Der Vollständigkeit halber noch die relevanten Partien im Rennen um Europa heute in einer Woche: Venedig-Juve, Torino-Roma, Lazio-Lecce und Udinese-Florenz. Bologna spielt gegen Genua, das ist aber egal, hier führt der Weg ja über den Pokalsieg direkt in die Gruppenphase der Europa League. Und damit sind wir durch für heute, Ihnen eine gute Nacht und einen ebenso guten Start in die neue Woche. 

Was bedeutet das alles für den kommenden 34. Spieltag? Napoli weiter einen Zähler vor Inter, empfängt Cagliari, die Mailänder reisen nicht weit, nur bis nach Como an den See. Der Papierform nach zwei sichere Favoritensiege, aber was ist in diesem Titelrennen schon normal. Lazio (65 Punkte) fällt hinter Juve (67) und die Roma (66) zurück, bleibt aber vor Florenz und Bologna (beide 62, somit aus dem CL-Rennen). Auf Milan wartet eine Spielzeit mit vielen Fernsehabenden unter der Woche. 

Nach 113 Minuten ist auch in Parma Schluss, beide Titelkandidaten nur mit einem Remis, die Entscheidung ist vertagt. Aber was haben wir hier im San Siro geboten bekommen! Erst einmal 40 Minuten gähnende Langeweile, dann nahm Lazio Fahrt auf, aber in der letzten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte doch die Führung für Inter durch den Abstauber von Bisseck. Lazio fand lange Zeit keine Mittel, die Inter-Abwehr zu knacken, aber dann stand auch der eingewechselte Pedro einmal goldrichtig und es hieß 1:1. Hätte er nicht getroffen, dann hätte es Handelfmeter für die Gäste gegeben. Ein Kopfball von Dumfries brachte Inter zurück auf die Siegerstraße, doch noch ein Handspiel im Strafraum, Pedro auch vom Punkt eine Bank. In einer ultrahektischen Nachspielzeit änderte sich das Ergebnis nicht mehr. Doch Inter-Trainer Inzaghi flog noch vom Platz und wird seinem Team im irre spannenden Saisonfinale gesperrt fehlen. 

Dumfries fordert noch einen Eckball, aber er weiß genau, er war zuletzt am Ball. Und das hat der Linienrichter gesehen, signalisiert Abstoß. Und dann ist Schluss, Inter 2, Lazio 2. 

Kein Elfer für Napoli, aber noch eine Schusschance für Acerbi im Strafraum. Er rutscht da mehr in den Ball und das Leder zischt am linken Pfosten vorbei.

Ja, Abseits, aber es wird nicht bei den angezeigten sieben Minuten bleiben.

Arnautovic trifft per Kopf aus kürzester Distanz, aber das war garantiert Abseits. Indes ist die VAR-Prüfung des Napoli-Elfers in Parma immer noch im Gange. 

Baroni hat sich noch ein Wechselfenster offengelassen, er nimmt Mario Gila raus und bringt Gigot. 

Wir haben hier genug zu tun, aber Napoli hat in der sechsten Minuten der Nachspielzeit in Parma einen Elfer zugesprochen bekommen.

Chaotische Szene im Lazio-Strafraum, am Ende haut Arnautovic im Fünfer über den Ball. Acerbi, der mit dem Kopf vorbereitet hat, kann es nicht fassen. Und auch sonst keiner im San Siro, was für eine Chance!

Sieben Minuten Nachspielzeit. Ich bin geneigt zu sagen, nur sieben Minuten. 

Raus ist übrigens auch Inzaghi, Rot für den Inter-Trainer, genauso wie für Parma-Coach Baroni, die beide zu viel gemeckert haben. Das alles noch vor dem VAR-Entscheid, das ist so gut wie untergegangen, angesichts des letzten bevorstehenden Spieltags aber natürlich von nicht unerheblicher Bedeutung. 

Sowie Arnautovic für Mkhitaryan. 

Für Zalewski kommt Bastoni.

Wechsel bei Inter, Calhanoglu raus, Zielinski rein.

Tooor! Inter - LAZIO 2:2. Pedro lässt Sommer keine Chance, trifft flach ins linke Eck. Der Schweizer hatte zwar die Ecke geahnt, aber da war nichts zu machen.

So ist es, es gibt den Handelfmeter für Lazio! 

Wieder prüft der VAR einen möglichen Handelfmeter, diesmal Bisseck im Blickpunkt. Der Schuss kam von Castellanos und könnte den Ellenbogen erwischt haben.

