Kimmich nur auf der Bank! Nagelsmann erklärt Entscheidung
21.11.2023 | 21:04 Uhr
Julian Nagelsmann hat seinen Verzicht auf Joshua Kimmich in der Startelf für das Länderspiel in Wien gegen Österreich mit seinem langfristigen Plan für die Heim-EM begründet.
"Wir wollen Variabilität testen. Auch mit Hinblick auf das Turnier", sagte der Bundestrainer vor der Partie im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion dem ZDF. "Wir haben unterschiedliche Gegner vor der Brust, da können wir nicht immer mit denselben Pärchen spielen", sagte Nagelsmann weiter mit Blick auf die EURO (14. Juni bis 14. Juli) und betonte: "Ein Turnier wird mit 14, 15 Spielern bestritten. Nicht mit zehn, nicht mit 18. In der Range bewegen wir uns momentan auch."
Anstelle von Kimmich lief dessen Münchner Kollege Leon Goretzka neben Kapitän Ilkay Gündogan im defensiven Mittelfeld. Das Duo hatte dort zuletzt im Gruppen-"Finale" bei der WM 2022 in Katar gegen Costa Rica (4:2) gemeinsam begonnen. "Wir haben mit Leon [Goretzka] einen Spieler, der defensiv eine sehr gute Kopfballstärke hat, der auch wenn es verlangt wird, die zentrale Position vor der Kette besetzen kann, der einen Tick defensiver denkt. Deswegen testen wir jetzt nicht eine andere Spielweise, sondern einfach andere Pärchen, um dann im Hinblick auf das Turnier auf alles vorbereitet zu sein."
Die Entscheidung gegen Kimmich ist auch mit Blick auf die gemeinsame Vergangenheit in München überraschend. Als Nagelsmann noch den FC Bayern coachte, ließ er seinen Musterschüler nur ein einziges Mal auf der Bank - im Oktober 2022, nach einer Corona-Infektion. In den restlichen 72 Pflichtspielen, in denen er zur Verfügung stand, startete Kimmich immer, neunmal wurde er ausgewechselt - wie am Samstag in Berlin gegen die Türkei (2:3).
In seinem 81. Länderspiel, dem ersten unter Nagelsmann, wurde er in der 71. Minute durch Goretzka ersetzt - wie jetzt in Wien. Bei Nagelsmanns Debüt als Bundestrainer auf der USA-Reise mit den Länderspielen gegen die Gastgeber (3:1) und Mexiko (2:2) hatte Kimmich krankheitsbedingt gefehlt. Gündogan harmonierte weitgehend gut mit Pascal Groß, mit dem er beide Male begann.