Preuß siegt im Zehntelkrimi und baut Vorsprung aus
Franziska Preuß setzt mit ihrem dritten Saisonsieg ein Ausrufezeichen im Kampf um die große Kristallkugel. Derweil krönt Johannes Thingnes Bö sein letztes Karrierewochenende.
21.03.2025 | 18:48 Uhr
Ein paar Minuten musste Preuß noch zittern bevor sie ihren dritten Sieg sicher hatte. Bevor sie sich ihren Traum vom Gesamtweltcupsieg erfüllen kann, bekommt die Biathletin erstmal eine andere Trophäe.
Franziska Preuß musste im Zehntelkrimi drei Minuten um ihren dritten Saisonsieg zittern, doch dann brach im Duell um den Gesamtweltcup der Jubel aus ihr heraus: Die beste deutsche Biathletin ist der Erfüllung ihres "Traums" dank eines perfekten Rennens ein kleines Stück näher gekommen. Die 31-Jährige schlug Lou Jeanmonnot im Sprint am legendären Holmenkollen nach 7,5 Kilometern um die Winzigkeit von zwei Zehntelsekunden und baute ihren Vorsprung im Gesamtweltcup von 20 auf 35 Zähler aus.
Zugleich sicherte sich Preuß mit ihrem zwölften Saisonpodest den Sprintweltcup, es ist ihre zweite kleine Kristallkugel nach dem Massenstart-Weltcup in der Saison 2014/15. Psychologisch könnte der Triumph für den Verfolger am Samstag (15:50 Uhr) und den Massenstart am Sonntag (13:15 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) sehr wertvoll sein. "Diese kleinen zwei Zehntel. Das ist leider wichtig, weil es viele Punkte Unterschied macht", haderte Jeanmonnot: "Ich wusste die Zeiten, war informiert. Ich habe alles gegeben, bin aber nicht ganz glücklich." Sie könne es "nicht abwarten", sich am Wochenende zu revanchieren.
Auf der Zielgeraden zum Gesamtweltcupsieg
Im Jagdrennen gehen die beiden besten Biathletinnen zusammen auf die zehn Kilometer. Preuß wäre die insgesamt sechste deutsche Gesamtweltcupsiegerin und die erste seit Laura Dahlmeier. Bereits seit dem 14. Dezember und insgesamt 15 Rennen trägt die Bayerin das Gelbe Trikot - nun fehlen auf der Zielgeraden nur noch zwei weitere Schritte.
Preuß wollte das Duell um den Gesamtweltcup im Sprint ausblenden, bis zur Schlussrunde über keine Zwischenstände informiert werden. "Ich gebe einfach mein Bestes, mehr kann man eh nicht machen", hatte sie betont. Es werde ein Kampf um "jeden Punkt". Mit zwei schnellen und fehlerfreien Schießserien legte die mit Startnummer 42 ins Rennen gegangene Sprint-Vizeweltmeisterin stark vor. Doch die drei Minuten später gestartete Jeanmonnot behielt am Stand ebenfalls die Nerven, sodass letztlich ein Wimpernschlag entschied.
Bö belohnt sich nach Krankheitspause
Männer-Dominator Johannes Thingnes Bö belohnte sich nach Krankheitspause am letzten Karrierewochenende mit seinem 80. Weltcup-Sieg und der kleinen Kristallkugel im Sprint. Im Kampf um den Gesamtweltcup lieferte allerdings auch sein fehlerfreier Konkurrent Sturla Holm Lägreid mit Rang zwei ab, sodass der Rückstand weiter satte 89 Zähler beträgt. Die acht deutschen Skijäger leisteten sich erneut 17 Schießfehler, als bester landete der am Stand makellose Justus Strelow trotz Sturz auf Platz acht.
Die DSV-Männer bleiben damit bei zwei Podestplätzen von Philipp Nawrath und Danilo Riethmüller in 19 Weltcuprennen, beide waren bereits vor Weihnachten gelungen. Die letzten Chancen auf einen versöhnlichen Abschluss bieten sich am Wochenende bei den Abschiedsrennen der Bö-Brüder Tarjei und Johannes Thingnes. Doch aus deutscher Sicht geht es vor allem um Preuß. Noch 180 Punkte sind zu vergeben - der Kampf ist noch längst nicht entschieden.
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