Live-Kommentar

Damit können wir einen Haken hinter diese Partie machen. Mit La Liga geht es bei uns direkt im Anschluss wieder weiter, wenn ab 18:30 Uhr das Derbi sevillano in der Hauptstadt Andalusiens steigt. Ihnen noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal.

Noch ein Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die nach der Länderspielpause wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während Alaves am 18. Oktober zum nächsten Heimspiel gegen Aufsteiger Real Valladolid lädt, empfängt Barcelona zwei Tage später den FC Sevilla zu Hause.

Nach der Niederlage gegen Osasuna kehrt Barca demnach prompt in die Erfolgsspur zurück, gewinnt das achte von neun Spielen und liegt mit jetzt 24 Punkten als Spitzenreiter weiterhin drei Zähler vor Erzrivale Real. Deportivo Alaves muss hingegen die zweite Pleite in Folge einstecken, wobei man die heutige Niederlage natürlich realistisch einzuordnen wissen wird. Dennoch fallen die Basken in der Tabelle zurück und belegen mit nach wie vor zehn Punkten Platz 12. 

Ein Spiel, das man nach einem blitzsauberen Lewandowski-Hattrick gefühlt schon nach 32 Minuten hätte abpfeifen können. Zu diesem Zeitpunkt war die Messe schließlich bereits gelesen, nachdem die Basken anfänglich einfach keinen Zugriff gegen entschlossene Katalanen bekamen. Entschlossen und offensiv gewohnt spielfreudig, wobei die Flick-Elf gerade im zweiten Durchgang in den Verwaltungsmodus schaltete und dann nur noch das Nötigste investierte. Die Hausherren zeigten sich bemüht und bewiesen Moral, hatten jedoch nicht das Glück auf ihrer Seite, oder man lief im Minutentakt in die Abseitsfalle der Katalanen. Am Ende steht ein hochverdienter Auswärtssieg für Barcelona. 

Und dann soll es das gewesen sein, Schlusspfiff. 

Sieh an, auch die Hausherren können auf Abseits spielen. Raphinha zieht über halbrechts an, verpasst aber den richtigen Moment, sodass der überlaufende Kounde rechts im Strafraum dann im Abseits steht. Ohnehin wäre Diarra beim Versuch des Franzosen, den Ball in die Mitte zu legen, zur Stelle gewesen. 

Drei Minuten werden hier noch nachgespielt. Das Spiel ist natürlich längst entschieden, Barcelona investiert längst nur noch das Nötigste. 

Im Ansatz mal wieder Platz für Kike Garcia nach einem Steckpass über links, aber eben nur im Ansatz. Zum sechsten Mal in dieser Hälfte lässt die Abwehrkette der Katalanen Deportivo Alaves ins Abseits laufen, das hat Konzept. 

Gerard Martin kommt im Mittelfeld zu spät gegen Conechny, stempelt den Argentinier deutlich am Fuß und sieht Gelb. 

Und sieh an, schon liegt der Ball im Tor. Aber zum zweiten Mal an diesem Tag zählt ein Tor der Hausherren nicht. Jordan zieht eine Freistoßflanke halblinks vor dem Sechzehner mit Schnitt an den zweiten Pfosten, wo Mourino völlig freistehend aus fünf Metern einnickt. Freistehend, weil zuvor eben auch im Abseits - die Fahne geht hoch. 

Mit einer Aufholjagd wird das wohl eher nichts mehr, wobei ein Anschlusstreffer der Hausherren in diesem zweiten Durchgang zumindest nicht aus dem Nichts käme. Auch gegen Real kamen die Babazorros nach einem zwischenzeitlichen 0:3 ja nochmal zurück, zugleich aber nicht über ein knappes 2:3 hinaus. Moral hat die Garcia-Truppe allemal. 

Und Frenkie de Jong bekommt seine nächsten wichtigen Einsatzminuten, spielt jetzt für Balde.  

Zwei Wechsel derweil bei Barca: Martinez weicht für Gerard Martin. 

Kike Garcia schöpft sein Wechselkontingent aus und bringt mit Joan Jordan den letzten frischen Mann, Antonio hat Feierabend. 

