Max Verstappen als Hamilton-Nachfolger zu Mercedes?
"Zerreißprobe" bei Red Bull: Wechselt Verstappen zu Mercedes?
03.03.2024 | 16:52 Uhr
Bei Red Bull dreht sich hinter den Kulissen alles um den Fall Christian Horner. Der Teamchef wurde zwar durch eine externe Untersuchung entlastet, doch im Team bilden sich zwei Lager. Das Thema ist noch nicht endgültig vom Tisch. Ist das die Chance für Mercedes bei Max Verstappen?
Nach seinem dominanten Auftaktsieg in Bahrain fiel Max Verstappen direkt Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko in die Arme. Anschließend gab es auch ein Abklatschen mit Stardesigner Adrian Newey, der dem dreifachen Weltmeister mit dem RB20 abermals ein Top-Auto hingestellt hat. Und was war mit Christian Horner?
Der Teamchef stand doch einige Meter weit weg von Marko und Newey und wurde von Verstappen auch erst nach Red Bulls Anteilseigner Chalerm Yoovidhya geherzt. Im Vorjahr stand Horner immer an der Seite von Marko und Newey. Zufall, dass es in Bahrain nicht so war? "Nein, das spricht doch schon Bände. Wir können da nicht in die Köpfe hineinschauen. Das Problem ist aber definitiv zu klären", betonte Sky F1-Experte Ralf Schumacher.
Bei Red Bull brodelt es gewaltig
Vor den TV-Mikrofonen gibt es von allen Beteiligten kein negatives Wort über Horner. Hinter den Kulissen scheint das Lager allerdings gespalten. "Das ist noch eine Zerreißprobe, die ist noch nicht vorbei. Bis das alles geklärt ist, da müssen sich dann entweder einige Leute entschuldigen oder einer gehen. Der Schaden an der Marke Red Bull ist schon jetzt gigantisch", meinte Schumacher.
Marko erklärte am Sky Mikrofon, dass der Fall Horner das Team zwar belastet, allerdings die Performance auf der Rennstrecke dadurch nicht beeinflusst wird: "Es war nicht angenehm, aber wir haben uns auf das Sportliche konzentriert und das ist Gott sei Dank optimal aufgegangen. Wir haben eine unglaubliche Leistung vom Team gesehen. Wir gehen davon aus, dass unsere Stärke und unser Zusammenhalt erhalten bleiben."
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Verstappen-Vater will Horner-Rücktritt
Am Tag nach dem Saisonauftakt in Sakhir gab es jedoch eine weitere Eskalation der Ereignisse, die einen Rückschlag beim erhofften Zusammenhalt bewirken dürften. So sprach sich Jos Verstappen, der Vater des aktuellen F1-Weltmeisters, für den Rücktritt Horners aus, da die Situation seiner Meinung nach ansonsten bei Red Bull "explodieren wird".
Bei Red Bull, dass von einer österreichischen und einer thailändischen Seite geführt wird, rumort es nun kräftig weiter. Laut Schumacher wollte die "österreichische Seite gleich Konsequenzen ziehen", während die thailändische Seite zu Horner hält. Die Unruhen in den Reihen des Weltmeister-Rennstalls dürften auch dem Chefdesigner Newey ein Dorn im Auge sein, der ein Harmoniemensch ist und sich diese Unruhe "auf Dauer nicht antun wird".
Eine große Gruppe bei Red Bull ist mittlerweile gegen den Teamchef und hatte mit dem E-Mail-Leak an den F1-Mail-Verteiler bereits einen "politischen Mord (an Horner) ausgeübt". Geht es nach Schumacher, ist Horner "nun gefordert, Konsequenzen ziehen. Ich glaube, dass wenn man sieht, wie schlecht die Stimmung gegen ihn ist, er nicht haltbar ist und im Sinne des Teams zurücktreten sollte."
Hamilton-Wechsel öffnet Türen
Und was denkt Verstappen? Der Weltmeister selbst wich den Horner-Fragen in Bahrain stets aus. Aber könnte die Causa Horner Verstappen sogar zu einem Wechsel bewegen? "Wenn es Strömungen im Team gibt und einer die Motivation verliert, dann geht das ganz schnell in der Formel 1. Wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, dass Lewis Hamilton Mercedes verlässt?", meinte Schumacher.
Die Silberpfeile suchen in Ruhe nach einem Hamilton-Nachfolger. Ob Mercedes dabei auch bei Verstappen vorfühlt? Teamchef Toto Wolff verneinte dies in Bahrain zumindest nicht. "Alles ist möglich", so die knappe Antwort bei Sky auf die Frage nach einem möglichen Verstappen-Hammer. Sky F1-Experte Timo Glock: "Die kommenden Wochen werden sehr spannend, was den Fahrermarkt angeht. Da kommt sehr viel Bewegung rein und ich würde da definitiv nichts ausschließen."
Ein Abschied Verstappens wäre für Red Bull der Super-GAU.
Mehr zum Autor Peer Kuni / Mehr zum Autor Florian Hartmann
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