Franz Wagner ist in der NBA drauf und dran, ein absoluter Superstar zu werden und stellte zuletzt sogar LeBron James in den Schatten.
26.11.2024 | 12:46 Uhr
Franz Wagner ist bei den Orlando Magic aktuell der Spieler der Stunde. Nach einer starken letzten Saison hat der Flügelspieler nochmal eine Schippe draufgepackt und rechtfertigt das Vertrauen des Klubs, die ihn vor wenigen Monaten zum bestbezahltesten deutschen Sportler überhaupt machten.
Von Jeremy Weitz
Egal ob Michael Schumacher, Sebastian Vettel oder Deutschlands Basketball-Aushängeschild Dirk Nowitzki: NBA-Star Franz Wagner lässt sie alle hinter sich. Mit seiner Vertragsverlängerung bei seinem Klub Orlando Magic im Juli 2024 stößt der Weltmeister von 2023 in Sphären vor, von denen die meisten anderen deutschen Sportler nur träumen können.
224 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 214 Millionen Euro) wird der Ex-Alba-Berlin-Profi über die nächsten fünf Jahre beim Klub aus Florida verdienen. Das entspricht einem Jahressalär von rund 43 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die deutsche Fußball-Ikone Toni Kroos verdiente bei Real Madrid bis zu seinem Vertragsende im Sommer diesen Jahres "nur" rund 24 Millionen Euro im Jahr.
Inklusive weiterer Bonuszahlungen kann das vertragliche Gesamtvolumen sogar auf bis zu 255 Millionen Euro ansteigen. Das entspräche dann in etwa der Summe, die Mavericks-Legende Dirk Nowitzki in seiner gesamten 21-jährigen NBA-Karriere verdient hat. Wer die NBA nicht so aufmerksam verfolgt, dürfte sich nun fragen: Kann Franz Wagner dieses immense Vertrauen von den Verantwortlichen der Magic auch mit Leistung zurückzahlen?
Mit dem Einzug in die Playoffs der abgelaufenen NBA-Saison markierte Wagner mit Magic das beste Abschneiden des Klubs seit der Spielzeit 2011/12. Doch seit die Tinte unter dem Mega-Kontrakt trocken ist, setzt der 2,08-Meter-Hüne noch einmal ganz neue Maßstäbe.
In den vergangenen acht Spielen gelangen ihm sechsmal mindestens 29 Punkte, inklusive der Glanzleistung gegen die Los Angeles Lakers, als er mit 37 Punkten und elf Assists das Starensemble um LeBron James in den Schatten stellte. Allein im Schlussviertel verbuchte er 15 Punkte und der Höhepunkt war natürlich sein spielentscheidender Dreier 2,5 Sekunden vor Schluss.
Doch Wagner überzeugt nicht nur als Scorer. Gegen die Lakers schnappte er sich auch sechs Rebound, klaute vier Bälle und vielleicht am wichtigsten: Der Flügelspieler verbuchte auch elf Assists. In Abwesenheit des zweiten Magic-Superstars Paolo Banchero überzeugt Wagner auch als Spielmacher. Aktuell liefert er Bestwerte in Punkten mit 23,6 Zählern pro Partie (bisheriger Bestwert: 19,7), 1,7 Steals (1,1), 5,6 Assists (3,7), 5,8 Rebounds (5,3). Zudem hat er seine Dreierquote nach einem schwächeren letzten Jahr mit 35,7 Prozent wieder stabilisiert. Kurzum: Wagner ist drauf und dran, in die Superstar-Riege der NBA aufzusteigen.
Sein großer Bruder Moritz Wagner, ebenfalls Profi bei Orlando Magic und Weltmeister, zeigt sich schwer beeindruckt von der Entwicklung des vier Jahre jüngeren Franz: "Ehrlicherweise bin ich am meisten überrascht davon, dass mich gar nichts mehr überrascht", sagte der 27-Jährige zu Franz' Auszeichnung zum "Eastern Conference Player of the Week". Auch der konstante Scoring-Output trifft bei Moritz auf Anerkennung: "Das ist das Beeindruckendste. Ich gehe davon aus, dass er so spielt, und mir ist es egal, wie viele 30-Punkte-Spiele er auflegt, weil es mittlerweile normal ist", schwärmt der 2,11-Meter-Mann.
Zudem ist Franz Wagner mit erst 23 Jahren erst am Anfang seiner Entwicklung. Auch finanziell hat er zudem noch Anreize, da die vertraglich verankerten Bonuszahlungen mit einem Platz im All-NBA-Team gekoppelt sind - was gleichbedeutend mit einer Wahl unter die besten 15 Spieler der Liga wäre. Etwas, dass Deutschlands 214-Millionen-Mann absolut zuzutrauen ist...
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