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Real Madrid News: David Alaba füllt die Lücke von Sergio Ramos

In den großen Fußstapfen von Ramos: So schlägt sich Alaba bei Real

David Alaba wechselte im Sommer vom FC Bayern München zu Real Madrid.
Image: David Alaba wechselte im Sommer vom FC Bayern München zu Real Madrid.  © DPA pa

David Alaba war im Sommer der Königstransfer der Königlichen. Der Österreicher ist in der Defensive von Real Madrid gesetzt und spielt bislang eine ordentliche Saison, wenn auch mit einigen Wacklern. Bei Ex-Verein FC Bayern München wird Alaba allerdings nicht vermisst.

Florentino Perez strahlte über das ganze Gesicht. Der Real-Präsident präsentierte im Sommer voller Stolz den neuen Abwehrboss im Estadio Santiago Bernabeu: David Alaba.

Der Österreicher hatte sich nach 13 Jahren in München nicht über eine Vertragsverlängerung mit dem FCB einigen können und verabschiedete sich ablösefrei nach Madrid - zur großen Freude von Perez.

"Alaba kommt mit der größten Anerkennung in der Fußballwelt nach Madrid. Jetzt darfst du dich einer neuen Herausforderung stellen", erklärte der Real-Boss in Richtung des Neuzugangs. Nach den Abgängen der Vereinsikonen Sergio Ramos (PSG) und Raphael Varane (Manchester United) war aber klar, dass das für Alaba kein leichtes Erbe wird. Insbesondere Ramos ist in der spanischen Hauptstadt eine Legende.

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Alaba mit unrühmlichen Bayern-Abschied

Mit einem Kuss auf das Vereinswappen bei seiner Vorstellung machte Alaba unmittelbar seine Liebe zu seinem neuen Herzensklub deutlich. Beim FC Bayern stieß die Aktion jedoch Unmut hervor. Zumal sich Alaba zuvor aufgrund seiner hohen Gehaltsforderungen in München ins Aus katapultierte.

Bei Real soll der 29-Jährige laut Spiegel knapp 20 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Zudem soll der gebürtige Wiener ein Handgeld von rund 18 Millionen kassiert haben. Bei den Fans des deutschen Rekordmeisters kamen die zum Teil öffentlich diskutierten Vertragsinhalte nicht gut an.

"Ich glaube, dass es heute etwas Schwieriger ist mit den sozialen Medien. Dann wird von vielen Seiten hineininterpretiert. Da kommen viele Faktoren zusammen, dass es dann am Ende so aussieht. Ich habe aber immer wieder meinen Standpunkt erklärt und meine Beweggründe gesagt. Warum dass dann so ist, ist schwierig zu sagen", erklärte Alaba seinen Standpunkt im Podcast Einfach mal Luppen von Toni und Felix Kroos.

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David Alaba spricht vor den Länderspielen mit Österreich über seine ersten Monate bei Real Madrid und den Unterschied zu Bayern München (Videolänge: 1:21 Min.).

Alaba bei Real Madrid gesetzt

Real-Teamkollege Toni Kroos stellt allerdings heraus, dass der Wechsel von Alaba nur aus einer Perspektive beleuchtet wurde. "Du sagst nach so vielen erfolgreichen Jahren: Ich nehme noch mal diese Herausforderung an. Mir ist das Feedback 'Respekt, der macht was Neues' viel zu wenig. Und viel mehr dieses: Er folgt dem Geld'", machte der Weltmeister von 2014 deutlich.

Sportlich ist Alaba in Madrid wie auch jahrelang zuvor in München gesetzt. Trainer Carlo Ancelotti bietet den österreichischen Nationalspieler zumeist im Abwehrzentrum neben dem Brasilianer Eder Militao auf. In einigen Partien agierte Alaba allerdings auch als Linksverteidiger. Insgesamt bestritt er bislang zehn der elf Pflichtspiele von Real und legte dabei zwei Treffer auf.

