Total-Absturz oder Wiederauferstehung - der Fall des FC Valencia
Der FC Valencia gehört neben Real Madrid und dem FC Barcelona mit zu den größten Vereinen Spaniens. Allerdings sind die glorreichen Zeiten vorbei und es droht der Absturz in die Bedeutungslosigkeit.
24.07.2025 | 12:22 Uhr
In der abgelaufenen Spielzeit taumelten die Fledermäuse lange dem Abstieg entgegen. Bekommt Valencia nochmal die Kurve?
22 Uhr, 6. Februar 2025: Die Fans des FC Valencia strömen in der 30. Minute beim Stand von 0:4 gegen den FC Barcelona aus dem historischen Mestalla. Das Viertelfinalspiel der Copa del Rey gegen die Katalanen und der zeitgleich vorletzte Tabellenplatz in der Liga war Anfang des Jahres DER Tiefpunkt des großen FC Valencia.
Doch wie konnte der sechsmalige spanische Meister so abstürzen?
Goldene 2000er
Champions-League-Finalist 2000 und 2001, spanischer Meister 2002 und 2004 sowie Europa-League-Sieger (2004): Der FC Valencia gehörte insbesondere Anfang der 2000er zur Fußball-Elite in Europa.
Mit Zunahme des sportlichen Erfolgs wurden auch die Ausgaben in den Folgejahren größer. Neben Transferausgaben von über 300 Millionen Euro, welche nicht mal zur Hälfte mit Einnahmen gedeckt werden konnten, beschloss Valencia 2007 auch den Bau eines neuen Stadions - dem Nou Mestalla.
Baustopp, Schulden, Investor
Nur zwei Jahre nach Baubeginn wurde das neue Stadion-Projekt aufgrund der Finanzkrise 2009 pausiert. Die Schulden wuchsen weiter und lagen 2008 schon bei 650 Millionen Euro.
Um überlebensnotwendige Einnahmen zu generieren, verfolgte der Klub aus der Region La Terreta zwei Ansätze. Zum einen wurden Leistungsträger wie David Villa und David Silva 2010 für knapp 70 Millionen Euro abgegeben. Gleichzeitig stand der Traditionsverein zum Verkauf und wurde 2014 für ca. 95 Millionen Euro an Peter Lim, einem indonesischen Investor verkauft.
"Lim, go home"
Ruhiger wurden die Zeiten in Valencia aber nicht. Das Versprechen, Topspieler wie Rodrigo oder Geoffrey Kondogbia zu halten und sportlich wieder erfolgreicher zu sein, konnte Lim nicht einhalten. Stattdessen wurde der Verdacht laut, dass der asiatische Investor illegale Transferprovisionen mithilfe von Star-Berater Jorge Mendes einstreicht. Die Fanproteste nahmen zu und die Fans forderten mit Plakaten Lims Rückzug.
An die erfolgreichen Zeiten konnten die Fledermäuse ebenfalls nur bedingt anknüpfen. In den vergangenen fünf Jahren war der neunte Tabellenplatz und der Gewinn der Copa del Rey 2019 das Höchste der sportlichen Gefühle. In den internationalen Wettbewerben spielte man ebenfalls keine Rolle mehr. Auch der Trainerstuhl gleicht mit elf Trainern in neun Jahren einem Schleudersitz.
Neues Stadion, neue Chance?
Während das sportliche Image bröckelte, zerfiel auch die Bauruine des Nou Mestalla im Nordwesten Valencias immer weiter. Doch nach über 16 Jahren Baustopp soll weiter gebaut werden, das kündigte der Verein Ende Juni dieses Jahres mit.
Mit einem neuen hochmodernen Stadion, welches über 70.000 Plätze verfügt, hofft Vereinspräsident Kiat Lim, Sohn von Peter Lim, wieder auf bessere Zeiten. Mit der geplanten Fertigstellung 2027 möchte Valencia vor allem in Sachen Hospitality neue Maßstäbe setzen und die jetzigen Stadioneinnahmen steigern. Man darf gespannt sein, ob Valencia diese Chance nutzen kann, um den anhaltenden Sinkflug der Fledermäuse endlich stoppen zu können.
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