Ansu Fati jetzt auf der Gegenseite, puh. Der völlig verunglückte Rückpass in den eigenen Sechzehner, worauf Kike Garcia frei vor Inaki Pena in den Ball grätscht. Der Torhüter steht jedoch hoch, macht den Winkel dadurch gut zu und kann aus zehn Metern blocken. Da kann Ansu Fati durchatmen. 

Wieder Ansu Fati gegen Sivera, diesmal ist sogar Alu im Spiel! Einen ganz langen Ball erläuft Raphinha vor der rechten Grundlinie und zieht darauf in die Box. Überlegt legt der Brasilianer dabei kurz auf Ansu Fati zurück, der aus zehn Metern halbrechter Position direkt abziehen muss. Sivera ist dran und hat etwas Glück, dass die Kugel nur an den linken Pfosten klatscht. Lewandowski kommt über Umwege gar noch zum Nachschuss, diesmal packt Sivera sicher zu. 

Mal wieder die Gäste. Von links rutscht eine Flanke durch, halbrechts am Sechzehner macht Vicente den Ball nochmal mit der Brust fest, worauf sein Dropkick deutlich über das Tor zieht. 

Barca wird in den letzten Minuten wieder etwas aktiver, prompt muss Sivera ran! Raphinhas Versuch aus 17 Metern wird zunächst geblockt, der Ball landet dabei aber etwas glücklich vor den Füßen von Ansu Fati. Auf engstem Raum hält der Offensivmann aus elf Metern halblinker Position mit links drauf, Sivera ist im rechten Eck jedoch schnell unten und wehrt klasse zur Seite ab. 

Conechny, frech! Nach einem langen Ball deutet sich auf der linken Seite ein Laufduell an, Conechny greift stattdessen aber lieber zum Heber aus gut 40 Metern. Inaki Pena steht zwar hoch, der Ball senkt sich dann aber deutlich zu früh, sodass Pena zupacken kann. 

Zur Wahrheit der Angriffsbemühungen der Basken gehört aber auch, dass Barca die Gastgeber allein in der zweiten Hälfte bereits viermal ins Abseits hat laufen lassen. Das sieht dann eben hin und wieder ziemlich riskant und löchrig aus, letztlich scheint die Abseitsfalle dann aber doch ganz gut einstudiert zu sein. 

Zudem kommt Kounde für Fort. 

Auf der Gegenseite bringt Flick gleich zwei frische Kräfte: Der heute eher unauffällige Lamine Yamal raus, Ansu Fati rein. 

Jetzt wird erstmal wieder gewechselt: Luis Garcia macht den Anfang und bringt bei den Gastgebern Adrian Pica für Abqar. 

Conechny kläglich, im Anschluss geht ohnehin die Fahne hoch. Vicente weiß heute durchaus als Aktivposten zu gefallen, dribbelt sich im rechten Halbfeld gut frei, macht einige Meter und legt den Ball dann gefühlvoll quer in die Box. Auf Höhe des Elfmeterpunktes kommt der zuvor im Abseits gestartete Conechny angelaufen, schiebt das Leder aber freistehend deutlich rechts vorbei. 

Vicente könnte den Manchester-Robben machen, traut sich aber nicht. Eckball der Hausherren von der linken Seite, der dann bewusst in den Rückraum gezogen wird. Halbrechts an der Sechzehnergrenze könnte Vicente zum Kunstschuss ansetzen, nimmt den Ball aber lieber noch einmal mit. Im Sechzehner wird er dann früh gestoppt, Chance vertan. 

Das ist schon enorm passiv, was die Katalanen im zweiten Durchgang bislang anzubieten oder eben nicht anzubieten haben. Die Babazorros zeigen sich weiterhin bemüht, was das Publikum entsprechend zu würdigen weiß. 

So wirklich sattelfest sieht das in der Defensive der Katalanen aber auch nicht immer aus, und wieder mal sorgt Pena nicht gerade für Stabilität. Langer Ball hinter die Kette, links im Sechzehner legt Kike Garcia dann quer. Das Zuspiel rutscht zwar durch, Vicente bleibt jedoch dran, macht nochmal den Schlenker nach innen und zieht ab. Martinez wirft sich dazwischen und kann blocken, worauf der Ball im hohen Bogen eigentlich sichere Beute für Pena sein müsste. Der wählt aus unerklärlichen Gründen aber lieber die Fäuste, im Anschluss wird die Szene dann aber zurückgepfiffen. 

