1. FC Saarbrücken zieht sensationell ins Pokal-Halbfinale ein - die Helden

Panzer, Trainager & Co: Väter des Saarbrücker Pokalmärchens

Der 1. FC Saarbrücken hat mit Borussia Mönchengladbach in dieser Saison den dritten Bundesligisten aus dem Pokal geworfen.
Image: Der 1. FC Saarbrücken hat mit Borussia Mönchengladbach in dieser Saison den dritten Bundesligisten aus dem Pokal geworfen.  © Imago

Drittligist 1. FC Saarbrücken zieht sensationell ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Nach dem Karlsruher SC, Bayern München und Eintracht Frankfurt scheitert auch Borussia Mönchengladbach im Ludwigspark. Das sind die fünf Väter des Saarbrücker Pokalmärchens vor.

NASSER RASEN: Große Rutschgefahr

Das Grün im Ludwigspark lässt die technisch versierten Bundesligisten verzweifeln. Frankfurt, Gladbach und gar die Bayern fanden auf dem ebenso holprigen wie glitschigen Geläuf keine ausreichenden Lösungen. Die Stadt Saarbrücken hatte als Eigentümer beim über 45 Millionen Euro teuren Neubau des Stadions auf eine Drainage verzichtet. Schon bei leichtem Regen sammelt sich Wasser auf dem Platz, in Zweikämpfen fliegen Stücke raus. Der Ball wird gerne mal langsam oder bleibt gar liegen - ein Paradies für Außenseiter. In der Liga ein Fluch für Saarbrücken, aber im Pokal ein Segen.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

DFB-Pokal, Viertelfinale: Saarbrücken hat ihrem Fußballmärchen ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Der Drittligist bezwang Gladbach etwas glücklich mit 2:1 und zog zum fünften Mal ins Halbfinale ein.

KAI BRÜNKER: Der Panzer

Der bullige Mittelstürmer, Spitzname Panzer, ist Saarbrückens Torheld in dieser Pokalsaison - und dazu noch Last-Minute-Spezialist. Traf sowohl in der ersten Runde gegen Karlsruhe als auch im Viertelfinale gegen Gladbach in der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer. Dazu im Achtelfinale gegen Frankfurt mit Tor und Vorlage spielentscheidend. Dabei hatte der Neuzugang aus Magdeburg erst kürzlich einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften: Kurz vor Heiligabend 2022 verschwand sein Vater, erst 77 Tage später wurde sein Leichnam gefunden. "Der Schmerz sitzt sehr tief, doch es wird Ruhe einkehren", schrieb er damals bei Instagram.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Saarbrückens Kai Brünker verrät im Sky Interview, wie er nach dem Sieg gegen Gladbach feiern will.

RÜDIGER ZIEHL: Der Trainager

Der Mann mit dem Masterplan gegen haushohe Favoriten wollte im Saarland eigentlich gar nicht den Trainer geben. Im Herbst 2022 als Manager geholt, musste er nur zwei Monate später als Interimscoach einspringen. Nach berauschender Siegesserie zum Auftakt wurde daraus eine Dauerlösung, arbeitet seitdem in Doppelfunktion als Manager UND Trainer. Wegen der durchwachsenen Drittligasaison bei den Fans zwischenzeitlich nicht mehr unumstritten - der Kredit ist dank der Fülle an Pokalsensationen mittlerweile wieder enorm.

MANUEL ZEITZ: Der Anführer

Der 33-Jährige ist der unumstrittene Chef beim 1. FC Saarbrücken, die Fans versehen seinen Namen bei Verkündung der Aufstellung mit dem Zusatz "Fußballgott". Stand als Kind selbst in der Fankurve, durchlief alle Jugendmannschaften bei den Saarländern. Nach zwischenzeitlichem Abstecher in die zweite Liga seit 2016 wieder beim Heimatverein. Von Ziehl vom defensiven Mittelfeldspieler zum Kopf der Dreierabwehr umfunktioniert. Der Kapitän hat keine Angst vor großen Namen, stellte mit vorbildlichem Einsatz im Pokal hochkarätige Gegenspieler kalt.

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Die überglücklichen Sensationssieger des 1. FC Saarbrücken führten Jubeltänze auf nach dem Abpfiff.

LUCA KERBER: Das Juwel

Der 22-Jährige ist mit einem Marktwert von 700.000 Euro (Transfermarkt.de) der wertvollste Spieler im Kader des Bundesliga-Gründungsmitglieds, soll längst im Visier zahlreicher Zweit- und gar Erstligisten sein. Hat in dieser Saison als moderner Box-to-Box-Spieler den nächsten Schritt gemacht, schoss gegen die Eintracht im Achtelfinale das 2:0. Wechselte mit 14 Jahren aus seinem nahegelegenen Heimatdorf Pachten zum FCS, bei verpasstem Aufstieg dürfte er kommende Saison kaum zu halten sein.

SID

Mehr Fußball

Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.