Das DFB-Team ist im Viertelfinale der Nations League gegen Italien gefordert
Im Nations-League-Kracher gegen Italien steht jede Menge auf dem Spiel, bis hin zum großen WM-Ziel.
19.03.2025 | 19:53 Uhr
Julian Nagelsmann betritt die große Bühne im "Opernhaus des Fußballs" mit dem Tatendrang des jungenhaften Helden, zu einer Titelansage vor dem Klassiker ließ er sich aber nicht hinreißen.
"Wir wollen gerne die Nations League gewinnen", sagte der Bundestrainer vor dem Viertelfinal-Kracher in Italien, "aber ich will nicht respektlos sein, wir haben einen starken Gegner." Gegen den er nach all den Mythen und Legenden eine "eigene Geschichte schreiben" will.
Die soll sich in etwa so lesen: Vor 3500 mitgereisten deutschen Fans und mehr als 60.000 heißblütigen Tifosi streifen Kapitän Joshua Kimmich und die anderen am Donnerstag (20.45 Uhr/ARD) das ikonische Retro-Trikot über - und erobern die "Scala del Calcio". Im Mailänder Stadtteil San Siro soll der Grundstein gelegt werden für den erstmaligen Einzug ins Final Four. Wird es im Rückspiel am Sonntag in Dortmund erreicht, will Julian Nagelsmann die Titelansage nachholen, versprochen.
San Siro weckt positive Erinnerungen
Zunächst aber: Mailand. "Wir müssen und wollen es absolut positiv gestalten", sagte Nagelsmann allen personellen Problemen, der Zeitnot und der verheerenden Bilanz gegen den "ewigen" Angstgegner zum Trotz. Das Meazza-Stadion mit seinen elf ikonischen, schraubenförmigen Türmen hat schon zahlreiche deutsche Fußballhelden hervorgebracht: Den dynamischen Anführer Lothar Matthäus bei der WM 1990, Schalkes unvergessliche Eurofighter 1997 oder "Titan" Oliver Kahn beim Champions-League-Triumph des FC Bayern 2001. Lange her.
Nagelsmann will "die Aktualität beeinflussen". Da steht ihm ein Kontrahent gegenüber, der sich seit dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der EM gegen die Schweiz neu erfunden hat.
Italien, weiß Nagelsmann, habe "zu alter Stärke zurückgefunden" und spiele einen "sehr offensiven, aggressiven Fußball". Das bekamen in der Vorrunde Größen wie Frankreich oder Belgien schmerzhaft zu spüren. "Ein harter Brocken", sagte Italien-Experte Rudi Völler. Nagelsmann aber weiß auch: "Wie wir sind sie noch nicht am Ende des Weges" angekommen.
WM-Titel 2026 als großes Ziel
Sein Weg soll 2026 auf den WM-Thron führen; der Klassiker ist auf dieser langen Reise aus mehreren Gründen ein Meilenstein. In Dortmund wird auch darüber entschieden, ob Deutschland mit dem Finalturnier der Nationenliga im Juni in Stuttgart und München wieder ein kleines Sommermärchen bekommt. Darüber hinaus geht es um das vom Bundestrainer vielbeschworene "Selbstverständnis" für Siege, eine Schlüsselqualifikation für spätere Weltmeister, und um eine bessere Ausgangsposition für den Griff nach dem fünften Stern.
"Es geht um die Weltrangliste", betonte Nagelsmann. Deutschland ist Zehnter, Italien Neunter, das würde sich im Erfolgsfall umkehren - und die DFB-Elf wäre bei der WM-Auslosung gesetzt. Außerdem käme sie in die vermeintlich leichtere Quali-Gruppe und ginge Norwegen mit Superstar Erling Haaland aus dem Weg.
Nagelsmann hat deshalb noch einmal das elektrisierende "EM-Gefühl" beschworen - bestärkt vom Besuch des verletzten EM-Helden Niclas Füllkrug beim Abschlusstraining. Füllkrug ist längst nicht der einzige Ausfall, die personellen Nöte sind groß. Der verletzte Stammtorwart Marc-André ter Stegen soll laut Nagelsmann "für diese beiden Spiele" von Oliver Baumann vertreten werden. "Es war eine Millimeterentscheidung", sagte der Bundestrainer über das Duell des Hoffenheimers mit Alexander Nübel.
Rückkehrer Leon Goretzka darf angesichts der Ausfälle und Formschwächen auf der Sechser-Position auf sein Startelf-Comeback hoffen. Am schwersten wiegen die verletzungsbedingten Absagen im Angriff: Kein Florian Wirtz, kein Kai Havertz, kein Füllkrug - Nagelsmann ist als Improvisationskünstler gefragt. Zauberer Jamal Musiala dürfte flankiert werden von Leroy Sane und Jamie Leweling, Tim Kleindienst ist der Neuner.
Ob diese geschwächte deutsche Elf noch die Favoritenrolle inne hat, hat für Nagelsmann "keine Relevanz". Nur so viel: Es sei "immer gut" für die Entwicklung einer Mannschaft, sich "mit den besten Teams zu messen".
Und dann mit eigenen Heldentaten Geschichte zu schreiben...
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