Torwarttrainer Uwe Gospodarek über seinen ehemaligen Schützling Jonas Urbig
Anfang März hat der neue Bayern-Torhüter Jonas Urbig sein Debüt für den Rekordmeister gegeben. Nach zunächst überzeugenden Leistungen musste der 21-Jährige zuletzt bei Union Berlin den ersten Rückschlag hinnehmen, sein Fehler kostete den Sieg.
26.03.2025 | 22:09 Uhr
Mindestens zwei weitere Spiele wird Urbig in Neuers Abwesenheit noch bestreiten. Sein ehemaliger Torwarttrainer Uwe Gospodarek ist überzeugt, dass der junge Keeper den Patzer schnell abhaken wird und verrät außerdem, wo sich Urbig noch verbessern muss.
Gospodarek hat zwischen 2021 und 2023 als Torwarttrainer des 1. FC Köln mit Urbig zusammengearbeitet. Bereits zu Kölner Zeiten war Gospodarek vom Torwarttalent beeindruckt, wie er nun exklusiv bei Sky erzählt hat: "Du hast einfach schon gesehen, dass er wahnsinnig viel mitbringt. Das ganze Paket und vor allem dieser Fokus, den er auf die tägliche Arbeit gelegt hat, das war für einen 19-Jährigen schon sehr, sehr gut", so der 51-Jährige. "Er hatte schon einen ganz genauen Plan, was er vorhatte in seiner Karriere und ich glaube diesen Weg und dieses Ziel verfolgt er weiterhin."
Urbig begann die laufende Saison als Nummer eins des 1. FC Köln, musste seinen Platz jedoch Anfang November räumen. Im Januar 2025 schloss sich der 1,89 Meter große Schlussmann den Müchnern an, aufgrund der Verletzung von Manuel Neuer wurde er prompt ins kalte Wasser geworfen. Ein großer Sprung, wie der ehemalige Keeper von Bayern, Burghausen und Gladbach berichtet: "Jetzt prasselt sehr viel auf ihn ein. Für so einen jungen Kerl ist das nicht so einfach. Aber ich glaube, er ist so fokussiert und so klar im Kopf, dass er damit eigentlich relativ gut umgehen kann."
Dämpfer nach verheißungsvollem Start
Mit seinen ersten vier Einsätzen für die Mannschaft von Vincent Kompany ging für Urbig ein Traum in Erfüllung, wie sein ehemaliger Mentor verrät: "Ich weiß aus persönlichen Gesprächen, dass es immer mal sein Wunsch war, beim FC Bayern zu spielen", so Gospodarek. Er ist jetzt da, aber muss jetzt zeigen, warum er da ist."
Urbig konnte in den Champions-League-Partien gegen Leverkusen sowie bei seinem Liga-Debüt gegen Bochum überzeugen, ehe er dem Tabellenführer bei Union Berlin (1:1) mit einem schweren Fehler zwei Punkte kostete. "Es ist ein Erfahrungswert, den er sammelt, den er sofort auch wieder umsetzen wird im nächsten Spiel, da mach ich mir gar keine Gedanken bei ihm", sagt Gospodarek und ergänzt: "Ich glaube, der Karriereplan war ein bisschen anders. Es hätte ihm ganz gutgetan, nach diesen eineinhalb Jahren zweite Liga ein Jahr erste Liga zu spielen - aber vielleicht nicht beim FC Bayern, sondern bei einem anderen Verein, wo er diese Fehler wie gegen Union Berlin machen kann, ohne gleich in der Luft zerrissen zu werden."
Gospodarek: "Dann läuft es von allein"
Dennoch prognostiziert Gospodarek, dass Urbig aufgrund seiner Einstellung bei den Bayern schnell Fuß fassen wird: "Er ist so reif im Kopf - obwohl er so jung ist -, dass er genau weiß, was habe ich wirklich falsch gemacht. Er ist auch sehr wissbegierig, was das angeht", sagt er und erklärt: "Er möchte genau wissen, was hätte ich besser machen können. In der täglichen Arbeit ist es bei ihm ganz normal gewesen, selbst bei ganz normalen Gegentoren im Training wollte er wissen: Uwe, was hätte ich besser machen können?"
Eine positive Eigenschaft, auch wenn sich Urbig in diesem Bereich noch weiterentwickeln muss, wie sein ehemaliger Coach nahelegt: "Er muss auch lernen, locker zu werden, dass er nicht jeden Ball halten kann. Und wenn er diese Mischung hat aus Lockerheit und Professionalität, dann läuft es von allein."
Urbigs nächste Bewährungsprobe steht bereits bald an. Am Samstag (ab 14:00 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga) geht es für ihn und den FC Bayern zuhause in der Allianz Arena gegen den FC St. Pauli.
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