Und trotzdem stehen die xGoals immer noch bei 1,45 zu 0,68 zugunsten von Lazio. Die Himmelblauen machen heute wirklich kein schlechtes Spiel, drohen aber heute aus den Champions-League-Rängen zu fallen. Denn Juve führt und auch die Roma immer noch 2:1 gegen Milan. Keine News aus Parma.

Gleich noch einmal Dumfries, diesmal wird sein Versuch abgeblockt. Interessanter Abend für den Niederländer, erst beim Ausgleich im Zentrum des Geschehens, jetzt auf der anderen Seite gleiches mehrfach im positiven Sinne. 

Tooooor! INTER - Lazio 2:1. Viele Gelbe am und im Fünfer, aber Calhanoglu weiß genau, was er will. Dumfries am zweiten Pfosten finden, der Guendouzi umkurvt und den Kopfball wuchtig neben den linken Pfosten setzt. Lazios Proteste hinsichtlich eines Offensivfouls von Thuram finden kein Gehör, weder beim Schiedsrichter, noch beim VAR.

Vorlage Hakan Çalhanoğlu

Gelbe Karte für Romagnoli, der Thuram rechts vom Strafraum fällt. Und ein spannender Freistoß für Calhanoglu noch dazu.

Das bringt jetzt natürlich reichlich Spannung. Aber auch eine gewaltige Nachspielzeit, das kündige ich jetzt schon mal an. Nicht, dass Sie um 22:45 Uhr schon was vorhaben. 

Tooor! Inter - LAZIO 1:1. Was für eine Szene, den Schuss von Marusic hat Dumfries an die Hand bekommen, da könnte man durchaus einen Handelfmeter verhängen.  Muss man aber nicht, denn Vecino stand nicht im Abseits, als er den Abpraller im Fünfer erwischt und einen Meter zurück auf Pedro spielt. Der Joker muss nur noch ins linke Eck vollstrecken, aus der Distanz kein Problem. 

Vorlage Matías Vecino Falero

Dann ist der Ball sogar im Inter-Tor, aber die Fahne des Linienrichters ist sofort oben. Wird alles geprüft, keine Sorge. 

Da ist sie, die Chance für Lazio. Toller Steckpass von Castellanos, hechelt hinterher, Boulaye Dia schiebt in Bedrängnis den Ball rechts an Sommer vorbei, aber auch am rechten Pfosten.

Der vorhin von Gila demolierte Dimarco hat Feierabend, Carlos Augusto übernimmt. 

Jetzt darf es Hysaj anstelle von Varela probieren, Lazio braucht dringend eine gute Idee, vielleicht hat die ja der Albaner.

Das ist wirklich sehr minimalistisch, was Inter hier zeigt. Allerdings erlaubt man halt Lazio auch keine Torchancen, so ist die knappe Führung auch kein Grund zur Sorge. Lazio muss hoffen, dass es die eine Chance, die es eigentlich immer gibt, dann halt auch verwerten kann. 

Irres und völlig sinnloses Einsteigen von Mario Gila im Mittelfeld gegen Dimarco. Wie er sich da über Gelb auch noch beschweren kann, das weiß nur er. Nur, weil er den Gegenspieler nicht voll getroffen hat, kommt er um glatt Rot herum. 

Die Roma führt wieder gegen Milan, bei Parma gegen Neapel ist weiterhin kein Tor in Sicht. Aber selbst Juve gegen Udine steht noch 0:0.

Auch Inzaghi wird aktiv, Taremi war heute überhaupt nicht im Spiel, Correa darf es ab sofort besser machen.

Baroni wird nun doch auf der Personalseite aktiv, bringt Pedro für Isaksen. 

So ist es, wütende Angriffe von Lazio. Dias Schuss wird abgeblockt, der von Nuno Tavares auch. Es ist  halt so brutal schwierig, gegen Inter ein Tor zu machen. Geschweige denn zwei. 

Pausenwechsel gab es übrigens keine. Aber so eine lange Leerlaufphase wie zu Beginn, das dürfte beim aktuellen Spiel- und Tabellenstand kein Thema mehr sein. 

Geht endlich weiter. Auch hier wurde wohl darauf geachtet, dass die zeitgleichen Spiele auch zeitgleich in den zweiten Durchgang gehen. 

Denn in Parma sind noch keine Tore gefallen, Inter somit in der Blitztabelle jetzt einen Zähler vor Napoli. Und dahinter ist das Rennen um Platz 4 ff. noch enger geworden. Juve (65), Roma (64), Lazio (64), Florenz (62), Bologna (62), Milan (61), mamma mia! 

