Bayern-Stars zeigen Mitgefühl mit Goretzka
17.08.2024 | 11:43 Uhr
Joshua Kimmich zeigte Mitgefühl mit seinem Kumpel Leon Goretzka, für Thomas Müller ist der 29-Jährige weiter "einer von uns" - doch offenbar hat der Nationalspieler nach sechs Jahren beim FC Bayern keine Zukunft mehr.
Beim 4:0 (2:0) der Münchner in der ersten Pokalrunde beim SSV Ulm verzichtete der neue Trainer Vincent Kompany im Kader auf Goretzka - obwohl der Profi fit war. Man spreche "ganz offen" mit den Spielern über ihre Chancen, betonte Sportvorstand Max Eberl: "Sie wissen Bescheid. Wir haben von großer Leistungsstärke gesprochen, die wir im Kader haben. Und dann muss jeder Spieler für sich entscheiden, wie er dann damit umgeht."
Die Situation für Goretzka sei "bestimmt nicht schön", ergänzte Eberl, "als Spieler möchtest du auf dem Platz stehen". Bayern würde natürlich "alle Verträge respektieren", so Eberl, aber dass man dennoch "sagen kann, wie sportliche Perspektiven aussehen, ist völlig normal".
Goretzka hat noch zwei Jahre bis 2026 Vertrag bei den Münchnern und zählt mit einem Brutto-Jahresgehalt von über 15 Millionen Euro zu den Topverdienern in München, steht in der internen Hierarchie im zentralen Mittelfeld aber hinter Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlovic, Neuzugang Joao Palhinha und Konrad Laimer nur auf Platz fünf. Für Sky Reporter Kerry Hau ist der Umgang des Rekordmeisters gerade mit der Ausbootung in einer "neuen Dimension".
Angeblich haben Atletico Madrid und die SSC Neapel Interesse bekundet. Sportdirektor Christoph Freund wich auf die Frage, ob es schon konkrete Anfragen gebe, jedoch aus. Das sei "aktuell nicht das große Thema". Aber bei einem Spieler wie Leon Goretzka, der "sehr gut ist", gebe es natürlich immer Interessenten.
Aus Spielersicht könne er sagen, meinte indes Kimmich, "dass ich sehr gerne mit Leon auf dem Platz stehe. Alle wissen, dass wir sehr gute Freunde sind, dementsprechend tut's mir für ihn ein bisschen leid. Aber am Ende bin nicht ich derjenige, der die Entscheidung treffen kann."
Goretzka zeige "uns als Mitspieler, wie wichtig wir ihm sind. Und das ist gegenseitig genauso da", sagte Müller. Er trainiere exzellent, "aber wenn du dir den Kader anschaust, gibt es eben immer Härtefälle". Und alles andere werde sich zeigen, "da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung".
Wie Sky am Freitagmittag bestätigt wurde, will Goretzka in diesem Sommer aber weiterhin nicht wechseln. Der Ex-Schalker kennt die Situation aus der Vorsaison, als er auch als Abgangskandidat galt, aber am Ende auf 42 Pflichtspiel-Einsätze kam. Dabei lieferte er sechs Tore und elf Vorlagen.
Sollte sich aber ab September an Goretzkas aktueller Situation nichts ändern und er in der Hinrunde nicht auf seine Einsatzminuten kommen, würde er sich mit einem Abgang vom FC Bayern im Winter befassen. Er hofft und pokert auf einen ähnlichen Ausgang wie im vergangenen Jahr.
SID / Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de
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