Xabi Alonso krempelt Real Madrid um - Rodrygo außen vor - Güler ein Gewinner
Die enttäuschende Saison 2024/25 ist für Real Madrid offiziell beendet. Die Königlichen haben das Halbfinale der Klub-WM gegen Paris St. Germain deutlich mit 0:4 verloren.
10.07.2025 | 15:11 Uhr
Trotz der herben Klatsche gegen den Champions-League-Sieger hat der spanische Rekordmeister in den wenigen Wochen unter dem neuen Trainer Xabi Alonso aber eine Transformation durchgemacht, die Fans positiv in die kommende Spielzeit schauen lassen. Sehr zum Leid des ein oder anderen Stars.
Xabi Alonso hat den ersten Titel mit Real Madrid verpasst. Gegen Paris St. Germain gerieten die Spanier im Halbfinale der Klub-WM dank zweier unfassbarer Abwehrpatzer von Raul Asencio und Antonio Rüdiger früh auf die Verliererstraße und hatten den entfesselnd aufspielenden Franzosen bei der 0:4-Klatsche im Grunde nichts entgegen zu setzen. Die Marca sprach anschließend von einem "Augenöffner", die katalanische Mundo Deportivo titelte mit: "Das erste große Debakel für Xabi Alonso".
Alonso sammelt Erfahrungen
Der ehemalige Übungsleiter von Bayer Leverkusen, der vor der Klub-WM von Carlo Ancelotti übernommen hatte, bezeichnete seine erste Niederlage mit den Königlichen als "schmerzhaft", blickte aber bereits nach vorne und betonte auf der Pressekonferenz mehrfach: "Das Spiel markiert den Abschluss dieser Saison, nicht den Beginn der nächsten."
Der 43-Jährige erklärte zudem: "Wir beginnen gerade eine neue Ära. Ich nehme viele Erkenntnisse aus diesem Turnier mit." Eine Erkenntnis ist sicherlich, dass Real noch auf dem Transfermarkt tätig sein wird, wie auch Alonso bestätigte: "Während der Klub-WM haben wir nicht über die Kaderplanung gesprochen. Jetzt sind wir offen für Verbesserungen", sagte der Baske: "Wir sind immer bestrebt, uns zu verbessern. Und es gibt noch Verbesserungspotenzial."
Weitere Neuzugänge geplant
Bisher stießen Innenverteidiger Dean Huijsen (für 58 Millionen Euro aus Bournemouth) und Trent Alexander-Arnold (für zehn Millionen Euro vom FC Liverpool) für die rechte Defensivseite neu zum Team. Sobald er am 14. August 18 Jahre alt wird, folgt auch das argentinische Megatalent Franco Mastantuono für 63 Millionen Euro von River Plate.
Dabei wird es nicht bleiben. Nicht nur das Spiel gegen PSG hat gezeigt, dass Real hinten links noch Bedarf hat. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist man bei Alvaro Carreras von Benfica schon auf der Zielgeraden. Der 22-Jährige wird etwa 45 Millionen Euro kosten. Weitere Neuzugänge sind möglich. Liverpools Abwehrkante Ibrahima Konate kokettiert beispielweise immer wieder mit einem Wechsel in die spanische Hauptstadt. Zudem erscheint es denkbar, dass Abgänge kompensiert werden müssen.
Güler und Garcia als große Gewinner
Für Vereinslegende Luka Modric wird aber wohl kein Ersatz verpflichtet werden, denn die Klub-WM hat gezeigt, dass man den perfekten Nachfolger bereits in den eigenen Reihen hat: Arda Güler. Das türkische Toptalent kam bei Ancelotti über den Status des Ergänzungsspielers nicht hinaus, zählt unter Alonso aber zu den großen Gewinnern. Im neuen 3-4-2-1-System übernahm der 20-Jährige eine defensivere Rolle ein und überzeugte auf der Sechs auf ganzer Linie. Der türkische Nationalspieler erinnert mit seiner Ruhe am Ball sowie Übersicht aber auch mit seinen Offensiv-Aktionen an eine Mischung aus Modric und Toni Kroos.
Zweiter großer Gewinner bisher unter Alonso, ist Angreifer Gonzalo Garcia. Der 21-Jährige wurde nach der Erkrankung von Superstar Kylian Mbappe ins kalte Wasser geworfen und erzielte in sechs Spielen starke vier Tore. Zudem legte er noch einen Treffer auf. Der 21-Jähirge dürfte somit als Backup für Mbappe gesetzt sein und könnte als Joker durchaus seine Minuten bekommen. Dritter Gewinner ist sicherlich Huijsen, der sofort gesetzt war und dessen Fehlen sich gegen PSG auf schmerzhafte Art und Weise bemerkbar machte.
Rodrygo spielt fast keine Rolle
Es gibt aber auch Verlierer des Trainerwechsels. Real agiert unter Alonso in der Offensive deutlich variabler als noch unter Ancelotti. Die Abkehr vom sturen 4-3-3 bedeutet, dass sich die Rollen der Außenstürmer ändern, da diese nicht mehr an der Außenlinie kleben. Vini Jr. hatte mit der Umstellung sichtlich zu kämpfen und spielte eine enttäuschende Klub-WM.
Noch schlimmer erwischte es aber seinen Landsmann Rodrygo. Der Rechtsaußen stand nur im ersten Spiel gegen Al-Hilal in der Startelf und kam bei seinen drei Einsätzen nur auf 92 Minuten Einsatzzeit. Auch Raul Asencio konnte keine Eigenwerbung betreiben. Das Eigengewächs kam aufgrund der Verletzungsmisere in der Defensive auf 39 Pflichtspiele und machte seine Sache in der Innenverteidigung hervorragend. Bei der Klub-WM verschuldete er aber den Gegentreffer gegen Al-Hilal, flog gegen Pachuca früh vom Platz und war beim Startelf-Comeback gegen PSG direkt am 0:1 beteiligt. Ihm droht die Bank.
Titel nur eine Frage der Zeit
Es gibt also noch viel zu tun für Alonso und Real. Doch die Klub-WM hat gezeigt, dass die Mannschaft über weite Strecken geschlossener auftrat und zudem schon einiges von der neuen Spielidee umsetzen konnte. Sollte der Coach nun weitere Spieler für sein System bekommen, wird mit Real in der kommenden Saison zu rechnen sein. Und dann ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis Xabi Alonso den ersten Titel mit Real einfährt.
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