Nach üblen Beschimpfungen gegen Jimmy Durmaz
25.06.2018 | 16:14 Uhr
Das schwedische Nationalteam hat nach den wüsten Beschimpfungen und Drohungen gegen Jimmy Durmaz ein emotionales Zeichen gegen Rassismus gesetzt.
Nach der 1:2 Niederlage gegen Deutschland wurde Jimmy Durmaz in Schweden zum Sündenbock gemacht. Der Mittelfeldspieler war es, der Timo Werner in der Nachspielzeit foulte und damit den entscheidenden Freistoß verursachte.
Innerhalb weniger Minuten nach dem Spiel erhielt der Schwede mit türkischen Wurzeln in den sozialen Netzwerken tausende Kommentare - darunter etliche wüste Beschimpfungen, rassistische Beleidigungen und sogar Morddrohungen.
Im Training am Tag danach stellte sich die gesamte Mannschaft hinter Durmaz. Der 29-Jährige hielt eine emotionale Rede vor seinen Teamkollegen und den anwesenden Journalisten: "Für meine Familie, für mich, für meine Kinder geht das gar nicht. Ich bin Schwede und stolz darüber, das Trikot und Flagge zu tragen." Durmaz beendete seine Ansprache mit den Worten: "Wir sind vereint. Wir sind Schweden, oder Jungs?" Dann antworteten alle geschlossen: "Fuck Racism!" und klatschten.
Auch der Trainer Janne Andersson stärkte Durmaz den Rücken: "Das ist einfach nicht zu akzeptieren was passiert ist. Ich möchte noch einmal betonen, dass alle Spieler, alle Betreuer der schwedischen Mannschaft und der ganze Trainerstab zu hundert Prozent hinter Jimmy stehen."
Der schwedische Fußballverband reagierte ebenfalls und wird Anzeige erstatten. "Wir dulden es nicht, dass ein Spieler Bedrohungen und Verletzungen ausgesetzt ist", begründete Generalsekretär Hakan Sjöstrand das Vorgehen und bezeichnete die Verunglimpfungen von Durmaz als "unerhört" und "total inakzeptabel".