"Wir haben 45 Minuten lang das Spiel dominiert, viele Chancen herausgespielt. Der Ausgleich hat das Momentum verändert. Wir waren weiter dominant, haben aber den letzten Pass nicht angebracht", sagte Torjäger Harry Kane.

Es war ein hart erkämpftes 2:2 (1:1) gegen den Tabellenletzten FSV Mainz 05 beim Bundesliga-Comeback von Trainer Urs Fischer, mit dem der FC Bayern nur knapp eine Blamage abgewendet hatte: "Am Ende nehmen wir den Punkt und gehen weiter."

Münchens Mittelfeldstratege Joshua Kimmich ordnete das Remis wie folgt ein: "Wenn man die Ausgangslage sieht, dann können wir damit nicht zufrieden sein. Wenn man die erste Halbzeit sieht, dann müssen wir mit ein, zwei Toren führen. Ärgerlich, dass wir mit einem Standard kurz vor der Pause das 1:1 bekommen. Somit ist das Spiel offen. [...] Wir haben das Spiel schon kontrolliert, haben es aber dann nicht geschafft, unsere Chancen zu machen und das Spiel zu entscheiden. Am Ende laufen wir einem Rückstand hinterher, gleichen zum Glück noch aus und wenn wir auf die Tabelle gucken, sieht's nicht ganz so schlecht aus."

Sein Trainer Vincent Kompany haderte ebenfalls etwas mit der suboptimalen Chancenverwertung: "Mainz hat es gut verteidigt, der Torwart hat es gut verteidigt. Aber wir haben auch manchmal die Tore liegenlassen. […] Wir haben viele, viele Möglichkeiten bekommen. An einem anderen Tag schießt du drei, vier Tore. [...] Das ist uns heute nicht gelungen. Gratulation an Mainz! […] Natürlich wollen wir immer das Maximum erreichen - und dann bist du als Bayern München nie zufrieden, wenn du zu Hause Punkte liegenlässt."

Mainz-Profi da Costa "ein Stück weit enttäuscht"

Kacper Potulski (45.+2) und Jae-Sung Lee (67.) sorgten für eine zwischenzeitliche 2:1-Führung der Mainzer und beinahe für einen Traumstart unter Fischer. Jungstar Lennart Karl (29.) hatte die Bayern zunächst auf Kurs gebracht. Kane glich aber noch per Foulelfmeter aus (87.), nachdem er selbst von Potulski gehalten worden war.

Dank der Patzer von RB Leipzig (1:3 bei Union Berlin) und Borussia Dortmund (1:1 beim SC Freiburg) wuchs der Vorsprung an der Tabellenspitze für die Mannschaft von Coach Kompany auf neun Punkte. Der Mainzer Danny da Costa war trotz des überraschenden Remis "ein Stück weit enttäuscht", er hätte "gerne drei Punkte mitgenommen".

Während bei den Bayern Hiroki Ito nach über neun Monaten sein Startelf-Comeback gab, mussten die Mainzer auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Neben den gesperrten Dominik Kohr und Paul Nebel fehlten Robin Zentner, Philipp Mwene, Kapitän Silvan Widmer und Nadiem Amiri. Dennoch sei es keine Lösung, "sich nur hinten reinzustellen", hatte Fischer betont.

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Bayern schnürt den Gegner ein

Den Mainzern blieb zu Beginn jedoch nichts anderes übrig. Mit Ballbesitzwerten jenseits der 80 Prozent schnürten die Bayern die Gäste in der gegnerischen Hälfte fest, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Gegen den tiefen Mainzer Block brachten Karl (6.) und Kane (17.) nur zwei ungefährliche Distanzversuche zustande.

Nachdem Kaishu Sano bei einem der seltenen Mainzer Entlastungsangriffe (17.) die Latte getroffen hatte, erhöhten die Münchner jedoch das Tempo. Kane (20.) scheiterte aus kurzer Distanz mit einem zu zentralen Kopfball an Zentner-Ersatz Daniel Batz, der anschließend auch die Abschlüsse von Serge Gnabry (22.) und Michael Olise (23.) parierte.

Kurz darauf war der Mainzer Torwart aber geschlagen - nach einem flüssigen Angriff über Olise, Kane und Gnabry musste Karl nur noch einschieben. Auf der Tribüne klatschte Ehrengast Thomas Müller breit grinsend mit Sportvorstand Max Eberl ab. Doch die Freude währte nur bis kurz vor der Halbzeit: Der 18-jährige Potulski besorgte nach einem Standard aus kurzer Distanz den Ausgleich.

Lee köpft eiskalt ein - Kane sicher vom Punkt

Die Bayern blieben zwar auch nach der Pause dominant, aber zunächst ungefährlich. Erst nach einer guten Stunde kamen die Gastgeber wieder zu guten Chancen: Gnabry (60., 65.) vergab gleich zweimal völlig freistehend - und auch Kanes Versuch (65.) wurde von den Mainzern auf der Linie geklärt.

Die Rheinhessen präsentierten sich in Person von Lee dagegen eiskalt. Die Bayern liefen in der Folge weiter auf das Mainzer Tor an - mit Erfolg. Kane holte den Elfmeter zum Ausgleich heraus und verwandelte selbst.

SID

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