Yannik Engelhardt im Interview über Como & Fabregas

Seit Sommer spielt Yannik Engelhardt in der Serie A für Como.

Yannik Engelhardt spielt seit Sommer in Como.
Image: Yannik Engelhardt spielt seit Sommer in Como.  © Imago

Como ist ein außergewöhnlicher Fußball-Standort. Die Stadt nahe Mailand war schon Drehort für Filme der James-Bond-Reihe wie "Casino Royale". Dort zu leben, umgeben des Comer Sees und den Bergen, ist für Yannik Engelhardt inzwischen Alltag. Skysport.de traf den 23-jährigen Mittelfeldspieler zwischen den Jahren beim Heimspiel gegen Lecce.

Im Sommer wechselte Engelhardt aus Düsseldorf nach Como. Für den Aufsteiger, der 2017 noch in der viertklassigen Serie D gespielt hatte, stand der gebürtige Göppinger in dieser Saison bislang elfmal auf dem Platz. Gegen Monza erzielte Engelhardt Ende November seinen ersten Treffer.

skysport.de: Herr Engelhardt, kurz vor dem Jahreswechsel feierten Sie mit Ihrer Mannschaft einen gelungenen Abschluss, gewannen gegen Lecce 2:0. Sie spielten 83 Minuten, dabei waren Sie erst gar nicht für die Startelf vorgesehen.

Yannik Engelhardt: Das war echt verrückt. Ich hatte zwei Minuten, um mich vorzubereiten. Ich war fast schon auf dem Weg nach draußen, wollte gerade meine Winterjacke für die Bank schnappen. Es war dann aber so, dass Sergi Roberto nicht spielen konnte. Dann kam der Mister (Trainer Cesc Fabregas; Anm.d.Red.) auf mich zu und hat gesagt: 'Mach dich fertig.' Das war schwierig, vor allem mental. Du bereitest dich natürlich anders vor. In dieser Extreme hatte ich solch eine Situation noch nie in meiner Karriere. Letztlich hat es aber doch noch gut geklappt.

skysport.de: Como liegt nach dem Sieg auf Platz 15. Hat der Klassenerhalt oberste Priorität?

Engelhardt: Viele sagen, dass wir ein paar Punkte mehr verdient hätten. Am Ende ist es aber so, dass wir gewisse Spiele eben nicht gezogen haben. Wir versuchen den Fußball, den wir spielen, weiter so zu spielen. Das passt ganz gut. Viele Mannschaften haben Respekt vor uns. Das klare Ziel ist, die Liga zu halten. Jeder Tabellenplatz besser ist Bonus.

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Image: Sky Reporter Fabian Schreiner traf Yannik Engelhardt (l.) in Como.  © Sky

skysport.de: Cesc Fabregas wollte Sie im Sommer unbedingt. Wie würden Sie die Beziehung zu ihm beschreiben?

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Engelhardt: Er hat diesen Transfer gepusht und hatte ein besonderes Augenmerk darauf, da er ja auch früher im zentralen Mittelfeld gespielt hat, wer für diese Position geholt wird. Dass so ein Name im Weltfußball dich verpflichten will, hat selbstverständlich eine Rolle bei meiner Entscheidung gespielt.

skysport.de: Ist das für Sie auch keine Bürde?

Engelhardt: Je mehr Vertrauen der Trainer einem schenkt, desto besser ist es. Klar ist aber auch, dass man das dann auch mit Leistung zurückzahlen muss. Ich sehe das schon als Vorteil ein, dass der Mister so auf mich setzt.

"Er ist der Erste, der kommt und der Letzte, der geht"

skysport.de: Was zeichnet Fabregas jetzt schon im Alter von 37 Jahren als Trainer aus?

Engelhardt: Er arbeitet sehr, sehr akribisch. Er ist der Erste, der kommt und der Letzte, der geht. Ich sehe ehrlich gesagt nur sein Auto (lacht). Wenn ich komme, steht sein Auto auf dem Gelände. Wenn ich gehe, steht es immer noch da. Die Spiele bereitet er sehr detailliert vor.

skysport.de: Wie ist es eigentlich, an einem Ort wie Como Fußball zu spielen, an dem die Reichen und Schönen wohnen?

Engelhardt: Ich war vor meinem Wechsel noch nie hier. Zu Beginn war ich dann schon ein bisschen geflasht von der Szenerie mit den Bergen und dem See. Das ist schon ein sehr schöner Ort hier. Ich genieße das Leben drumherum sehr. Der italienische Flair gefällt mir sehr gut. Es ist alles ein bisschen entspannter.

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skysport.de: Mit Fabregas als Trainer, zahlreichen Altstars wie Torhüter Pepe Reina, Sergi Roberto, vielen Jungen, Mitarbeiter Raphael Varane und Anteilseigner Thierry Henry hat der Klub einen sehr interessanten Mix. Dazu kommt der besondere Standort. Hat das Projekt Como Zukunft?

Engelhardt: Definitiv. Das Projekt ist sehr spannend, daher wollte ich es auch unbedingt machen. Wir haben eine gute Mischung zwischen Elitespielern, die alles gewonnen haben und Jungen, die hungrig sind. Auch an den Mitarbeitern merkt man, dass sie hier alle weiter wachsen wollen.

Das Interview führte Fabian Schreiner.

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