Formel 1 möchte Safety-Car-Phasen mit neuer Technik reduzieren
Schon ab dem Großen Preis von Japan integriert die FIA eine überarbeitete Streckengrafik in die Event-Hinweise, die vor jedem Rennwochenende an die Formel-1-Teams verteilt wird.
04.04.2025 | 11:06 Uhr
Diese neue Darstellung soll dazu beitragen, die Häufigkeit von Safety-Car-Einsätzen zu reduzieren, wenn Fahrer ihre Fahrzeuge auf der Strecke abstellen müssen.
Die FIA hat nach einer gründlichen Analyse aller Safety-Car-Phasen der Formel-1-Saison 2024 festgestellt, dass überraschend viele Einsätze vermeidbar gewesen wären - vorausgesetzt, die Fahrzeuge wären an strategisch günstigeren Stellen zum Stillstand gekommen, die eine Bergung ohne das Betreten der Strecke ermöglicht hätten. In mehreren Fällen hätten Gelbe Flaggen oder ein virtuelles Safety-Car ausgereicht, um die Situation abzusichern, ohne das Rennen unnötig zu unterbrechen.
Im Rahmen ihres Ziels, Rennunterbrechungen aus Gründen der sportlichen Fairness auf ein Minimum zu reduzieren, erweitert die FIA nun die Event-Hinweise um eine zusätzliche Streckengrafik. Diese neue Karte, die erstmals beim Grand Prix von China getestet wurde, wird ab dem Großen Preis von Japan offiziell in den Unterlagen für Suzuka enthalten sein.
Präzisere Kommunikation und bessere Markierungen
Mit der Einführung der neuen Streckengrafik verfolgt die FIA ein klares Ziel: Rennunterbrechungen zu minimieren und die Bergung von Fahrzeugen zu beschleunigen, insbesondere während Trainingssitzungen. Bisher erhielten Fahrer und Teams während des Fahrerbriefings Hinweise auf geeignete Stellen, an denen Fahrzeuge bei technischen Problemen oder ähnlichen Vorfällen sicher abgestellt werden sollten. Mit der neuen Grafik soll diese Information präziser und klarer vermittelt werden, um unnötige Safety-Car-Phasen künftig zu vermeiden.
Entlang der Strecke wurden gezielt Stellen markiert, an denen Barrieren über ausreichend breite Lücken verfügen, um ein Fahrzeug hindurchzuschieben. Diese Bereiche sind mit zwei Meter langen orangen Markierungen gekennzeichnet, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und den Fahrern bei einem Notfall sofort Orientierung zu bieten.
Softwareintegration als nächster Schritt
Die neue Streckengrafik geht jedoch noch weiter: Sie zeigt nicht nur, ob ein Fahrzeug besser auf der linken oder rechten Seite abgestellt werden sollte, sondern markiert auch mit Ausrufezeichen die optimalen Haltepositionen. Diese ausgewiesenen Bereiche bieten nicht nur ausreichend Platz in der Streckenbegrenzung, sondern auch genügend Streckenposten, um eine schnelle Bergung zu gewährleisten - was den Einsatz eines Safety-Cars oft überflüssig machen kann.
Zudem plant die FIA, diese Informationen künftig auch direkt in die Software der Teams an der Boxenmauer zu integrieren.
Mehr Effizienz und Sicherheit für die Zukunft
Mit diesen Maßnahmen will die FIA nicht nur die Sicherheit auf der Strecke weiter verbessern, sondern auch sicherstellen, dass unnötige Rennunterbrechungen vermieden werden - ein wichtiger Schritt im kontinuierlichen Bestreben nach sportlicher Fairness und effizienteren Abläufen an jedem Rennwochenende.
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