Lothar Matthäus Kolumne über BVB, Sahin, Brandt, Bayern und Leverkusen
Der Sky Experte beschäftigt sich mit der Dortmunder Inkonstanz und ist der Meinung, dass Brandt Dortmunds Musiala oder Wirtz sein muss
23.12.2024 | 12:58 Uhr
Lothar Matthäus schreibt in seiner Kolumne über die Dortmunder Inkonstanz und was er von Julian Brandt erwartet. Zudem blickt er auf das Titelduell zwischen Bayern und Leverkusen voraus.
Borussia Dortmund hat in Wolfsburg seinen Auswärtsfluch gebrochen. Dieser Sieg vor der Pause ist enorm wichtig, da der Verein weiß, wie viele Punkte in den letzten Monaten unnötig liegen gelassen wurde. So geht man nun wenigstens mit einem guten Gefühl in die Winterpause.
Mit der Hinrunde kann der BVB aber natürlich nicht zufrieden sein. Der Klub hat den Anspruch, immer die Nummer zwei hinter dem FC Bayern zu sein - ergebnistechnisch sind sie dies aber seit zwei Jahren nicht mehr.
BVB muss Konstanz finden
Beim BVB fehlt auch diese Saison wieder die Konstanz. Der Klub hatte sich vor der Saison bewusst für einen jungen Trainer Nuri Sahin entschieden. Aber selbst wenn Dortmund in Wolfsburg verloren hätte und als Elfter in die Winterpause gegangen wäre, hätte die Borussia an Sahin festhalten müssen. Es wurde sich gemeinsam für diesen Weg entschieden und dann muss man diese Entscheidung auch durchziehen.
Denn der Klub musste einkalkulieren, dass Dinge passieren, die man mit einem erfahrenen Trainer möglicherweise nicht gehabt hätte. Sahin hat von Anfang an zu viele Spieler mitnehmen wollen. Er hat jedem Spieler die Chance geben wollen. Es wurde zu viel gewechselt, die Klarheit für die Spieler hat sowohl in der Defensive als auch im Mittelfeld gefehlt. So gab es zu Beginn Verunsicherung und zu wenig Stabilität. Aber das ist eine normale Entwicklung bei einem jungen Coach.
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Brandt muss mehr Verantwortung übernehmen
Julian Brandt selbst hat gesagt, dass "es immer noch eine Entwicklung ist. Aber die muss auch irgendwann mal irgendwo ankommen." Mir gefällt, dass Julian verbal vorangeht, aber diese Entwicklung erwarte ich auch von ihm persönlich. Zu oft ist er auch wie andere Spieler zu inkonstant.
Er muss einer derjenigen sein, der andere mitzieht und vorangeht. Mir gefällt es, wenn er die Binde trägt und dann auch wie Schlotterbeck in diesen Momenten mehr Verantwortung übernimmt. Aufgrund seines Talents und der langen Zugehörigkeit im Klub erwarte ich dies aber in vier von fünf Spielen und nicht in jedem fünften Spiel.
Brandt muss für den BVB das sein, was Wirtz für Leverkusen oder Musiala für den FC Bayern ist.
Dortmund hat aber das Glück, dass auch andere Klubs wie Leipzig nicht top performt haben. Somit sind die Champions-League-Plätze in Schlagdistanz. Und für Dortmund ist die Qualifikation für die Königsklasse natürlich das Minimalziel. Für die Top zwei wird es aber auch mit einer Aufholjagd in dieser Saison nicht reichen.
Bayern bleibt Meisterfavorit
Denn den Titelkampf machen der FC Bayern und Bayer Leverkusen unter sich aus. Daher wird auch der erste Spieltag im neuen Jahr sehr spannend. Leverkusen muss zum Auftakt in Dortmund ran und Bayern tritt im Topspiel in Gladbach an.
Für mich sind die Münchner weiter Favorit auf die Meisterschaft. Nicht nur aufgrund des Vorsprungs von vier Punkten, sondern aufgrund ihres dominanten Auftretens. In den Spitzenspielen gegen Leverkusen oder Frankfurt haben sie überragend gespielt und Punkte liegen gelassen.
Die Performance des FCB war in den ersten 15 Spielen weitaus stabiler als die der Leverkusener. Bayern hat unter Kompany bis auf die Niederlage in Mainz jedes Spiel dominiert.
Leverkusen hat Stabilität zurück
Leverkusen hat aber Bayerns Ausrutscher in Mainz genutzt, in den letzten Wochen seine Stabilität wiedergefunden und ist nun wieder in Schlagdistanz. Vor allem mit dem Heimspiel gegen den Rekordmeister in der Hinterhand kann es 2025 wieder richtig eng werden.
Jamal Musiala und Florian Wirtz spielen auf allerhöchstem Niveau und werden im Duell um die Meisterschaft weiter ganz wichtige Faktoren bleiben. Was können wir 2025 noch von diesen Ausnahmekönnern erwarten? Wir können alle nur hoffen, dass sich keiner von beiden verletzt. Denn viel mehr als das, was sie dieses Jahr gezeigt haben, kann man sich eigentlich nicht mehr erhoffen.
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