Zudem muss auch Stoichkov weichen, Conechny ist an seiner Stelle neu dabei. 

Doppelwechsel bei den Hausherren: Kike Garcia übernimmt im Angriff für Toni Martinez. 

Von der Mittellinie der Pass in die Tiefe auf Stoichkov, bei dem Inaki Pena zögert und sich dann doch dazu entschließt, mal lieber wieder den Rückwärtsgang einzulegen. Stoichkov versucht dabei, Pena zu überlupfen, trifft den Ball letztlich aber nicht sauber. Zwar geht die Fahne im Anschluss ohnehin hoch, doch betreibt Pena bislang keine Eigenwerbung. 

Bei den Basken identifiziert Referee Arias dagegen Mourino als Übeltäter, ebenfalls Gelb. 

Eine kleine Rangelei vor Ausführung eines Eckballs der Katalanen. Aufseiten der Katalanen war Inigo Martinez beteiligt und sieht entsprechend Gelb. 

Barca agiert inzwischen also etwas zurückgezogen. Auf ein Schützenfest, wie wir es in dieser Saison bereits gesehen haben von der Flick-Elf, scheint man jedenfalls nicht mit aller Macht aus zu sein. 

Und da hätte es tatsächlich um ein Haar geklingelt, Aluminium! Von der linken Seite zieht Vicente einen Eckball nah vor das Tor, wo Inaki Pena eine unsichere Figur abgibt und das Leder nur unzureichend an den zweiten Pfosten wischt. Der Querschläger in die Mitte wird dann im Getümmel vor die Füße von Toni Martinez verlängert. Der Stürmer hält aus sieben Metern halblinker Position im Fallen aus der Drehung drauf, knallt das Leder aber nur an den linken Pfosten. 

Die Hausherren kommen ganz ordentlich aus der Kabine, haben sich offensichtlich noch nicht aufgegeben. Eine längere Ballbesitzphase jetzt mal in der Hälfte der Katalanen, ein abgeblockter Versuch aus der zweiten Reihe war auch schon dabei. 

Und dann kann es wieder weitergehen, die zweite Hälfte läuft. 

Luis Garcia wechselt einmal zu Beginn der zweiten Hälfte und bringt Diarra in der Viererkette für Tenaglia. 

Der dreifache Lewandowski sorgt mit einem blitzsauberen Hattrick bislang für klare Verhältnisse und bringt Barca quasi im Alleingang klar auf die Siegerstraße. So ganz im Alleingang dann aber doch nicht, dafür war der Pole nämlich von den Vorarbeiten seiner spielfreudigen Kollegen abhängig, allen voran Kapitän Raphinha. Barca hatte jedenfalls alles im Griff und musste nur einmal kurz vor der Pause durchatmen, als ein Treffer der Hausherren, die zum Ende etwas mutiger wurden, aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen wurden. 

Halbzeit in Vitoria-Gasteiz. 

Nochmal ein dickes Ding für Barcelona! Eine Raphinha-Ecke von der rechten Seite segelt an den zweiten Pfosten. Im Rücken der Abwehr kommt dort Pedri völlig blank zum Abschluss, schießt sich bei seinem Volleyversuch aber irgendwie selbst an. Dusel für Alaves, das kannst du so nicht verteidigen! 

Trotzdem erleben wir im Moment eine bessere Phase der Hausherren. Nach einem Ballverlust im Halbkreis präsentieren sich hochstehende Katalanen ungeordnet. Nach zwei schnellen Pässen wird Stoichkov auf die Reise geschickt und taucht rechts im Sechzehner frei vor Pena auf. Der Torhüter kommt aber schnell raus und drängt Stoichkov dadurch nach Außen. Gegen inzwischen nachgerückte Katalanen kann Stoichkov nur noch querlegen, der Abschluss von Guevara wird dann früh geblockt. 

Lange durften sich die Zuschauer im Baskenland nicht freuen. Nicht Martinez stand bei seinem Kopfball im Abseits, sondern zuvor bereits der vermeintliche Vorlagengeber Tenaglia, ärgerlich. Der Treffer wird folglich zurückgenommen. Fünf Minuten gibt es im Übrigen obendrauf. 

