Andrea Petkovic spricht im Sky Interview über Tennis-Turnier in Miami & Zverev

Andrea Petkovic glaubt an ein starkes Turnier von Alexander Zverev.

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Sky Tennis-Expertin Andrea Petkovic sieht die derzeitige Sperre von Jannik Sinner als zusätzlichen Druck für Alexander Zverev, was die Krise des Deutschen erklären könnte.

Andrea Petkovic spricht vor dem Start der Miami Open über das Turnier sowie Alexander Zverev, der sich in einer Krise befindet.

Andrea Petkovic bei Sky:

…über die Bedingungen in Miami: "Die gesetzten Frauen greifen heute zum ersten Mal ins Geschehen ein. Ansonsten sind es erst mal die ersten Runden, in denen die gesetzten Spieler noch nicht spielen. Und ich glaube, das Wichtigste, was man hier sagen muss, ist: Die Bedingungen hier in Miami sind komplett andere - es ist ein absolut andersartiges Turnier, als es in Indian Wells war. Hier ist es schwül, hier ist es heiß, hier ist es ebenso windig - was das Einzige ist, was so geblieben ist -, es sind andere Tennisbälle. Also die Spieler müssen eine komplette 360-Grad-Drehung machen und sich neu anpassen. Und da ist es ironischerweise gar nicht so schlecht für Alexander Zverev, dass er relativ früh ausgeschieden ist in Indian Wells, weil er genügend Zeit hatte, sich in Miami einzugewöhnen und ein paar Matches hier zu gewinnen."

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… mit ihrer Einschätzung zu Alexander Zverev: "Ich habe mir das Feld eben nochmal genau angeguckt - und sein Viertel, in dem er ist, da sind ein paar taffe Spieler drin: der Mpetshi Perricard, der junge Franzose, der unglaublich serviert, Frances Tiafoe ist da. Aber es sind alles Spieler, die gerade nicht unbedingt in Bestform sind. Und deswegen glaube ich, dass Alexander Zverev - vor allem im Hinblick darauf, dass er jetzt zwei Wochen Zeit hatte, um sich an diese Bedingungen in Miami zu gewöhnen - wirklich wieder gut spielen wird, dass er sich ein Selbstbewusstsein wieder zurückerobern wird. Er war hier schon mal im Finale, im Jahr 2018. Er fühlt sich wohl hier, und ich glaube, dass das kein schlechtes Viertel für ihn ist, in dem er gelandet ist. Das ist ja im Tennis immer ein bisschen ein Glücksspiel, und ich glaube, dass er ein ganz okayes Los gezogen hat, um sich wieder Selbstbewusstsein zu holen und ein paar Matches zu gewinnen. Ich glaube, dass sein Tennis nicht schlecht ist - es war die Turnierplanung. Er wollte auf Sand spielen, er wollte schon mal gucken und vorfühlen, wie es bei den French Open möglicherweise sein wird. Es war eine unheimlich lange Reise nach Südamerika, und er ist da ein bisschen aus dem Tritt gekommen. Aber er hat durchaus wieder aufblitzen lassen, wozu er in der Lage ist und wie gut seine Leistung sein kann - wie er es in Australien gezeigt hat. Und ich glaube, er braucht ein, zwei Matches, um sich dieses Selbstbewusstsein wieder zurückzuholen. Und dann wird er durchaus wieder gut spielen, glaube ich."

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Andrea Petkovic spricht zum Start der Miami Open über die Bedingungen vor Ort, mögliche Favoriten und der Form von Alexander Zverev. Die ehemalige Tennisspielerin ist sich sicher, dass der Deutsche top auf das Turnier vorbereitet ist.

Druck für Zverev durch Sinner-Sperre?

… über eine mögliche Blockade von Zverev nach seiner erneuten Niederlage im Finale eines Grand-Slam-Turniers: "Ich glaube, es ist eine Kombination. Ich glaube schon, dass ihm diese Niederlage unheimlich im Magen gelegen hat. Das ist ganz natürlich. Er war jetzt schon zum dritten Mal in einem Grand-Slam-Finale, und er will es so sehr. Und manchmal wünscht man es sich so sehr, dass man dann so enttäuscht ist danach, dass das durchaus ein paar Wochen drin hängen kann. Ich glaube schon, dass es etwas damit zu tun hat. Aber Alexander Zverev hatte schon diesen Plan gemacht, nach Südamerika zu gehen. Vielleicht wäre es in dem Fall besser gewesen, wenn er sich ein bisschen ausgeruht hätte, die Niederlage hätte sacken lassen und sich dann noch mal neu vorbereitet hätte auf dieses Sunshine Double - auf Indian Wells und Miami -, die zwei wichtigsten Turniere, die wir auf der Tennis-Tour haben nach den Grand-Slam-Turnieren. Aber er wollte seine Versprechen halten, ist nach Südamerika gegangen - und das war dann vielleicht ein bisschen zu früh. Man darf auch nicht vernachlässigen, dass Jannik Sinner drei Monate gesperrt wurde und sich damit eine Tür aufgetan hat für Alexander Zverev, möglicherweise die Nummer eins der Welt zu werden. Und ich glaube, dieser zusätzliche Druck - jetzt habe ich diese vier, fünf Turniere, die ich spielen kann, wo es unheimlich viele Punkte zu holen gibt, wo Jannik Sinner nicht dabei ist, der letztes Jahr fast jedes dieser großen Turniere gewonnen hat - das ist meine Chance. Ich glaube, dass es eine Kombination war aus dieser Enttäuschung von den Australian Open, der Möglichkeit, Nummer eins der Welt zu werden, und einfach dieser Turnierplanung, die er gemacht hatte, bevor er in Australien das Finale erreicht hat. Das ist im Tennis nun mal so - man muss sechs Wochen vorher entscheiden, wenn die Anmeldefrist ausläuft, wo man spielt. Und in diesen sechs Wochen können Dinge passieren, die etwas ändern. Aber das mag ich an Sascha - dass er seine Versprechen hält und dann auch wirklich dort anreist, wo er versprochen hat, dass er spielen wird."

