Ferrari hatte gehofft, dass die FIA den flexiblen Frontflügeln der Formel 1 einen Riegel vorschiebt. Doch entgegen der Erwartungen des Teams entschied der Automobil-Weltverband, keine Einwände gegen die Lösungen von Mercedes und McLaren zu erheben.
15.11.2024 | 15:18 Uhr
Die Diskussion um den flexiblen Frontflügel reißt in der Formel 1 nicht ab. Ferrari hatte darauf gehofft, dass die FIA die Frontflügel für illegal erklärt.
Die moderne Formel-1-Ära ist geprägt von Ground-Effect-Autos, die in langsamen Kurven zu Untersteuern und in schnellen Kurven zu Übersteuern tendieren. Um die Balance zu verbessern, haben die Teams flexible Frontflügel entwickelt, die sich je nach Belastung und Bedingungen anpassen. Besonders McLaren und Mercedes haben mit dieser Technologie Fortschritte gemacht. Ferrari hingegen verpokerte sich und investierte weniger Zeit in die Entwicklung.
Obwohl Ferrari das Konzept des flexiblen Frontflügels bereits zum Grand Prix von Singapur für Charles Leclerc und Carlos Sainz eingeführt hatte, stoppte das Team die weitere Entwicklung, weil es mit einer Entscheidung der FIA rechnete. Doch die FIA entschloss sich, keine Regeländerung vorzunehmen. Teamchef Frederic Vasseur äußerte sich gegenüber Motorsport.com enttäuscht: "Es ist frustrierend, denn wir haben auf eine Entscheidung der FIA gewartet, die [seit Belgien] Kameras installiert hat. Wir waren überzeugt, dass das ein No-Go ist. Aber dann haben sie grünes Licht gegeben! Wir haben sicherlich ein oder zwei Monate verloren."
Ein weiterer Grund, warum Ferrari die Entwicklung der flexiblen Flügel nicht weiter verfolgte, war die Kostenobergrenze in der Formel 1. Hätte die FIA ein Verbot ausgesprochen, hätte Ferrari viel Geld in die Entwicklung eines Flügels investiert, der dann vielleicht unbrauchbar gewesen wäre. Vasseur erklärte: "Wegen der Budgetgrenze muss man Entscheidungen treffen. Wenn man überzeugt ist, dass es nicht zugelassen wird, aber trotzdem etwas entwickelt, kostet das Zeit im Windkanal."
Die FIA hatte die flexiblen Frontflügel mit eigenen Kameras genau überwacht, um die Belastung der Flügel und deren Auswirkungen zu analysieren. FIA-Formelsport-Chef Nikolas Tombazis erklärte, dass es schwierig sei, die Belastung der Flügel im Reglement exakt vorherzusagen: "Weil die Frontflügel unterschiedlich belastet werden, können wir das im Reglement nicht so einfach vorhersagen. Zwei Flügel haben nie die gleichen Belastungswerte. Deshalb ist es schwierig, das vernünftig zu überprüfen. Diese Regeln sind jetzt seit 2022 in Kraft und es schien nicht richtig, sie plötzlich für 2025 oder sogar 2024 zu ändern. Aber die Informationen, die wir gesammelt haben, könnten dazu führen, dass für 2026 etwas passiert."
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