Leon Goretzka spricht nach dem Bayern-Sieg gegen PSG über seine schwierige Zeit in den vergangenen Wochen und sein Gefühl, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.
27.11.2024 | 00:08 Uhr
Der FC Bayern fährt dank einer starken Leistung gegen PSG den siebten Sieg in Folge ein. Nach dem Spiel äußerte sich Bayern-Star Leon Goretzka zur Partie und zu seiner Rolle sowie FCB-Trainer Vincent Kompany, der unter anderem die Intensität seiner Mannschaft lobte.
... über seine Einordnung des Spiels: "Es war ein extrem intensives Spiel. Wir wussten vorher, was auf uns zukommt. Man hat schon bei der Aufstellung gesehen, dass sie versuchen, viel den Ball zu behalten und uns testen wollen, wie weit wir gehen. Wir sind bis zum Ende gegangen und es ist schön, dass wir dafür belohnt wurden.
... wie es sich angefühlt hat, wieder in der Startelf zu stehen in der CL: "Es tut natürlich gut. Dafür bin ich hier, um Fußball zu spielen und da freue ich mich immer, wenn ich von der Leine gelassen werde."
... über das Lob vom Trainer für seine professionelle Einstellung trotz seiner Bankrolle: "Es ist für mich Grundvoraussetzung, professionell zu sein. Ich freue mich natürlich, wenn das anerkannt wird, so habe ich das versucht, meine ganze Karriere lang zu machen und daran werde ich auch nichts dran ändern."
... über den Sieg: "Ich bin natürlich zufrieden. Wir haben uns gewünscht, dass die Fans zufrieden nach Hause gehen und das ist heute der Fall. Unser Pressing in der ersten Halbzeit war sehr gut. Natürlich hat PSG am Ende einen Spieler weniger auf dem Feld, aber unsere Disziplin war da. Ich glaube, dass wir ein oder zwei Tore mehr schießen können und dann wäre das Spiel auch ein bisschen ruhiger gewesen. Aber grundsätzlich war es eine gute Leistung und wir schauen jetzt auf das Wochenende."
... über die PSG-Startaufstellung: "Es war für mich logisch, was PSG gemacht hat. Die haben schon gegen Arsenal mit einem falschen Stürmer gespielt, der tief kommt. Jedes Spiel ist natürlich anders, aber wie wir das gelöst haben, war einfach gut. Ich war sehr zufrieden mit der Intensität."
... ob es seinen Verteidigern hilft, dass Kompany früher ebenfalls Abwehrspieler war und was der Schlüssel ist: "Ja, es kann immer mal passieren, dass man ausrutscht und dann ist es deine Schuld. Wenn du aber deine Konstanz behalten kannst, kommst du irgendwann durch solche Momente. Ich habe einfach das Training beobachtet. Es hat unseren Stürmern keinen Spaß gemacht und wenn es den Stürmern keinen Spaß macht, dann weißt du, dass du da hinten was hast. Die Leistung kommt dann immer mit Selbstvertrauen und Zeit, aber die Verteidiger sind da natürlich nicht alleine. Auch Harry Kane und alle anderen machen mit und deswegen ist es auch für ihn so erfolgreich im Moment."
... über seine Erwartungen an die verbleibenden CL-Spiele:" Es ist beim FC Bayern ganz einfach über die Erwartung zu sprechen: Jedes Spiel gewinnen. Wenn es klappt, ist es toll, wenn nicht, muss man lernen, besser zu werden. Ich schaue aber nicht zu viel auf die nächsten Spiele, sondern immer nur auf das, das direkt kommt. So wie ich die neue Champions League aber verstehe, musst du sechs Spiel gewinnen, damit du in der Top acht bist. Aber lass uns erst einmal das nächste Spiel gewinnen und dann können wir weiterschauen."
... ob die Niederlagen in Barcelona und Birmingham jetzt vergessen sind: "Das weiß ich nicht, wir haben heute nicht an die beiden Spiele gedacht, sondern an das Jetzige und an unseren Zu-Null-Lauf. Unsere Intensität im Spiel war super. Paris hat auch gut gespielt in der ersten Halbzeit, aber wir haben ihnen danach den Schneid abgekauft und dagegengehalten. Wir sind auch mal durch ein Standardtor in Führung gegangen, war schön für den "Danksi" draußen [Aaron Dank, Co-Trainer FC Bayern, Anm. d. Red.], das hat er so vorbereitet. Insgesamt haben wir verdient gewonnen, wir sind froh, dass wir die Punkte mitgenommen haben. War natürlich auch ein Schwergewicht in Europa mit Paris, aber nicht mehr und nicht weniger."
... wie es sich anfühlt, so lange schon kein Gegentor mehr bekommen zu haben: "Absolut gut, weil wir unsere Zu-Null-Serie nicht haben, weil Manu jedes Spiel fünf unhaltbare Bälle halten muss, sondern weil wir als Team einfach gut funktionieren. Der Schlüssel zur Null ist einerseits die mannschaftliche Geschlossenheit, andererseits aber auch unser Verhalten im Ballbesitz und da haben wir schon Fortschritte gemacht."
... ob der anstehende Klassiker bei ihm noch "kribbelt": "Ja es ist Dienstag und schön, weil man sich dann wirklich vorbereiten kann und damit meine ich nicht, dass wir durch eine gute Vorbereitung besonders gut spielen, weill wir lange schlafen, sondern weil wir uns freuen. Es ist immer ein besonderes Spiel gegen den BVB und das liegt gar nicht unbedingt an den guten Mannschaften, sondern an den Fanlagern, weil die einfach besonders getriggert sind. Es gibt ne gemeinsame Geschichte um Titel - auch meine eigene, Dortmund war mein größter Rivale innerhalb Deutschlands - und dementsprechend freuen wir uns auf den Klassiker."
... ob Joshua Kimmich in der Zukunft der neue Bayern-Kapitän werden könnte: "Wenn du Josh anschaust, was er verkörpert, wie er die Spiele angeht und wie wichtig ihm der sportliche Erfolg und besonders die Art und Weise ist, wie viel er selbst opfert und auch sonst vorweg geht, da ist er schon prädestiniert. Trotzdem sind das keine Themen in der jetzigen Sachlage die uns beschäftigen, das ist ein bisschen "Gossip", aber das sind ungelegte Eier. Aktuell muss man es einfach genießen, ihr könnt uns auch mal schön herloben."
…nach dem Spiel: "Es war seit langem wieder einmal ein offenes Spiel, wo beide Mannschaften hoch gepresst haben und probiert haben, zu spielen. Wir haben ein sehr ordentliches Spiel gemacht, wo wir die eine oder andere Sache natürlich ein bisschen besser ausspielen können, um das Spiel höher zu gewinnen. Es war wieder ein Zu-Null-Spiel, was den Lauf unserer ganzen Mannschaft stärkt. So können wir weitermachen. So macht es Spaß."
…über die Rolle als Rechtsverteidiger: "Es gibt so viele Vorteile, wenn man viele Positionen spielen kann, aber es gibt auch ein paar Nachteile. Im Grunde will ich aber einfach Fußball spielen, will am Platz stehen. Wo es schlussendlich ist, ist mir sowas von egal. Wenn man Dienstagabend in der Allianz Arena gegen so einen Gegner am Platz steht, macht das einfach Spaß. Genau bei solchen Spielen möchte ich am Platz stehen. Ob das dann auf der Sechs ist, oder rechts hinten, oder auf der Neun, ist mir komplett egal."
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