"Er ist ein kompletter Spieler mit viel Qualität. Zudem ist er taktisch sehr intelligent", lobte Coach Ancelotti den zweimaligen Champions-League-Sieger gegenüber dem klubeigenen TV. Real steht in der spanischen La Liga mit einem Spiel weniger auf Platz zwei und ist in der Königsklasse auf Kurs K.o.-Runde.

Alaba patzt gegen Sheriff und Espanyol

Alaba agiert in seinen ersten Partien mit dem weißen Ballett solide. Dennoch hatte er auch bereits seine Wackler. Sowohl im Champions-League-Duell gegen Sheriff Tiraspol als auch im Ligaspiel bei Espanyol Barcelona machte der Österreicher bei den Gegentoren keine gute Figur. Beide Spiele verloren die Königlichen mit 1:2.

"Manchmal hatten wir auf der linken Seite kein gutes Gleichgewicht, aber das war nicht sein Problem. Ich habe Alaba gesagt, dass er Druck machen soll, und dann muss ein Mittelfeldspieler seine Position besetzen. Manchmal waren wir da nicht gut positioniert", nahm Ancelotti den Ex-Bayern-Star demonstrativ in Schutz.

Von der spanischen Presse erhielt Alaba zuletzt gemischte Kritiken. Während die Marca ihn für seine "Führungsqualitäten" lobte und als "Stratege" im Madrider Spiel bezeichnete, bemängelte die Mundo Deportivo die Qualität der Flanken des Wieners. Zudem sei Alaba viel zu oft "im Angriff als in der Abwehr unterwegs".

David Alaba im Trikot von Real Madrid in Aktion.
Image: David Alaba im Trikot von Real Madrid in Aktion.  © Imago

Real-Legende schwärmt von Alaba

Der zehnmalige deutsche Meister sieh sich selbst noch nicht in Topform. "Es ist noch ein sehr weiter Weg. Es wird sicherlich seine Zeit brauchen, die Philosophie vom Trainer anzunehmen. Und auch mit mir, als neuen Spieler in der Viererkette, wird es noch ein bisschen brauchen", so der Abwehrspezialist.

In naher Zukunft wird Alaba zumindest nicht mehr so oft zwischen den Positionen wechseln müssen und sich im Zentrum einspielen können. Gegen Schachtjor Donezk feierten unter der Woche die zuvor lange verletzten Marcelo und Ferland Mendy beide ihre Comebacks. Beide sind auf der Linksverteidigerposition zu Hause.

Alaba gefällt es persönlich ja bekanntlich im Zentrum ohnehin besser. Mit seiner Erfahrung und seiner Siegermentalität ist er dort für die Königlichen Gold wert. "Er ist ein Volltreffer für Real Madrid. Für mich ist er ein unglaublicher Spieler mit viel Persönlichkeit", schwärmte Klubikone Fernando Hierro von Alaba.

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Alaba fühlt sich in Madrid wohl

Der 29-Jährige ist glücklich in Spanien. "Step by step leben wir uns als Familie ein, aber auch ich persönlich mit der Mannschaft. Ich fühle mich mittlerweile wirklich schon sehr wohl, die erste Zeit war sehr schön." Alaba wohnt zusammen mit Freundin Shalimar Heppner und dem gemeinsamen Sohn in Madrid. Außerdem hat er bereits sehr gut Spanisch gelernt.

Beim FC Bayern vermissen sie ihren langjährigen Abwehrchef indes nicht. Dayot Upamecano hat das Vakuum nach dem Alaba-Abgang gefüllt. Auch Niklas Süle hat unter Julian Nagelsmann zu alter Stärke zurückgefunden. Darüber hinaus können auch die beiden französischen Weltmeister Lucas Hernandez und Benjamin Pavard als Innenverteidiger auflaufen.

Alaba hingegen soll bei Real Ramos vergessen machen. Die ersten Schritte sind getan, aber der Weg für den Königstransfer in die Herzen der Madridistas, ist noch weit.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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