Nuri Sahin und der BVB im Vergleich zum Vorjahr unter Edin Terzic
Kurz vor der Winterpause ist Dortmund wieder im Krisenmodus. Gegen Wolfsburg droht der Absturz auf Rang elf.
22.12.2024 | 12:48 Uhr
Nuri Sahin und Borussia Dortmund stehen auf einem enttäuschenden achten Platz. Wie unter Terzic im Vorjahr hat der BVB viele Baustellen, doch was unterscheidet den Spielstil der beiden Trainer?
Von Patrick Berger und Nico Lutz
Der BVB im Krisenmodus!
Die Borussia steht vor dem Jahresabschluss nur auf Rang acht, weil die Auswärtsschwäche dem Klub viele Punkte gekostet hat. Zudem hatte Nuri Sahin zwischendurch viele Verletzte zu beklagen - viele Baustellen für den jungen Coach in dessen erster Saison auf der BVB-Bank.
Mit einer weiteren Niederlage am Sonntag in Wolfsburg droht der Absturz auf Rang elf. Dennoch sitzt Sahin fest im Sattel - anders als sein Vorgänger im vergangenen Jahr. Edin Terzic kämpfte im Winter mit ähnlichen Problemen, es fehlte die Konstanz. Während der Ex-Coach bereits zur Winterpause schwer angezählt war, bleibt es verhältnismäßig ruhig um seinen Nachfolger.
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Sahin und Terzic im BVB-Vergleich
Der Coach genießt trotz Rang acht das volle Vertrauen der Mannschaft. Das liegt auch daran, da sich der BVB auf dem Papier im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat, selbst wenn die Ergebnisse dies nicht untermauern.
Doch was unterscheidet den BVB unter Sahin?
Nach 14 Partien hatte Terzic im Vorjahr drei Punkte mehr auf dem Konto. Und das, obwohl Sahin aktiveren Fußball spielen lässt als sein Vorgänger. Der BVB ist deutlich öfter am Ball und erobert diesen auch weiter vorne. In der Vorsaison wurde dagegen mehr mit langen Pässen auf Stoßstürmer Niclas Füllkrug agiert. Zudem hatte das Team unter Terzic einen höheren Anteil an Vorwärtspässen. Daraus resultierten mehr Vertikalangriffe pro Spiel.
Der BVB schießt in dieser Pflichtspiel-Saison zwar deutlich mehr Tore, kassiert aber auch deutlich mehr Gegentore.
Statistik bestätigt: Verbesserter Spielaufbau
Verbessert hat sich der Spielaufbau: Obwohl der BVB den Ball kürzer hinten raus spielt als in der Vorsaison, hat er innerhalb von 40 Meter vor dem eigenen Tor fast drei Ballverluste weniger pro Partie als noch in 2023/24. In dieser Kategorie waren die Dortmunder Schlusslicht in der Bundesliga (9,2 Ballverluste in dem Bereich pro Pflichtspiel).
Maßgeblichen Anteil an diesem Aufwärtstrend haben Nico Schlotterbeck und Neuzugang Pascal Groß. Der BVB profitiert von der Ballsicherheit der beiden Schlüsselfiguren im Spielaufbau.
Zu wenig Flanken
Ein Problem haben die beiden Trainer in Teilen gemeinsam, denn sie schaffen es nicht zu 100 Prozent, ihre Stürmer optimal einzusetzen - auch wenn Serhou Guirassy eine gute Quote in seinem ersten Dortmunder Halbjahr vorzuweisen hat.
Der BVB war der einzige Bundesligist, der in der vergangenen Pflichtspielsaison im Schnitt weniger als zehn Flanken pro Spiel schlug (9,4). Zwar hat sich Dortmund hier gesteigert, aber mit 12,6 Flanken pro Partie liegt der BVB diese Saison nur im Mittelfeld.
Dies ist auch durch das Personal auf den Außen bedingt: Weder Donyell Malen noch Karim Adeyemi oder Maximilian Beier sind Flügelspieler, die an der Außenlinie kleben. Auch Jamie Gittens zieht am liebsten nach innen. So schafft es der Vorjahresfünfte noch zu selten, Top-Neuzugang Serhou Guirassy im Sechzehner perfekt einzusetzen.
Dortmund und die Mentalitätsfrage
"Seid ihr Gewinner-Typen", fragte Sahin seine Mannschaft nach dem Hoffenheim-Spiel in der Kabine. Immer wieder kommt es in Dortmund zur Mentalitätsfrage. Wie schon Terzic kämpft auch Sahin mit unerklärlichen Leistungsschwankungen seiner Mannschaft.
Eine ungewünschte Gemeinsamkeit im Vergleich der beiden Trainer, die erneut zum Krisenmodus vor Weihnachten führt.
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