Bayern-Gegner PSG hat das Toreschießen in der Champions League "verlernt"
Versteckte Gefahr oder doch einfach mangelnde Qualität? Mit Paris Saint-Germain erwartet den FC Bayern am kommenden Dienstag ein Gegner, der auf dem Weg zum Tor vieles richtig macht, aber dennoch zu häufig an sich selbst scheitert.
26.11.2024 | 13:59 Uhr
Tausendmal probiert, tausendmal ist nichts passiert. Was jahrelang als Tenor für die Pariser Champions-League-Ambitionen gegolten hat, trifft nun auch auf die Abschlussqualitäten der jungen Wilden von der Seine zu. Frei nach dem Motto: Wer trifft, verliert.
Von Jeremy Weitz
84 Abschlüsse, drei Tore - und das soll PSG sein?
Der kommende Gegner des FC Bayern - Paris Saint-Germain - gab in der laufenden Champions-League-Saison bislang im Schnitt 21 Torschüsse pro Begegnung ab. Dennoch steht das Starensemble bei weniger eigenen Treffern als der Tabellenvorletzte Roter Stern Belgrad (vier Tore).
PSG - ojemine!
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Die Folge: Nur vier Punkte aus vier Spielen und Rang 25. Laut Opta stehen die Chancen auf das Erreichen der Top 24 (Qualifikation CL-Playoffs) bei 65 Prozent. Ein direktes Ausscheiden nach der Ligaphase wäre eine sportliche Katastrophe für PSG.
Probleme im Abschluss
Auf den Heimsieg gegen Girona folgte eine Niederlage beim FC Arsenal, ein Remis gegen die PSV und die Last-Minute-Heimpleite gegen Atletico. Luis Enriques blutjunges PSG hat dabei die zweitmeisten Schussversuche aller CL-Teams verzeichnet und steht dennoch mit dem Rücken zur Wand. Hört sich nicht nach Gefahr für die Bayern-Defensive an.
Dass die 84 Torschüsse nicht nur für die Statistik abgeben wurden, bestätigt auch der xGoals-Wert. Laut Opta haben die Pariser 4,2 Tore weniger erzielt als es die Qualität und Quantität der Torchancen hergeben hätte. Damit ist PSG das ineffizienteste Team der aktuellen Champions-League-Saison.
Dembele ohne Glück
Dembele als Sinnbild: Kein Spieler hat in dieser CL-Saison mehr Schüsse abgegeben (16) oder mehr Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (36) gehabt ohne einen Treffer zu erzielen. Der 27-Jährige brachte nur drei seiner 16 Abschlüsse auf das gegnerische Tor, scheiterte zudem zweimal am Aluminium (geteilter Höchstwert in dieser Saison).
Damit machen die Pariser genau dort weiter, wo sie in der Vorsaison aufgehört hatten: Beim Halbfinal-Aus gegen den BVB vor sechs Monaten kam PSG auf kumulierte 44 Abschlüsse in Hin-und Rückspiel, davon sechs Alu-Treffer. Tore erzielten sie jedoch keine, es war wie verhext.
Neues Erfolgsrezept?
Im Sommer erfolgte dann erstmals seit dem Neymar-Transfer 2017 ein vorläufiges Umdenken in der Führungsriege um Vereinspräsident Nasser Al-Khelaifi. Gebrandmarkt von den Starallüren um Neymar, Kylian Mbappe und Co. verzichtete Paris auf einen erneuten Superstar-Transfer. Der Abgang von Mbappe sollte intern aufgefangen werden. Die verfügbaren Mittel wurden stattdessen in talentierte Spieler gesteckt.
So verpflichtete der Topklub unter anderem Perspektivspieler wie Bayern-Flirt Desire Doue (19), Eintracht-Verteidiger Willian Pacho (22) und Benfica-Supertalent Joao Neves (19) für circa 150 Millionen Euro. Die Mbappe-Lücke sollten Randal Kolo Muani, Goncalo Ramos und Bradley Barcola im Verbund schließen. Dieser Plan geht bislang aufgrund des Formtiefs des ehemaligen SGE-Stars (zwei Tore in zwölf Einsätzen) und der Sprunggelenksverletzung von Ramos nur bedingt auf. Ist die mangelnde Qualität vor dem Tor also schlichtweg eine Folge der neuen Transferpolitik?
Die Zahlen in der Ligue 1 sprechen dagegen. Nach elf Spielen und 33 Toren steht PSG ungeschlagen auf Platz eins. Die Torjägerliste führt der designierte Mbappe-Ersatz Barcola mit zehn Treffern an und auch Chancentod Dembele liefert starke elf Scorerpunkte in zehn Einsätzen. Doch ähnlich wie Dembele ließ Barcola bisher jede seiner Chancen in der Königsklasse ungenutzt. Auch gegen die Bayern?
PSG in München unter Druck
Am kommenden Dienstagabend steht nun in der Allianz Arena das nächste prestigeträchtige Duell an. PSG muss beim FC Bayern München (Dienstag, um 21 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) punkten - und das am besten dreifach.
Obwohl die Pariser ihre spielerische Finesse in der Königsklasse bis dato nicht entscheidend auf die Anzeigetafel bringen konnten, sollte das Team von Trainer Vincent Kompany defensiv so konsequent wie in den vergangenen Wochen zu agieren.
Denn eines ist klar: Unterschätzen sollten die Bayern das (noch?) ineffiziente PSG keineswegs.
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