Sieh an, die Basken schlagen zu! Oder etwa nicht? Der Ball geht rechts auf Tenaglia raus, der sich die Kugel auf den linken Fuß legt und dann mit Schnitt vor den Fünfer flankt. Toni Martinez hält dann aus sieben Metern zwischen zwei Verteidigern den Kopf hin und drückt das Leder als Aufsetzer ins linke Eck. Aber zählt der Treffer auch? Der VAR überprüft im Hintergrund. 

Immer wieder Raphinha und Lewandowski. Barca diesmal im Gegenpressing mit dem hohen Ballgewinn auf der linken Seite, worauf Raphinha sofort das Auge für Lewandowski hat und den Ball flach wie diagonal an den zweiten Pfosten spielt. Lewandowski fehlt dann aber mindestens mal ein Schritt, etwas zu steil geraten. 

Da war jetzt wieder mehr drin! Nach einem abgefangenen Eckball der Hausherren schalten die Katalanen überfallartig um. Kurz nach der Mittellinie muss Lewandowski in zentraler Position eigentlich nur noch Raphinha zu seiner Linken mitnehmen, was er auch versucht. Der Pole wird dabei aber noch leicht gestört, trifft den Ball nicht sauber, sodass Raphinha vergeblich auf das Zuspiel wartet. 

Sivera darf mal wieder zupacken. Casado zieht im Mittelfeld an, überlässt den Ball dann für Pedri. In halbrechter Position läuft Pedri dem Sechzehner entgegen und zieht dann aus 16 Metern zentraler Position ab. Jedoch ohne die nötige Präzision, Sivera steht richtig. 

Einziger Wermutstropfen für das Flick-Team: die frühe Verletzung von Ferran Torres. Ansonsten läuft der Ball, das passt alles. Unaufgeregt, die volle Spielkontrolle, Alaves kann nur zugucken. 

Ein jetzt schon völlig gebrauchter Nachmittag für die Basken, die hier zu keinem Zeitpunkt im Spiel waren und einfach keinen Zugriff bekommen. Barca präsentiert sich auch einfach enorm effizient und lässt dem Underdog keine Chance. 

Tooor! Deportivo Alaves - BARCELONA 0:3. Eins, zwei, drei, Hattrick Lewandowski! Casado spielt aus dem Mittelfeld tief auf Eric, der vor dem Sechzehner für Lewandowski durchsteckt. Der Pole kommt eigentlich ein wenig vom Weg ab, lässt sich da schon gut nach Außen drängen. In halbrechter Position fällt der Stürmer auch schon halb um, schiebt den Ball aus sieben Metern aber doch noch irgendwie ins lange Eck. 

Vorlage Eric García Martret

Tenaglia will den Ball wegschlagen, kommt dabei gegen den ballführenden Balde zu spät, trifft den Außenverteidiger am Schienbein und sieht Gelb. 

Eine Unterbrechung, die gerade Alaves-Coach Garcia für ein paar taktische Anweisungen an der Seitenlinie nutzt. Für Cubarsi und Toni Martinez geht es nach dieser Behandlungspause glücklicherweise wieder weiter. 

Unglücklich: Im Luftduell zwischen Toni Martinez und Cubarsi stoßen beide mit den Köpfen zusammen und werden zunächst auf dem Spielfeld behandelt. 

Kurze Aufregung auf der Gegenseite: Gegen hochstehende Katalenen rutscht ein langer Abstoß von Sivera durch, Abde Rebbach schnappt sich die Kugel und taucht im Sechzehner auf. Dort der leichte Schubser von Cubarsi, für einen Elfmeter ist das aber zu wenig. 

Die Hausherren müssen jetzt gewaltig aufpassen, der doppelte Sivera. Erneut ein langer Ball, der die Defensive der Basken aushebelt. Raphinha nimmt das Leder überragend in der Luft mit, läuft Torhüter Sivera entgegen, der aber lange stehen bleibt und aus 14 Metern pariert. Den Abpraller leitet Pedri nochmal zu seiner Linken für Lewandowski weiter, bei der Direktabnahme des Polen ist der Torhüter im kurzen Eck abermals zur Stelle, fährt den rechten Fuß aus und pariert stark. 