… über Novak Djokovic und wie lange er noch Kraft haben wird, auf Weltniveau zu spielen: "Ich frage mich das schon seit eineinhalb Jahren - seit dieser Knieverletzung bei den French Open letztes Jahr. Da hat man zum ersten Mal Novak Djokovic das Alter angesehen. Er hat es ja wirklich geschafft, dem Alter jeglichen Sinn und Zweck zu entrauben. All das, was wir spüren, wenn wir 35, 36, 37 sind als Tennisspieler oder Tennisspielerin auf dem Platz, schien er überhaupt nicht zu haben. Und seit letztem Jahr, seit dieser Knieverletzung, sieht man zum ersten Mal, dass Novak Djokovic eben doch ein Mensch ist. Dieses Jahr ist nicht gut für ihn losgegangen. Außer den Australian Open - bei denen hat er wirklich eine unglaubliche Leistung gezeigt: Hat Carlos Alcaraz rausgenommen in einem fantastischen Match. Aber - und das geht dann wieder zurück auf dieses Alter - er hat sich dort eine Muskelfaserverletzung geholt. Und das sind so Sachen, die kann man im Alter nicht mehr kontrollieren. Verletzungen kommen schneller, man regeneriert nicht mehr so schnell. Und das Beängstigende für ihn war: Gegen Van de Zandschulp in Indian Wells hat er im dritten Satz verloren. Normalerweise ist Novak Djokovic im dritten Satz eine Wand - das ist seine große Stärke. Je länger die Matches gehen, umso besser wird er. Und das konnte er in Indian Wells nicht zeigen. Deswegen wird er jetzt, ebenso wie Alexander Zverev, früh nach Miami angereist sein und viel trainiert haben. Er wird versuchen, diese Fitness aufzubauen. Ich habe ihn gestern auf dem Trainingsplatz gesehen, wo er mit Andy Murray ganz hinten auf dem letzten Platz stand, und sie haben an der Vorhand herumlaboriert und diskutiert. Und die zwei sind wirklich in den allerkleinsten Details und versuchen da noch rauszuholen, was es rauszuholen gibt. Aber deine Frage ist absolut berechtigt: Wie lange geht es noch? Er wird dieses Jahr 38 Jahre alt, und die Biologie kommt selbst für die GOATs - selbst für die Greatest of All Time - irgendwann zum Zug. Und im Tennis ist es leider so, dass es ein Einzelsport ist und man sich nicht hinter einem Team verstecken kann."

… darüber, wen sie von den jungen Spielern und Spielerinnen in Miami vorne sieht: "Ja, ich glaube, es sind zwei Spieler, auf die wir alle gerade gucken in der internationalen Tenniswelt. Das ist bei den Männern Joao Fonseca, der junge Brasilianer, der dieses Jahr seinen ersten Titel geholt hat - das erste Mal einen Top-Ten-Spieler geschlagen hat, in Australien gegen Andrey Rublev. Er ist erst 18 Jahre alt. Und hier in Miami ist es grundsätzlich so, dass es eine unheimlich starke südamerikanische Fangemeinschaft gibt. Das heißt, die Brasilianer werden zahlreich erscheinen, und er ist jemand, der unheimlich gut mit Emotionen umgeht und unheimlich gut mit Publikum spielt. Das heißt: Joao Fonseca - auf den würde ich hier achtgeben. Indian Wells war ein bisschen langsam für ihn vom Belag her. Miami ist durchaus schneller. Es ist ein Medium-Fast-Hardcourt, wie sie hier sagen - also mittelschnell. Und auf der anderen Seite ist natürlich die absolute Sensation dieses Jahres: Mira Andrejewa, die jetzt zwei WTA-1000-Turniere hintereinander gewonnen hat - Dubai und Indian Wells. Und die große Frage ist natürlich: Kann sie jetzt sogar das Sunshine Double holen? Sie ist erst 17 Jahre alt. Also die Teenager erobern die Welt. Gen Z ist da, um uns abzulösen. Und ich sage nur: Endlich - wir haben es auch verdient, abgelöst zu werden, wir Millennials."

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