Klar, gibt immer Eigentore und andere Kuriositäten, aber wenn es in einem Spiel keine Torchancen gibt, dann ist das torlose Remis der logische Halbzeitstand. Aber halt, Lazio hatte kurz vor der Pause ja die beiden Isaksen-Chancen, die zweite war richtig gut. Umso bitterer, dass die Hauptstädter jetzt sogar mit einem Rückstand in die Kabine marschieren, das Tor von Bisseck gewinnt zwar keinen Schönheitspreis, aber es könnte so, so wichtig sein. 

Dann ist Pause. 

Toooor! INTER - Lazio 1:0. Und dann führt plötzlich doch Inter. Eine Ecke von Calhanoglu wird zu kurz geklärt, Dimarco schießt aus 14 Metern, kommt zwar nicht durch, aber Bisseck steht kurz vorm Fünfer goldrichtig und trifft unter die Latte. 

Drei Minuten Nachspielzeit. Und eine Gelbe Karte für Castellanos, der nach seinem Offensivfoul auch noch was zu meckern hat. 

Spät, aber doch, wird die Sache deutlich munterer. Liegt überraschenderweise eher an Lazio. Aber es ist freilich auch nicht so, dass ein Treffer jetzt in der Luft liegt.

Hui, ein Torschuss! Für Lazio! Von Isaksen! Allerdings rechts im Strafraum auch aus sehr spitzem Winkel, das lange Eck wird deutlich verfehlt. Aber gleich noch einmal Isaksen, der ziemlich freie Bahn hat, Sommer kommt weit aus seinem Kasten und pariert. 

Milan hat bei der Roma ausgeglichen, der Joao Felix wars. Aber klicken Sie nicht rüber, sonst fühle ich mich hier gleich einsam. 

Calhanoglu trifft Ball und Gegner. Sieht aber trotzdem Gelb. Entweder, weil er mit gestrecktem Bein reingegangen ist oder weil er nach dem Pfiff den Ball weggeworfen hat. Karte jedenfalls zwingend, auch wenn der Ex-Leverkusener das nicht wahrhaben will.

Wieder Zoff. Mkhitaryan köpft Mandas den Ball aus der Hand. Aber den hatte der Grieche überhaupt nicht sicher, das war absolut regelkonform. Aber ohnehin keine Torchance, wozu also die Aufregung? 

Kleinere Streitereien im Strafraum, dann wissen wir, dieses Risiko konnte der Däne bedenkenlos in Kauf nehmen. 

Flanke Calhanoglu, Isaksen geht auf Nummer sicher und nimmt die Ecke in Kauf. 

Bei Inter erscheinen jetzt 0,16 xGoals, wow. Und erstmals schnüren die Gastgeber die Gäste ein wenig hinten ein, wenn das mal nicht bald die erste echte Torchance gibt. Bei Parma gegen Napoli war übrigens in der ersten halben Stunde auch totale Funkstille, so wird mir zumindest zugeraunt. 

Weiter gibt es Meinungsverschiedenheiten. Thuram sagt, dass ihn Romagnoli gefoult hat. Romagnoli sagt, dass ihm Thuram auf den Fuß gestiegen ist. Chiffi will sich nicht festlegen. 

Rovella mit einem wohldosierten Schubser im Strafraum gegen Bisseck. Das reicht Chiffi nicht für einen Elfer, der VAR sieht das genauso. 

Nach so einem aufregenden Moment muss man mit einer intensiven Phase des Ballhinundhergeschiebes erst einmal wieder Ruhe einkehren lassen. Das macht Inter, Lazio lauert sowieso nur auf Konter, die es bisher auch ansatzweise nicht gibt.

Ja, das macht Dimarco auch. Zu nah aufs Tor, den Ball faustet Mandas locker raus. 

Freistoß Inter von der linken Seite. Eine Flanke in den Strafraum ist möglich.

Zurück zum Spiel. Die xGoals stehen weiter bei 0,00 zu 0,00, eigentlich gar nicht schlecht, dass uns die Regelkunde abgelenkt hat. Aber jetzt könnten langsam die Handbremsen gelöst werden. Wenns eine Motivation für Lazio braucht, die Roma führt schon 1:0 gegen Milan, da hat Mancini in Minute drei getroffen.

Vorbildlich, dass die beiden Teams im San Siro durch Nichtstun warten, bis wir die Sache geklärt haben. Und da hat die FIGC wohl in der Tat in 2022 diese Regel reaktiviert. War halt bisher noch nie auch nur annähernd ein Thema und überhaupt kam sie erst einmal zum Einsatz, bevor sie abgeschafft wurde. Das war in 1964, Bologna gewann den Titel per Entscheidungsspiel gegen Inter im  Olimpico. Man lernt doch nie aus. 