Tooor! Deportivo Alaves - BARCELONA 0:2. Umschaltspiel par excellence, Barca erhöht! Gegen aufgerückte Gastgeber fangen die Katalanen den Ball auf der linken Seite tief in der eigenen Hälfte ab, worauf Raphinha seinen Gegenspieler fein stehen lässt und dann über das gesamte Mittelfeld anschiebt. In einer Drei-gegen-Drei-Umschaltsituation stimmt das Timing links im Strafraum dann genau, Raphinha steckt mustergültig diagonal an den Fünfer für Lewandowski durch. Der mitgelaufene Pole muss dann nur noch einschieben, Doppelpack! 

Vorlage Raphael Dias Belloli

Im gefühlt zehnten Versuch. Balde dringt über halblinks in den Sechzehner und legt nochmal zu seiner Linken für Raphinha raus. Die weiche Hereingabe des Brasilianers kriegen die Hausherren im Rahmen der gefühlt ersten neun Versuche per Kopf nicht geklärt, im zehnten dann aber doch. 

Bemüht zeigen sich die Babazorros nach dem frühen Gegentreffer durchaus, spielerisch begrenzt sich das aber doch zunehmend auf lange Bälle. Barcelona steht gut, agiert unaufgeregt und scheint alles im Griff zu haben. 

Inaki Pena, ja ja - das Thema mit der Strafraumbeherrschung, gerade da ist Szczesny natürlich ein ganz anderes Kaliber. Eine weite Flanke aus dem linken Halbfeld, bei der der Torhüter eine alles andere als sichere Figur abgibt und das Leder gerade so noch zur Ecke wischt. 

Toller Ball von Martinez, tief aus der eigenen Hälfte über die Kette in den Lauf von Pedri. Im Sechzehner wird der junge Spanier dann aber noch entscheidend von gleich mehreren Gegenspielern gestört und dabei in höchster Not von der Kugel getrennt. 

Für Lewandowski war das im Übrigen bereits der achte Treffer in der laufenden La-Liga-Saison, das passt einfach unter Flick. Und für Raphinha zugleich der neunte Scorer, offensiv stimmt dieser Tage in Barcelona eben doch so einiges. 

Was nimmt man sich als Underdog gegen eine Mannschaft wie Barcelona übergeordnet in erster Linie vor? Die Anfangsphase unbeschadet überstehen. War wohl nichts aus Sicht der Basken, die hier von Beginn an einem Rückstand hinterherlaufen müssen. 

Tooor! Deportivo Alaves - BARCELONA 0:1. Auf den Torres-Schock folgt die frühe Führung, Lewandowski setzt seinen Lauf fort! Im rechten Halbfeld zieht Raphinha eine Freistoßflanke mit viel Zug zentral an den Fünfer, wo Lewandowski zwischen zwei Verteidigern zum Kopfball kommt und die Kugel dabei vor Abqar letztlich wohl sogar mit der linken Schulter links ins Tor verlängert. 

Vorlage Raphael Dias Belloli

Bitter für Flick und allen voran Ferran Torres: Der Spanier geht ohne Fremdeinwirkung zu Boden, hält sich den Oberschenkel und deutet sofort an, dass es nicht mehr weitergeht. Garcia kommt rein. 

Von wegen, schon liegt der Ball im Tor der Hausherren! Lewandowski lässt am Halbkreis klatschen, worauf Ferran Torres gegen aufgerückte Hausherren aus der eigenen Hälfe sofort in die Tiefe spielt. Auf der rechten Seite leitet Lamine Yamal in die Mitte weiter, Raphinha umkurvt daraufhin Sivera im Strafraum und schiebt locker ein. Im Anschluss geht dann aber die Fahne hoch, Lamine Yamal kam zuvor knapp aus dem Abseits. 

Ein ziemlich gemächlicher Beginn im Baskenland. Kein frühes Anlaufen, der Ball jeweils unaufgeregt über mehrere Stationen in den eigenen Reihen - man tastet sich ab. 

Und dann rein in diese Partie, der Ball rollt. 

Das Mendizorroza mit nicht ganz 20.000 Plätzen restlos ausverkauft, Spieler und auch Schiedsrichter in den Startlöchern. Geleitet wird die Partie von Miguel Angel Ortiz Arias, als Videoassistent steht Jose Luis Munuera Montero zur Verfügung. 

