Nicht nur Terodde, Latza & Co. - viele Spieler müssen Schalke 04 verlassen

Ausmisten im großen Stil! Schalke geht nächsten XXL-Umbruch an

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Nach einer Saison die durchweg von Abstiegsängsten begleitet wurde, will Schalke alle Bereiche hinterfragen. Für diesen XXL-Umbruch wurden jetzt erste Weichen gestellt - Karel Geraerts bleibt Trainer, andere müssen gehen.

Nach einer äußerst enttäuschenden Saison in der 2. Bundesliga wird es beim FC Schalke 04 zu massiven Veränderungen kommen. Trainer Geraerts bleibt, aber die Mannschaft und auch das Funktionsteam werden ein komplett neues Gesicht erhalten. Sky Sport liefert einen Überblick.

Es war eine fürchterliche Spielzeit für den FC Schalke 04. Lange drohte sogar der Abstieg in die 3. Liga und erst dank eines ordentlichen Endspurts kletterten die Knappen noch auf Rang zehn. Damit es in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga wieder besser läuft, stellt sich der Verein - mal wieder - komplett neu auf.

Ben Manga konnte als neuer Kaderplaner verpflichtet werden und durfte zahlreiche eigene Scouts mitbringen. Der 50-Jährige genießt in der Branche einen hervorragenden Ruf und hat vor allem während seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt bewiesen, dass er ein gutes Auge für Talente und Schnäppchen hat.

Klar ist seit dem letzten Saisonspiel in Fürth auch, dass Karel Geraerts Trainer auf Schalke bleibt. Zwar äußerte er sich vor den TV-Kameras noch relativ defensiv, aber Minuten später verriet der Belgier in der Mixed Zone, dass er in Gelsenkirchen weitermacht und bereits die Vorbereitung plant. Seine Ideen, was den neuen Kader angeht, habe er auch schon an Manga und Sportdirektor Marc Wilmots überliefert.

Sky Sport bietet einen Überblick, wie das Team in der kommenden Saison aussehen könnte.

Wer geht sicher?

Fixe Abgänge

  • Simon Terodde (Karriereende)
  • Brandon Soppy (zurück nach Leihe zu Atalanta Bergamo)
  • Steven van der Sloot (Ulm hat nach Sky Infos Interesse)
  • Danny Latza (Ziel unbekannt)
  • Thomas Ouwejan (Ziel unbekannt)
  • Cedric Brunner (Ziel unbekannt)
  • Michael Langer (Ziel unbekannt)
  • Blendi Idrizi (Ziel unbekannt)

Sollen trotz Vertrag gehen

  • Ralf Fährmann
  • Timo Baumgartl
  • Marcin Kaminski
  • Henning Matriciani
  • Dominick Drexler
  • Tobias Mohr
  • Lino Tempelmann
  • Sebastian Polter

Kapitän Terodde und Ex-Captain Latza wurden beim letzten Heimspiel gegen Rostock angemessen verabschiedet. Bei den restlichen Spielern ging Schalke deutlich pragmatischer zu Werke und teilte auch teils langjährigen und verdienten Spielern wie Ouwejan, Fährmann oder Langer nur in einem kurzen Gespräch mit, dass der Klub nicht mehr mit ihnen plant. Die Art und Weise sorgte durchaus für Missstimmung und Kopfschütteln innerhalb der Mannschaft.

Teilweise stehen die Gespräche auch noch aus, aber klar ist: Schalkes Kader wird sich massiv verändern. Sollten alle acht Spieler, die auf Schalke keine Zukunft haben, den Verein verlassen, wäre dies gleichbedeutend mit 16 (!) Abgängen. Ob sich allerdings Interessenten für alle Akteure finden, ist fraglich. Möglicherweise müssen die Knappen mit Abfindungen arbeiten.

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Wer kommt neu?

Fixe Zugänge

  • Anton Donkor (Eintracht Braunschweig)
  • Vitalie Becker, Taylan Bulut (beide eigene U19)
  • Emmanuel Gyamfi, Amin Younes (eigene U23)

Rückkehrer nach Leihen

  • Justin Heekeren (Patro Eisden Maasmechelen)
  • Mehmet Aydin (Trabzonspor)
  • Sebastian Polter (SV Darmstadt 98)

Mit Donkor von Eintracht Braunschweig steht bisher nur ein externer Neuzugang fest. Der 26-Jährige ist ablösefrei und ist auf der linken Schiene zu Hause. Spannend ist neben den drei Youngstern aus dem eigenen Stall noch die Personalie Younes. Der Ex-Nationalspieler hielt sich zuletzt bei der U23 der Knappen fit und wird in der kommenden Saison die komplette Vorbereitung bei den Profis bestreiten. Die Chancen, dass er anschließend einen Profivertrag unterschreibt, sind nach Sky Informationen extrem hoch.

Bei den Rückkehrern wird nur Heekeren sicher kommendes Jahr auf Schalke spielen, der Youngster soll Rolle von Fährmann einnehmen und die Nummer zwei hinter Marius Müller werden. Rechtsverteidiger Aydin will sich Geraerts erst einmal anschauen, um sich ein Bild zu machen und Polter hat - wie weiter oben schon beschrieben - unter dem Belgier keine Zukunft in Gelsenkirchen.

Was kann sonst noch passieren?

