Powerranking zur neuen Formel 1 Saison 2024

Ferrari erster Verfolger von Red Bull - Mercedes hinter Kundenteam

Ferrari (vorne) und Red Bull haben die Testtage von Bahrain dominiert.
Image: Ferrari (vorne) und Red Bull haben die Testtage von Bahrain dominiert.  © DPA pa

Die neue Saison der Formel 1 steht vor der Tür. Sky F1-Kommentator Sascha Roos hat mit seinen Eindrücken von den Team-Präsentationen der neuen Autos sowie von den Testtagen in Bahrain ein Powerranking vor dem Saisonstart aufgestellt. So sieht sein Performance-Barometer aus.

Sascha Roos kommentiert seit 2013 die Formel 1 auf Sky.
Image: Sascha Roos kommentiert seit 2013 die Formel 1 auf Sky.  © DPA pa

1. RED BULL

Trotz der Änderungen, was das Konzept anbelangt, hat Red Bull sehr überzeugende Leistungen bei den Tests gezeigt. Vor allem Max Verstappen hat relativ problemlos schnelle Rundenzeiten hinknallen können. Und auch bei den Longruns sah das optimal aus. Daher die klare Nummer eins.

RED BULL

  • Name: Oracle Red Bull Racing
  • Gründungsjahr: 2004
  • Unternehmenssitz: Milton Keynes, Großbritannien
  • Vorgänger: Stewart Grand Prix, Jaguar Racing
  • Konstrukteurs-Titel: 5 (2010, 2011, 2012, 2013, 2022, 2023)
  • Teamchef: Christian Horner
  • Fahrer: Max Verstappen (NED), Sergio Perez (MEX)
  • Testfahrer: Liam Lawson (AUS)

2. FERRARI

Bei Ferrari war das ähnlich, die Roten waren ohne größere Probleme ziemlich schnell auf Zeit. Das Auto liegt sehr gut, sowohl Carlos Sainz als auch Charles Leclerc kamen damit gut zurecht. Deswegen ist für mich Ferrari klarer Favorit auf den Verfolgerplatz eins hinter Red Bull.

FERRARI

  • Name: Scuderia Ferrari
  • Gründungsjahr: 1929
  • Unternehmenssitz: Maranello, Italien
  • Vorgänger: -
  • Konstrukteurs-Titel: 16 (1961, 1964, 1975, 1976, 1977, 1979, 1982, 1983, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2007, 2008)
  • Teamchef: Frederic Vasseur
  • Fahrer: Charles Leclerc (MCO), Carlos Sainz (ESP)
  • Testfahrer: Antonio Giovinazzi (ITA), Robert Shwartzman (ISR), Oliver Bearman (UK)

3. ASTON MARTIN

Auf drei ist es sehr eng, für mich ist es aktuell aber Aston Martin. Gute Entwicklungsschübe gemacht, auch Lance Stroll kam mit dem Auto gut zurecht, Fernando Alonso ist sehr schnell. Das erste Auto aus der neuen Fabrik in Silverstone macht einen guten Eindruck und scheint die Erwartungen erfüllen zu können.

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ASTON MARTIN

  • Name: Aston Martin Aramco Cognizant F1 Team
  • Gründungsjahr: 2018
  • Unternehmenssitz: Silverstone, Großbritannien
  • Vorgänger: Jordan, Midland F1 Racing, Spyker, Force India, Racing Point
  • Konstrukteurs-Titel: -
  • Teamchef: Mike Krack
  • Fahrer: Fernando Alonso (ESP), Lance Stroll (CAN)
  • Testfahrer: Felipe Drugovich (BRA)

4. MERCEDES

Dann kommt Mercedes. Dort hat man ja auch viel verändert. Die Sitzposition im Auto ist wieder mehr so, wie es die Fahrer wollen, das Auto liegt auch viel ruhiger. Man hat auch große Veränderungen an der Hinterachse vorgenommen. Da wird es großes Steigerungspotenzial geben. Aber stand jetzt sehe ich die Silberpfeile nur auf Platz vier.

MERCEDES

  • Name: Mercedes-AMG Petronas Formula One Team
  • Gründungsjahr: 2010
  • Unternehmenssitz: Brackley, Großbritannien
  • Vorgänger: Tyrrell, British American Racing, Honda Racing F1, Brawn GP
  • Konstrukteurs-Titel: 8 (2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021)
  • Teamchef: Toto Wolff
  • Fahrer: Lewis Hamilton (GBR), George Russell (GBR)
  • Testfahrer: Mick Schumacher (GER)

5. MCLAREN

McLaren hat nicht so ganz überzeugen können bei den Testfahrten, gerade auf eine schnelle Runde hin, sind sie noch dabei den Speed zu finden. Auch im Renntrimm müssen sie noch etwas nachlegen, das wird die große Aufgabe bis zum Saisonstart für das Team um Teamchef Andrea Stella sein.