Gefühlt fliegt Deportivo Alaves in Spanien ja immer ein wenig unter dem Radar. Und das, obwohl man mit Ausnahme der Saison 2022/23, in der der sofortige Wiederaufstieg gelang, seit 2016 im Oberhaus mitspielt. Mit gewohnt bescheidenen Mitteln schaffte man den Klassenerhalt in der Vorsaison souverän, verlor im Sommer zugleich aber auch vier Leistungsträger in Person von Samu, Luis Rioja, Rafa Marin und Javi Lopez. Umso mehr dürfte auch heute wieder die mannschaftliche Geschlossenheit im Vordergrund stehen.

Und das gegen Deportivo Alaves, gar nicht mal so einfach. Zwar gab es für die Babazorros zuletzt die zweite Niederlage in Folge, doch ist man zuvor recht ordentlich in die Saison gestartet und machte es ja selbst bei der knappen 2:3-Niederlage gegen Real zum Ende nochmal spannend. Nach acht Spielen stehen bislang zehn Punkte und ein Platz im Mittelfeld, zudem holten gewohnt heimstarke Basken sieben Punkte aus den bisherigen drei Heimspielen. 

Das war aber auch ein Einstand mit zuvor sieben Siegen aus den ersten sieben Spielen. Mit dem achten Dreier hätte Flick sogar einen von Geraldo Martino in der Saison 2013/14 aufgestellten Startrekord in La Liga eingestellt, aber sei's drum. Auch so ist die Welt in Barcelona sportlich wieder in Ordnung. In der Königsklasse der erste Sieg, die Liga führt man vor diesem Spieltag drei Punkte vor Real an. Und dann auch noch ein Offensivtrio um Lewandowski, Raphinha und Lamine Yamal in Topform, das heute wieder zaubern will.

Ein 5:0 gegen Bern. So fiel sie also aus, die Reaktion der Katalanen auf die erste Liga-Niederlage unter Hansi Flick. Nachdem schon das knappe 1:0 gegen Getafe im ersten Spiel nach dem Ter-Stegen-Schock unter die Kategorie Arbeitssieg fiel, war spätestens seit der 2:4-Pleite gegen Osasuna klar, dass trotz Traumstarts eben nicht alles von selbst läuft. Zwar hatte Flick gegen Osasuna auch gut rotiert, doch dürften die Sinne jetzt nochmal geschärft sein, damit es auch in der Liga in die Erfolgsspur zurückgeht.

Während Wojciech Szczesny noch nicht im Kader steht und die Karten im Tor dann nach der Länderspielpause neu gemischt werden dürften, muss Hansi Flick auch weiterhin auf das Lazarett um Araujo, Christensen, Bernal, Gavi, Fermin Lopez und Dani Olmo verzichten. Immerhin feierte Frenkie de Jong (Bank) am Dienstag nach einer mehrmonatigen Knöchelverletzung sein Comeback.

Zurück im Ligaalltag blickt Barca auf den 2. Spieltag in der Ligaphase der Champions League zurück, als man die Pflichtaufgabe gegen die Young Boys Bern am Dienstag souverän mit 5:0 erledigen konnte. Hansi Flick tauscht heute einmal: Rechts in der Viererkette erhält Kounde eine Pause, sitzt zunächst auf der Bank und wird durch Fort ersetzt. 

Aufseiten der Gäste aus Barcelona soll es dagegen folgende Elf richten: Inaki Pena - Kounde, Cubarsi, Inigo Martinez, Balde - Casado, Pedri - Lamine Yamal, Raphinha, Ferran Torres - Lewandowski.

Am vergangenen Wochenende gab es für die Basken in La Liga nichts Zählbares zu holen, auswärts bei Getafe unterlag man 0:2. Im Vergleich dazu nimmt Trainer Luis Garcia gleich fünf personelle Änderungen vor: Neben dem angeschlagenen Innenverteidiger Sedlar bleibt für Diarra, Jordan, Benavidez und Martin zunächst nur ein Platz auf der Bank. An ihrer Stelle dürfen Mourino, Manu Sanchez, Antonio, Guevara und Abde Rebbach beginnen.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Sivera - Tenaglia, Abqar, Mourino, Manu Sanchez - Antonio, Guevara - Vicente, Stoichkov, Abde Rebbach - Toni Martinez.

Herzlich willkommen in LaLiga zur Begegnung des 9. Spieltages zwischen Deportivo Alaves und dem FC Barcelona.