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Formel 1: Hat Yuki Tsunoda Lewis Hamilton um den Sieg in Zandvoort gebracht?

Ausgerechnet AlphaTauri! Ist Hamilton um den Sieg gebracht worden?

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In-Race Video: Kurz nach Boxenstopp: Tsunoda muss Auto abstellen

Lewis Hamilton und George Russell haben beim Großen Preis der Niederlande an einem Mercedes-Doppelsieg geschnuppert. Doch dann kam den Silberpfeilen ausgerechnet das Red-Bull-Schwesternteam AlphaTauri in den Weg.

Was war passiert?

Hamilton und Russell waren in Zandvoort jeweils auf einer Einstopp-Strategie unterwegs und lagen nach 48 Runden nur wenige Sekunden hinter dem führenden Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot setzte auf ein Zweistopper, musste also in den verbleibenden 24 Runden noch einmal die Box ansteuern. Damit wäre Verstappen hinter dem Mercedes-Duo zurück auf die Strecke gekommen.

Doch dann stellte AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda sein Auto am Streckenrand ab und löste somit ein Virtuelles Safety-Car aus. Der Japaner war bereits in der Runde zuvor mitten auf der Strecke liegen geblieben, konnte aber nach wenigen Sekunden weiterfahren und steuerte langsam die Box an. Dort schickte sein Team ihn nach einem Reifenwechsel wieder hinaus, doch Tsunoda kam nicht weit und musste endgültig aufgeben.

Hamilton & Wolff verärgert

Verstappen nutzte die Gunst der Stunde und wechselte auf die harten Reifen, verlor dabei deutlich weniger Zeit als unter normalen Rennbedingungen. Mercedes reagierte und holte beide Fahrer daraufhin erneut zum Reifenwechsel rein. "Das VSC hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", meinte ein verärgerter Hamilton am Funk. Die Siegchance war dahin.

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff äußerte seine Wut. "Wenn wir um die Meisterschaft kämpfen würden, wäre das etwas, was ich mir genau ansehen würde", sagte der Österreicher bei Sky Sport UK und fügte hinzu: "Das hat wahrscheinlich den Ausgang des Rennens verändert, das wir vielleicht hätten gewinnen können."

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Toto Wolff exklusiv über Rennen & Hamilton-Ärger am Funk. Das Interview im Video.

AlphaTauri erklärt Vorfall

In der Tat wäre Verstappen unter normalen Umständen etwa acht bis zehn Sekunden hinter Hamilton zurück auf die Strecke bekommen und hätte diese dann in den verbleibenden 24 Runde erst einmal aufholen müssen. Zudem wäre auch noch Russell als Puffer zwischen Hamilton und Verstappen unterwegs gewesen. "Ich denke, wir hätten eine faire Chance auf den Sieg gehabt. Es wäre sehr knapp geworden, aber vielleicht hätte es geklappt", so Wolff.

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AlphaTauri versuchte nach dem Rennen die Situation zu erklären. "Leider spürte ich nach dem Stopp für die harten Reifen, dass es ein Problem mit dem Auto gab. Das Team konnte zu diesem Zeitpunkt nichts erkennen und rief mich zum erneuten Reifenwechsel herein. Als ich jedoch wieder auf die Strecke ging, spürte ich immer noch, dass etwas nicht stimmte, was das Team dann per Funk bestätigte, und wir mussten das Auto abstellen", erzählte Tsunoda. Auch Chefingenieur Claudio Balestri bekräftigte die Aussage des Japaners.

Glock erkennt keine Absprache

Nach Analysen des Teams wurde ein gebrochenes Differenzial als Ausfallursache entdeckt. Doch für Tsunoda hatte der ganze Vorfall noch weitreichendere Folgen: Weil sich der 22-Jährige bereits im Auto abschnallte, bevor er letztendlich noch einmal weiterfuhr und an die Box kam, bekam er von den Rennkommissaren eine Startplatzstrafe von zehn Plätzen für das Heimrennen von AlphaTauri in Monza (am Sonntag, ab 13.30 Uhr LIVE & EXKLUSIV bei Sky Sport F1), da er gegen die Sicherheitsregeln verstoßen hatte.

"Ich glaube nicht, dass man das von AlphaTauri oder Red Bull geplant hat. Man sieht ja schon eine völlige Verwirrung an der Box, als Tsunoda das erste Mal anhält, weil man kein Problem sieht. Da wird jetzt mehr reininterpretiert, als diese Situation letztendlich hergibt", sagte Sky F1 Experte Timo Glock zu der Szene.

Hamilton zieht positives Fazit

Und Red Bull? Die Österreicher machten deutlich, dass es weder Absprachen mit AlphaTauri gab noch ein Kalkül dahintersteckte, dass ausgerechnet das eigene Schwesternteam in dieser Rennphase für ein Virtuelles Safety-Car sorgte. Red-Bull-Teamchef Christian Horner betonte sogar, dass das VSC Verstappen gar nicht in die Hände gespielt hätte. Über diese Meinung kann mit Sicherheit diskutiert werden.

Da Valtteri Bottas acht Runden später seinen Alfa Romeo allerdings auf der Start-Ziel-Geraden abstellen musste und somit ein richtiges Safety-Car auslöste, kommt dem Tsunoda-Vorfall in der Nachbetrachtung des Rennens sowieso nicht mehr eine so große Bedeutung zu. Im Ziel überwogen bei Hamilton dann die positiven Erkenntnisse. "Wir haben gegen die Red Bulls um den Sieg gekämpft, an vielen Stellen waren wir sogar schneller als die meisten anderen", so der Rekordweltmeister.

Mehr zum Autor Peer Kuni

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