MCLAREN

  • Name: McLaren F1 Team
  • Gründungsjahr: 1963
  • Unternehmenssitz: Woking, Großbritannien
  • Vorgänger: -
  • Konstrukteurs-Titel: 8 (1974, 1984, 1985, 1988, 1989, 1990, 1991, 1998)
  • Teamchef: Andrea Stella
  • Fahrer: Lando Norris (GBR), Oscar Piastri (AUS)
  • Testfahrer: Patricio O'Ward (MEX)

6. ALPINE

Bei Alpine ist man mit dem neuen Auto etwas defensiver in die neue Saison gegangen unter Teamchef Bruno Famin. Wichtig ist es dort, Ruhe unter den Teamkollegen zu finden. Man muss erst mal die eigenen Hausaufgaben erledigen und dann im Verlaufe der Saison auf den Dingen, die man dann gelernt hat, aufbauen.

ALPINE

  • Name: BWT Alpine F1 Team
  • Gründungsjahr: 2016
  • Unternehmenssitz: Enstone, Großbritannien
  • Vorgänger: Toleman, Benetton Formula 1, Renault, Lotus
  • Konstrukteurs-Titel: 2 (2005, 2006)
  • Teamchef: Otmar Szafnauer
  • Fahrer: Pierre Gasly (FRA), Esteban Ocon (FRA)
  • Testfahrer: Jack Doohan (AUS)

7. SAUBER

Sauber hat mich überzeugt, mit einem Auto, das offensichtlich leichter zu fahren ist für die Piloten. Das war im Vorjahr das große Problem, das haben sowohl Guanyu Zhou als auch Valtteri Bottas gesagt. Es bleibt zu hoffen, dass es in die richtige Richtung geht für das Team aus der Schweiz.

SAUBER

  • Name: Stake F1 Team
  • Gründungsjahr: 1993
  • Unternehmenssitz: Hinwil, Schweiz
  • Vorgänger: Sauber F1 Team, BMW Sauber, Teams Sauber F1
  • Konstrukteurs-Titel: -
  • Teamchef: Alessandro Bravi
  • Fahrer: Valtteri Bottas (FIN), Guanyou Zhou (CHN)
  • Testfahrer: Theo Pourchaire (FRA)

8. RACING BULLS

Als nächstes kommen die Racing Bulls mit Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo. Auch da scheint es so, als hätte man den Konzeptwechsel gut verkraften können. Man hat ja jetzt auch mehr Teile von Red Bull, die dann hoffentlich auch den richtigen Weg für das Team aus Faenza vorgeben können.

RACING BULLS

  • Name: Visa Cash App RB Formula One Team
  • Gründungsjahr: 2020
  • Unternehmenssitz: Faenza, Italien
  • Vorgänger: Minardi F1 Team, Scuderia Toro Rosso
  • Konstrukteurs-Titel: -
  • Teamchef: Laurent Mekies
  • Fahrer: Daniel Ricciardo (AUS), Yuki Tsunoda (JPN)
  • Testfahrer: Liam Lawson (NZL)

9. HAAS

Auf neun kommt für mich Haas vor Williams. Haas hat mich mit seiner Standfestigkeit überzeugt, sie hatten bei den Tests gar keine Probleme. Da ist wenig bis gar nichts kaputt gegangen, sie konnten durchaus ihr Programm durchziehen und viele Rundenzeiten absolvieren. Es wird entscheidend sein, ob man die richtigen Erkenntnisse beim Reifenmanagement hat ziehen können, um das in den Griff zu bekommen.

HAAS

  • Name: MoneyGram Haas F1 Team
  • Gründungsjahr: 2014
  • Unternehmenssitz: Kannapolis, USA
  • Vorgänger: -
  • Konstrukteurs-Titel: -
  • Teamchef: Ayao Komatsu
  • Fahrer: Kevin Magnussen (DEN), Nico Hülkenberg (GER)
  • Testfahrer: Pietro Fittipaldi (BRA), Oliver Bearman (UK)

10. WILLIAMS

Williams ist vor dem Saisonstart deshalb für mich ganz hinten, weil es zu viele Defekte in Bahrain gab. Es waren zwar keine großen, aber doch immer irgendwie kleinere Problemchen. Diese haben es dann verhindert, dass mehr Runden gefahren werden können. Auch bei Alex Albon sah es doch sehr komisch aus am Freitagvormittag, er ist immer wieder nur eine Runde gefahren und hat dann auch schon wieder die Box angesteuert. Das macht für mich den Eindruck, als ob man nicht genau weiß, was man da will und wo das Auto steht.

WILLIAMS

  • Name: Williams Racing
  • Gründungsjahr: 1977
  • Unternehmenssitz: Grove, Großbritannien
  • Vorgänger: -
  • Konstrukteurs-Titel: 9 (1980, 1981, 1986, 1987, 1992, 1993, 1994, 1996, 1997)
  • Teamchef: James Vowles
  • Fahrer: Alexander Albon (THA), Logan Sargeant (USA)
  • Testfahrer: -

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