Causa Notgeschäftsführer: Kind legt Beschwerde vor OLG ein
Die Streitigkeiten um den Notgeschäftsführer von Hannover 96 sind scheinbar endlos. Kind legt erneut Beschwerde ein.
05.03.2025 | 12:42 Uhr
Der Streit um einen Notgeschäftsführer bei Hannover 96 geht weiter. Aufsichtsrat Martin Kind (80) geht juristisch gegen die Zurückweisung des Antrages beim Oberlandesgericht Celle vor.
"Ja, wir legen Beschwerde ein. Wir müssen alle Alternativen berücksichtigen", sagt Kind der BILD. Er sei "hoffnungsfroh im Hinblick auf die OLG-Entscheidung." Hannover mache sich jedoch nicht vom Gericht abhängig.
Der jahrelange Richtungsstreit in Hannover war zuletzt erneut eskaliert. Der Verein hat seit der Abberufung von Kind durch den Bundesgerichtshof im vergangenen Sommer keinen Geschäftsführer. Die Vertreter des Muttervereins im Aufsichtsrat sowie die Kind-Seite haben sich bisher auf keinen Kandidaten geeinigt.
Mann darf Lizenzantrag bei der DFL nicht unterschreiben
Nun drängt die Zeit: Sportdirektor Marcus Mann darf als Prokurist den Lizenzantrag bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) nicht unterschreiben. Die Unterlagen müssen bis zum 17. März eingereicht werden. "Das ist ein Zustand, dass es peinlich ist", hatte Mann zuletzt gegenüber Sky gesagt. "Ich mach' das jetzt schon lange genug mit, aber irgendwann ist auch der Zeitpunkt, wo man den Zirkus nicht mehr mitmacht."
Am Dienstagnachmittag hatte das Amtsgericht Hannover einen Antrag des Fußball-Zweitligisten auf einen Notgeschäftsführer abgewiesen. Die Bestellung eines Notgeschäftsführers stelle "einen schwerwiegenden hoheitlichen Eingriff dar", teilte das Gericht mit.
Verhandlungen über Bestellung der Geschäftsführung laufen weiter
Die Funktion eines Notgeschäftsführers sei es nicht, "Differenzen innerhalb einer Gesellschaft zu entschieden". Insbesondere habe die Vorschrift nicht die Funktion, bei Streitigkeiten innerhalb der Gesellschaft anstelle der jeweiligen Gesellschaftsorgane für die Handlungsfähigkeit und somit Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft zu sorgen.
Neben der Beschwerde gegen diese Entscheidung laufen die Verhandlungen über die Bestellung einer Geschäftsführung im Aufsichtsrat weiter. "Parallel dazu versuchen wir auch Lösungen zu finden", sagt Kind. "Es wäre ja Selbstmord, wenn wir die Lizenz gefährden."
Aufsichtsrat einigt sich auf Geschäftsführer-Kandidaten
Laut Hannover 96 hätten sich Ende Februar alle vier Mitglieder des Hannover Aufsichtsrats auf eine Person als neuen Geschäftsführer geeinigt. Diese bringe "die besten Voraussetzungen für die Übernahme der Geschäftsführung" mit. Der Kandidat sowie die beiden Vertreter des Muttervereins hätten den Vertrag bereits unterschrieben. "Nur noch die Unterschriften der beiden Aufsichtsratsvertreter der Kapitalseite" würden fehlen.
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