Liam Lawson wackelt bei Red Bull - Dr. Helmut Marko zählt Youngster an
Die Uhr tickt für Liam Lawson. Nach seinem nächsten Debakel im Qualifying zum GP von China kämpft der junge Neuseeländer bereits mächtig um seine Zukunft bei Red Bull.
22.03.2025 | 12:12 Uhr
Der Platz von Liam Lawson bei Red Bull wackelt bereits vor dem zweiten Rennen in dieser Saison. Der 23-Jährige erlebt beim Qualifying zum GP von China den nächsten herben Rückschlag und wird im Anschluss bereits angezählt.
Liam Lawson kämpft um seine Zukunft bei Red Bull!
Nach nicht einmal zwei vollen Rennwochenenden steht der 23-jährige Neuseeländer bereits mit dem Rücken zur Wand. Eine sportliche Enttäuschung jagt die nächste. Nach P20 im Sprint-Qualifying in China belegte der Youngster auch im regulären Qualifying den letzten Startplatz - und das im Red Bull.
Lawson gab bereits in Australien schlechtes Bild ab
Natürlich kann man Lawson nicht mit seinem Teamkollegen und vierfachen Weltmeister Max Verstappen vergleichen, doch im Red Bull muss regelmäßig ein Platz zumindest in den Top-8 drin sein. Doch Lawson verfehlt diesen bislang überdeutlich, landet sogar hinter Teams wie Haas, Alpine und Sauber, die bereits vor Saisonbeginn dem hinteren F1-Feld zugeordnet wurden.
Bereits beim Saisonauftakt in Australien gab der Nachfolger von Sergio Perez kein gutes Bild ab, landete im Qualifying lediglich auf P18 und schied im Rennen vorzeitig aus.
Die Luft für den Neuseeländer wird immer dünner, der Druck immer größer!
Lawson: "Ich muss das in den Griff bekommen"
Dies war ihm nach dem Qualifying auf dem Shanghai International Circuit deutlich anzusehen, als er völlig niedergeschlagen Erklärungsversuche für seine verkorkste Qualifikation startete: "Es ist wirklich schwierig. Das Fenster (in dem das Auto gut fahrbar ist und die Reifen am besten funktionieren, Anm. d. Red.) ist sehr eng. Aber das soll keine Entschuldigung sein. Ich habe es einfach nicht zusammenbekommen. Es war eine chaotische Session. Hätte ich den Verkehr nicht gehabt, wäre es vielleicht besser gewesen, aber trotzdem immer noch nicht gut genug. Ich muss das in den Griff bekommen."
Als er dies dann konkretisieren sollte, zeigte sich der ganze Druck, der auf ihn lastet. Er habe unglücklicherweise keine Zeit, erklärte Lawson und schob hinterher: "Wenn man ein Formel-1-Auto fährt, braucht man 100 Prozent Vertrauen in das, was man macht. Es ist nicht so, dass ich überhaupt kein Vertrauen hätte, aber das Fenster ist einfach so klein und ich scheine es zu verfehlen. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Es ist einfach nicht gut genug."
Schumacher: "Man sieht, sein Selbstbewusstsein ist gebrochen"
Gelingt Lawson nicht schnell die sportliche Wende, glaubt Sky Experte Ralf Schumacher daran, dass der Neuseeländer "ein weiterer Fahrer ist, den Max Verstappen auf die Liste setzen kann". In den letzten Jahren konnte sich nie wirklich ein Pilot neben dem vierfachen Champion festsetzen, da der Leistungsunterschied zum Niederländer viel zu groß war - siehe zum Beispiel Perez, Alexander Albon und Pierre Gasly. Lawson könnte nun bald das gleiche Schicksal ereilen.
Schumacher weiter: "Man sieht, sein Selbstbewusstsein ist gebrochen. Er sagt, dass er keine Zeit hat. Deswegen glaube ich, dass es hinter den Kulissen schon etwas gegeben haben wird. Das ist schon schwer für so einen jungen Mann."
Dr. Marko: "Formel 1 ist ein Leistungssport"
Von Seiten Red Bulls gibt es öffentlich keine Rückendeckung für Lawson. Motosportberater Dr. Helmut Marko fand zur Leistung des Neuseeländers am Sky Mikrofon deutliche Worte: "Das ist nicht das, was wir uns erwartet haben. Wir werden das in Ruhe diskutieren. Wir haben ja darunter (im Nachwuchsbereich, Anm. d. Red.) auch noch ein paar Fahrer, die sich empfehlen. Gott sei Dank sind wir gut aufgestellt."
Und weiter: "Gehen wir zum Positiven: Isack Hadjar (Fahrer bei Red Bulls Tochterteam Racing Bulls, Anm. d. Red.), der noch nie auf dieser Strecke gefahren ist, knallt in seinem zweiten Rennen unglaubliche Zeiten hin, macht keine Fehler. Bis jetzt ist es absolut faszinierend, was er zeigt. Sonne (Hadjar, Anm. d. Red.) und Schatten (Lawson, Anm. d. Red.) sind nah beieinander und wir schauen, was da passieren wird."
Auf die Frage, ob ein Wechsel - mit dem ein Aus von Lawson bei Red Bull verbunden wäre - nicht ausgeschlossen sei, antwortete Dr. Marko vielsagend: "Formel 1 ist ein Leistungssport. Letztendlich ist es das, was zählt."
Klare Worte und ein klarer Auftrag an Lawson!
Liefert der Neuseeländer nicht bald gute Ergebnisse - am besten schon beim morgigen Rennen (ab 07:00 Uhr LIVE auf Sky Sport Formel 1), könnte seine Karriere bei Red Bull bereits beendet sein, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat ...
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