You'll Never Wirtz Alone - Lehrgeld & Häme für Wirtz bei Liverpool-Pleite gegen City
In der Serie "You'll Never Wirtz Alone" von Sky Sport werden die Auftritte von Florian Wirtz genauer unter die Lupe genommen. Episode 14: Eine Lehrstunde für den FC Liverpool mit wenigen Lichtblicken von Wirtz - und hämischen Rufen bei dessen Auswechslung.
10.11.2025 | 11:40 Uhr
Beim Premier-League-Topspiel im Etihad Stadium bekam der LFC von Manchester City seine Grenzen aufgezeigt. Wirtz hatte ein paar ordentliche Aktionen, tauchte wie die meisten seiner Teamkollegen aber spätestens in der zweiten Hälfte ab.
Aus Manchester berichtet Kerry Hau
"Back on track" nach den beiden Siegen gegen Aston Villa (2:0) und Real Madrid (1:0)? "Nein, das würde ich nicht sagen", meinte Liverpools Abwehr-Star Ibrahima Konate im Exklusiv-Interview mit Sky Sport vor dem "Match of the Week" bei Manchester City. "Wir müssen unsere gute Verfassung jetzt weiter bestätigen."
Daraus wurde nichts. City erteilte Konate und Co. beim 1000. Spiel von Star-Coach Pep Guardiola eine Lehrstunde. Beim 3:0 trumpfte neben dem üblichen Verdächtigen Erling Haaland vor allem Jeremy Doku auf. Der belgische Außenstürmer spielte die Gäste aus Liverpool schwindelig und traf sehenswert per Schlenzer.
"Waste-of-Money"-Rufe für Wirtz
Die Reds hatten auch offensiv wenig entgegenzusetzen. Florian Wirtz begann wie gegen Real als linker Flügelspieler, war durch das hohe Pressing der Hausherren aber oft tief in der eigenen Hälfte unterwegs, um den bisweilen überforderten Linksverteidiger Andy Robertson zu unterstützen. Dadurch war der Weg zum gegnerischen Tor bei eigenem Ballbesitz oft viel zu weit. Wirtz kam kaum in die gefährlichen Zonen und konnte dem Spiel in keiner Phase seinen Stempel aufdrücken.
Seine einzigen beiden Abschlüsse - erst aus gut 20 Metern, dann aus 16 Metern - wurden geblockt. Positiv hervorzuheben: Er provozierte in Hälfte eins durch zwei gute Dribblings zwei Gelbe Karten - erst für Nico Gonzalez (27.), dann für Bernardo Silva (41.).
Zudem brachte Wirtz all seine Pässe (8) in der eigenen Hälfte an seine Mitspieler und beendete die Partie mit einer Passquote von 88 Prozent. Ebenjene Passsicherheit trug auch dazu bei, dass LFC-Trainer Arne Slot andere Stars wie Alexis Mac Allister oder Hugo Ekitike vor Wirtz auswechselte. Nach 83 Minuten war für den Ex-Leverkusener dann Schluss, unter hämischen "Waste-of-Money"-Rufen (übersetzt: "Was für eine Geldverschwendung") der feiernden City-Fans verließ er sichtlich bedient das Feld.
Van Dijk: "Jeder muss mehr geben"
Das Fazit: Wirtz braucht weiter Zeit, um sich dem Fußball in der Premier League anzupassen. Generell bleibt aber festzuhalten, dass bei Liverpool vieles nicht stimmt und derzeit keine homogene Truppe auf dem Feld steht. "Das ist die Realität", urteilte auch Kapitän Virgil van Dijk nach Abpfiff. "Wir sind eine andere Mannschaft als vergangene Saison und müssen uns in allen Bereichen deutlich verbessern. Jeder muss mehr geben."
Die vielen Veränderungen im Kader machen sich gerade gegen dominante und eingespielte Teams wie City bemerkbar. Im Fall von Wirtz kommt noch die für ihn nicht unbedingt ideale Position hinzu. Der DFB-Star war ursprünglich als klarer Zehner von Slot eingeplant. Trotzdem will er den Kopf nicht in den Sand stecken.
Wirtz gibt sich kämpferisch
"Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier bin. Ich komme zu meiner Spielzeit, ich komme auch zu meinen Aktionen auf dem Platz", sagte der 22-Jährige nach seinem elften Premier-League-Einsatz für die Reds am Mikrofon von Sky Sport. Der Fußball auf der Insel sei im Vergleich zur Bundesliga "schon anders", gab er zu. "Aber nach elf Spielen in der Liga weiß ich jetzt, was auf mich zukommt. Deswegen brauche ich das auch nicht immer wieder zu erwähnen. Ich bin jetzt hier und versuche einfach dazu beizutragen, dass wir erfolgreich sind", so Wirtz.
Die erste Liverpooler Pleite gegen City seit April 2023 ordnete er als "kleinen Rückschlag" ein. Viel Zeit, sich davon zu erholen, gibt es nicht. Jetzt geht es für ihn direkt zum DFB-Team, mit dem er gegen Luxemburg und Slowakei das WM-Ticket lösen möchte. "Und dann versuchen wir nach der Länderspielpause wieder anzugreifen."
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