Zukunft offen

  • Yusuf Kabadayi (Leihe vom FC Bayern endet, Schalke hat eine Kaufoption)
  • Darko Churlinov (Leihe vom FC Burnley endet, Schalke hat eine Kaufoption)
  • Assan Ouedraogo (umworben u.a. von FC Bayern und RB Leipzig)
  • Derry Murkin (Interesse aus der Bundesliga)
  • Kenan Karaman (Interesse aus In- und Ausland)
  • Marius Müller (Interesse vom VfL Wolfsburg)

Bei den beiden Leihen stehen die Zeichen eher auf Abschied. Churlinovs Kaufoption ist mit 2,5 Millionen für Schalke zu teuer. Zudem konnte der Nordmazedonier in der Rückrunde nicht überzeugen und sein Stammklub Burnley hat in der Championship möglicherweise wieder Verwendung für ihn, was eine erneute Leihe erschwert.

Kabadayi setzte einige Ausrufezeichen und die Knappen können ihn für etwas unter einer Million langfristig binden, dennoch spricht derzeit mehr für eine Rückkehr des Flügelspielers nach München.

Bei Megatalent Ouedraogo deutet nach Sky Informationen ebenfalls vieles auf einen Verkauf im Sommer hin, aber Schalke macht dennoch sich berechtigte Hoffnungen, den Youngster noch mindestens eine weitere Saison auszuleihen.

Murkin hat noch Vertrag bis 2026 - Schalke wird den Engländer also nur abgeben, wenn ein wirklich gutes Angebot eintrudelt.

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Wo liegt die Zukunft von Schalkes Assan Ouedraogo? Der FC Bayern hat aktuell die besten Karten um den 18-Jährige zu verpflichten. Er tendiert dazu, zum FCB zu wechseln und sich anschließend für ein Jahr zurückleihen zu lassen.

Anders liegt der Fall bei Müller und Karaman. Beide haben eine richtig starke Saison hinter sich und nur noch ein Arbeitspapier bis 2025. Schalke will mit beiden Leistungsträgern sehr gerne verlängern, aber beide haben Anfragen und es dürfte der letzte große Vertrag werden. Sollte man sich also nicht einigen können, ist ein Verkauf möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Interessant wird in diesem Zusammenhang auch sein, ob sich der ein oder andere Wackelkandidat von den teils fragwürdigen Verabschiedungen dieser Tage leiten lassen...

Wer soll kommen?

Nach Sky Informationen befinden sich mehrere Deals bereits auf der Zielgeraden oder sind sogar schon unter Dach und Fach, wurden aber noch nicht verkündet. Christian Conteh vom VfL Osnabrück stand gerüchteweise schon auf dem Sprung zu Schalke, aber an dieser Front war es zuletzt ruhig.

Da Geraerts sehr wahrscheinlich in der nächsten Saison auf sein bei Union Saint-Gilloise präferiertes 3-5-2 oder alternativ 3-4-1-2 setzen wird, wird Manga auf jeden Fall mindestens einen, wahrscheinlich eher zwei Innenverteidiger verpflichten. Wenn Kaminski geht, werden es vielleicht sogar drei. Tomas Kalas ist gesetzt und Ibrahima Cisse zeigte in den letzten Spielen, was er leisten könnte, aber ob man komplett mit ihm planen kann, ist unklar. Ebenso wie bei Leo Greiml, bei dem ein Comeback nach mehreren schweren Verletzungen noch nicht absehbar ist.

Dazu braucht Schalke Schienenspieler für die rechte Seite. Möglicherweise erhält Aydin eine Chance, wahrscheinlicher ist, dass Schalke sich hier auch komplett neu aufstellt. Außerdem brauchen die Königsblauen dringend einen neuen Torjäger, der wahrscheinlich gemeinsam mit Keke Topp den Zwei-Mann-Sturm bildet.

Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte
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Je nachdem, wer letztlich alles den Verein verlässt, sucht Schalke auch nach linken Schienenspielern, Kreativköpfen im Mittelfeld und will generell mehr Geschwindigkeit in den Kader bekommen. Auch ein dritter Torwart muss neu kommen.

Geld dürfte vorhanden sein. Neben dem erwarteten Verkauf von Ouedrago, der zwischen neun und zwölf Millionen Euro in die Kassen spülen wird, freut sich Schalke auch auf Nachzahlungen in einer niedrigen Millionenhöhe aufgrund der früheren Transfers von Marvin Pieringer (Heidenheim), Ozan Kabak, Marius Bülter (beide Hoffenheim) und Levent Mercan (Karagümrük).

Ende Juni ist auf Schalke Trainingsauftakt, Anfang Juli geht es ins Trainingslager ins österreichische Mittersill. Anders als in den vergangenen Jahren will Schalke bis dahin das Team bereits zusammen haben.

Was ist sonst noch neu?

Ähnlich wie die Mannschaft, wird sich auch das Funktionsteam deutlich verändern. Der Abschied von Teammanager und Schalke-Legende Gerald Asamoah ist schon länger bekannt, Seine Stelle wird nicht neu besetzt. Auch die beiden Co-Trainer Matthias Kreutzer und Eurofighter Mike Büskens haben keine Zukunft bei Königsblau.

Der Aufstiegstrainer von vor zwei Jahren sollte zwar in anderer Funktion im Verein gehalten werden, aber "Buyo" verabschiedete sich via Instagram bereits von den Fans. Auch der Vertrag von Torwarttrainer Simon Henzler wird nicht verlängert und nach Sky Informationen muss auch Athletik-Coach Jörn Menger gehen.

Neu soll ein weiterer Co-Trainer zum Team von Geraerts stoßen.

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