Otto Addo über die Chancen von BVB, HSV und Mainz
Der ehemalige Profi, der 2002 mit dem BVB Deutscher Meister wurde, traut der Borussia eine Aufholjagd zu. Der gebürtige Hamburger glaubt auch an den Aufstieg des HSV.
28.03.2025 | 13:03 Uhr
Otto Addo hat u.a. beim HSV, Borussia Dortmund und Mainz 05 gespielt. In Dortmund war er bis 2024 Coach für Toptalente, danach wurde er zum zweiten Mal Nationaltrainer von Ghana. Bei Sky Sport spricht er über seine Ex-Klubs, deren Chancen und die WM-Qualifikation.
Otto Addo ist in Hamburg geboren und aufgewachsen, hat beim HSV in der Jugend gespielt und hatte und zum Ende seiner aktiven Karriere noch ein paar Kurzeinsätze bei den Profis. Danach hat er als U19-Coach u.a. Jonathan Tah trainiert.
Als "Hamburger Jung" verfolgt Addo ganz genau, was der HSV macht. Seit Jahren kämpfen die Rothosen in der 2. Bundesliga um den Aufstieg. Ob es dieses Jahr endlich klappt?
Addo glaubt an den Aufstieg des HSV
"Ich sage ja", meint Addo im Gespräch mit Sky Sport. "Die Mannschaft ist stark besetzt, im Sturm gibt es eine sehr gute Konkurrenzsituation mit Selke, Glatzel und Königsdörffer, der auch schon für Ghana gespielt hat. Die Spieler und auch die Trainer machen ihre Sache sehr gut, die Grundstimmung ist positiv."
Mit 48 Punkten führt der HSV vor dem Spiel gegen Elversberg (ab 18:30 im Liveticker) die Zweitligatabelle an, drei Zähler beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang, fünf sind es auf einen Nichtaufstiegsplatz.
In der Vergangenheit habe der HSV oft Probleme gegen vermeintlich kleineren Mannschaften gehabt und dadurch den Aufstieg verpasst, "in dieser Saison haben sie diese schweren Aufgaben, die auf dem Papier leicht aussehen, hervorragend gemeistert. Sie sind auf dem richtigen Weg", meint der ehemalige Mittelfeldspieler.
Das Hamburger Restprogramm: Elversberg (H), Nürnberg (A), Braunschweig (H), Schalke (A), Karlsruhe (H), Darmstadt (A), Ulm (H), Fürth (A)
Addo über den BVB: "Die Qualität in der Mannschaft ist vorhanden"
Seinen größten Erfolg feierte Addo in Dortmund. Nachdem er 1999 von Hannover 96 zur Borussia gewechselt war, wurde er 2002 mit dem BVB Deutscher Meister und stand im selben Jahr im Finale des UEFA-Pokals.
Beim BVB war er als Toptalente-Coach noch sehr nahe an den Profis, wo er in der Saison 2020/21 auch als Co-Trainer von Edin Terzic arbeitete. Aktuell stehen die Dortmunder zwar im Viertelfinale der Champions League, aber in der Bundesligatabelle nur auf Platz elf.
"Momentan muss man die Erwartungen zwar etwas herunterschrauben, aber ich min mir sicher, dass der BVB wieder in die Spur kommt", sagt Addo: "Die Qualität in der Mannschaft ist vorhanden. Ich glaube, es ist eine mentale Geschichte, sich immer wieder neu zu motivieren."
Dortmunder Fans können zum Faktor werden
In der Bundesliga könne es zudem ganz schnell wieder nach oben gehen. "Es sind zwar nur noch acht Spiele, aber wenn der BVB eine Serie startet, kann es noch klappen", meint der 49-Jährige.
"Vor zwei Jahren war man mit Edin Terzic in einer ähnlichen Situation und hat am Ende noch die Champions League erreicht. Es wird schwierig, aber man muss trotzdem daran glauben." Mit dem schwarz-gelben Anhang im Rücken sei noch viel möglich.
"Es ist sensationell, wie die Fans zum Verein und zur Mannschaft halten. Ich kann sie nur dazu ermuntern, so weiterzumachen, damit der BVB den internationalen Platz noch schafft. Dortmund hat unter Niko Kovac ein paar gute Spiele gezeigt. Ich hoffe, dass sie daran anknüpfen." Vielleicht schon am Sonntag gegen Mainz 05 (ab 17:30 Uhr im Liveticker)?
Das Dortmunder Restprogramm: 1. FSV Mainz 05 (H), SC Freiburg (A), Bayern München (A), Borussia M'gladbach (H), TSG Hoffenheim (A), VfL Wolfsburg (H), Bayer Leverkusen (A), Holstein Kiel (H)
"Mainz kommt mindestens unter die ersten Sechs"
Sieben Punkte trennen die Dortmunder von einem Europapokal-Platz, zehn sind es bis zur Champions League. Von der Königsklasse träumen dürfen die Mainzer auf Platz drei.
"Mainz spielt eine sehr gute Saison. In Amiri haben sie einen starken Spieler im Zentrum, der wegen seiner Leistungen in die Nationalmannschaft eingeladen wurde", sagt Addo, der von 2005 bis 2007 insgesamt 27 Spiele für die damals noch von Jürgen Klopp trainierten Mainzer absolvierte: "Ich glaube, dass der FSV mindestens unter die ersten Sechs kommt."
In der Saison 2010/11 war Mainz mit Trainer Thomas Tuchel am Ende Fünfter, die bislang beste Platzierung des FSV in der Bundesliga.
Das Mainzer Restprogramm: Borussia Dortmund (A), Holstein Kiel (H), TSG Hoffenheim (A), VfL Wolfsburg (H), Bayern München (A), Eintracht Frankfurt (H), VfL Bochum (A), Bayer Leverkusen (H)
Addo hofft, dass seine Ex-Klubs am Ende der Saison etwas zu feiern haben. Mit Ghana hat er die WM im kommenden Jahr als großes Ziel. In der WM-Qualifikation belegt sein Team aktuell den ersten Platz in der Afrika-Gruppe I. Für ihn persönlich wäre es die dritte WM-Teilnahme mit Ghana. 2006 war er als Spieler bei der WM in Deutschland dabei, 2022 bei der WM in Katar als Trainer.
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