Auf dem Feld ist noch nicht viel los, aber bei uns in der Redaktion sehr wohl. Zählt doch nicht der direkte Vergleich und auch nicht die Tordifferenz? Sondern ein Entscheidungsspiel? Wir bleiben an der Sache dran. 

Schwalbe von Guendouzi, der da auf eine Berührung durch Mkhitaryan gehofft hat. Allerdings am eigenen Strafraum, nicht im gegnerischen Sechzehner, da mischt sich der VAR nicht ein.

Geht weiter, Gila läuft schon wieder rund. 

Lazio will wohl mit kanariengelben Trikots an das verstorbene Chievo Verona erinnern, das übrigens neugegründet wurde und in die Serie D eingestiegen ist. Für dieses Detail haben wir Zeit, da Mario Gila umgeknickt ist und medizinische Behandlung braucht. 

Anpfiff von Daniele Chiffi mit kleiner Verspätung, damit wirklich auch alles zeitgleich stattfindet. Natürlich ist das San Siro ausverkauft. 

Zu guter Letzt noch der Blick von Lazio in den Rückspiegel. Als Fünfter liegt man einen Zähler vor der Roma, Bologna ist geschenkt, die gehen als Pokalsieger nach Europa, wobei denen natürlich auch CL lieber wäre als EL. Vier sind es auf Inters Stadtrivalen Milan. Das wird auch ein Herzschlagfinale um die letzten Europacupstartplätze. 

Zurück zum Tagesgeschäft, das Hinspiel im Olimpico endete 0:6. Wissen wir also auch, wo Inter die gute Tordifferenz her hat und wieso die von Lazio nur bei +13 liegt, das ist die schwächste in der oberen Tabellenhälfte. Aber in dem Fall hat Juve sowieso auch das ausschlaggebende direkte Duell gewonnen. 

In Italien kann es im Meisterschaftskampf noch zum absoluten Showdown kommen. Bei Punktgleichheit spielt im Rennen um den Scudetto nämlich weder der direkte Vergleich noch die Tordifferenz eine Rolle. Ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden müsste den Meister zwischen Inter und Neapel küren. Eine Regel, die 2022 eingeführt wurde, seitdem aber am oberen Ende der Tabelle noch nicht angewendet wurde. 

Apropos Papierform, nach dieser kann auch Atalanta, das gestern 3:2 gegen Genua gewonnen hat, Inter noch überholen und Zweiter werden. Aber damit diese Chance erhalten bleibt, müsste Inter schon jetzt gegen Lazio verlieren. Und dann auch in der letzten Runde noch in Como, das brauchen wir nicht weiter durchdenken. 

Denn für Parma geht es um den Klassenerhalt, Lazio will noch Juve verdrängen und als Vierter mit Napoli, Inter und Atalanta in die Champions League. Man ist nach dem 1:1 gegen Juve zuletzt punktgleich, die Turiner haben jetzt gleich allerdings ein der Papierform nach sehr einfaches Heimspiel gegen Udinese vor der Brust.

Superspannende Serie A, das Duell zwischen Inter und Napoli um den Scudetto geht in die nächste Runde. Die Kampanier müssen in Parma ran, Inter empfängt Lazio, beides fraglos knifflige Aufgaben.

Auch Marco Baroni nimmt ein paar Änderungen vor, aber deutlich überschaubarer. In der Abwehr Nuno Tavares für Pellegrini, im offensiven Mittelfeld Vecino und Dia für Dele-Bashiru und Zaccagni, die Solospitze gibt auch heute wieder Castellanos.

So spielt Lazio im gewohnten 4-2-3-1: Mandas - Marusic, Gila, Romagnoli, Nuno Tavares - Guendouzi, Rovella - Isaksen, Vecino, Dia - Castellanos.

Totalrotation von Inzaghi nach dem 2:0 beim FC Turin, in der Abwehr Acerbi für de Vrij, im Mittelfeld alles neu und auch im Angriff ist nur Taremi übriggeblieben. Wohl dem, der so einen Kader zur Verfügung hat! 

Die Aufstellung von Inter ist eingetroffen: Sommer - Bisseck, Acerbi, Bastoni - Dumfries, Barella, Calhanoglu, Mkhitaryan, Dimarco - Thuram, Taremi.

Herzlich willkommen in der Serie A zur Begegnung des 37. Spieltages zwischen Inter Mailand und Lazio Rom.