei einzig und allein aufgeflammt, "um Michel Platini daran zu hindern, FIFA-Präsident zu werden", sagte Verteidiger Dominic Nellen zum Ende der Anhörung: "Auf politischer und medialer Ebene" habe die FIFA "bereits gegen Michel Platini gewonnen", da dieser Infantino nicht mehr bedrohe.

SID

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