FC Bayern gewinnt in der Champions League gegen Benfica
Jamal Musiala führt den FC Bayern mit seinem Kopfballtreffer zum wichtigen CL-Sieg gegen Benfica. Ein Todesfall überschattet allerdings den Erfolg.
07.11.2024 | 00:47 Uhr
Geht doch: Dank "Kopfballungeheuer" Jamal Musiala hat der FC Bayern in der Champions League den dringend benötigten zweiten Sieg gefeiert - aber mit gebotener Zurückhaltung.
Gegen Benfica Lissabon gelang der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany bei klarem Übergewicht und besten Gelegenheiten ein mehr als verdientes 1:0 (0:0). Matchwinner war Musiala mit seinem dritten Kopfballtreffer in den vergangenen vier Spielen (67.).
Mit nun sechs Punkten aus vier Spielen haben die Münchner wieder Kurs auf die direkte Teilnahme am Achtelfinale genommen. Der Heimerfolg rückte allerdings schnell in den Hintergrund.
"Der FC Bayern ist in Trauer"
Wegen eines medizinischen Notfalls gleich zu Beginn des Spiels stellten die Fans ihre Anfeuerung ein. "Rund eine Stunde nach dem Schlusspfiff erreichte den deutschen Rekordmeister dann die traurige Nachricht, dass der Fan auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben sei. Der FC Bayern ist in Trauer an der Seite der Angehörigen", teilte der Verein in der Nacht mit.
Auch Kapitän Manuel Neuer fühlte mit. "Es tut uns sehr leid, und wir haben jetzt nicht krass gejubelt in der Kabine über diesen Sieg", schilderte der Torhüter. "Wir fühlen da mit dem Fan oder der Person."
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Unter dem Eindruck von weitgehender Stille, die ab der dritten Minute wegen eines Notfalleinsatzes über der Arena lag, waren die Münchner dominant und besaßen schon vor der Führung beste Chancen vor allem durch Harry Kane und Michael Olise. Sie trafen dabei allerdings auf einen hervorragend aufgelegten Anatoliy Trubin im Tor von Benfica, das mit sechs Punkten in das Spiel gegangen war.
"Wir haben unsere guten Momente gehabt, es war ein schwerer Gegner. Es ist wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben", sagte Musiala bei DAZN. Von seiner neuen Stärke ist der 21-Jährige selbst überrascht: "Ich weiß nicht, was mit meinem Kopfball los ist gerade. Ich komme in gute Positionen, ich bin da."
Bayern auf Platz 17
Um unter die ersten acht zu kommen, müssten die Bayern, die nach dem vierten Spieltag den 17. Platz belegen, von ihren ausstehenden vier Spielen noch drei gewinnen - schon 16 Punkte würden aller Wahrscheinlichkeit reichen, um die Runde der letzten 16 direkt zu erreichen. Der nächste Gegner auf dem steinigen Weg zum erhofften "Finale dahoam 2.0" ist Paris Saint-Germain (26. November). Es folgen die Spiele gegen Schachtar Donezk in Gelsenkirchen (10. Dezember), bei Feyenoord Rotterdam (22. Januar 2025) und gegen Slovan Bratislava (29. Januar).
Das Spiel war schon vor dem Anpfiff geprägt von unglücklichen äußeren Umständen. Zunächst wurde der Anstoß um 15 Minuten auf 21.15 Uhr verschoben, weil es beim Transport der Fans zur Arena in Fröttmaning erhebliche Probleme im öffentlichen Nahverkehr gab. Die U-Bahn-Linie 6 war von einer Stellwerksstörung und einem Feuerwehreinsatz betroffen. Dramatisch war freilich, was danach geschah.
Stille nach Notfalleinsatz
Kurz nach dem Anpfiff wurde es in der Südkurve mucksmäuschenstill. Bald stellte sich heraus, dass es auf dem Mittelrang zu einem Notfalleinsatz kam. Die Fans verzichteten aus Mitgefühl auf Anfeuerungsrufe und Gesänge, nach Ende des Einsatzes nach einer guten halben Stunde Spielzeit rollten sie auch ihre Fahnen ein. "Das Leben steht über dem Sport", teilte die Fan-Dachorganisation "Club Nr. 12" über Instagram mit.
Währenddessen lief das Spiel ohne große Höhepunkte dahin. Die Bayern legten wie zu erwarten sofort den Vorwärtsgang ein. Ebenso deutlich wurde schnell, dass die Gäste mit dem ehemaligen Münchner Renato Sanches in der Schaltzentrale auf Konter setzen würden.
Bayern tut sich lange schwer
Bei aller Überlegenheit taten sich die Bayern schwer, Torchancen herauszuspielen. Kompany, der diesmal Konrad Laimer und Serge Gnabry anstelle von Raphael Guerreiro und Kingsley Coman in seine Startelf beordert hatte, nutzte nach 20 Minuten eine kurze Unterbrechung zur Behandlung von Trubin, rief seine Spieler an die Seitenlinie und erteilte Instruktionen.
Tatsächlich näherten sich die Münchner danach zunehmend dem Tor des portugiesischen Rekordmeisters an. Dabei scheiterte zunächst Kane an Trubin (33.), wenig später und innerhalb weniger Sekunden parierte der Ukrainer erneut Schüsse von Kane sowie Olise (36.).
Trubin konnte sich auch nach der Pause, nach der Benficas Trainer Bruno Lage unter anderem den ehemaligen Heidenheimer Jan-Niklas Beste einwechselte, nicht über mangelnde Beschäftigung beschweren. Wieder scheiterten Kane (47.) und Olise (49.) am Schlussmann. Gegen die neue Kopfballstärke von Musiala war er allerdings machtlos.
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