Premier League: Kolumne von Toni Tomic über Cristiano Ronaldo

Von Hund zu Baum: Ronaldo hat sein Denkmal beschädigt

Die Sky Kolumne zur Premier League von Toni Tomic.
Image: Die Sky Kolumne zur Premier League von Toni Tomic.  © Sky

Sky Kommentator Toni Tomic blickt in seiner Kolumne auf die Unruhen bei Manchester United rund um Cristiano Ronaldo.

Es gibt für das Leben ein Sprichwort: "Manchmal bist du Hund, manchmal bist du Baum." Cristiano Ronaldos Transformation von Hund zu Baum in dieser Saison ist unübersehbar. Es muss sich unwirklich anfühlen für den Portugiesen, vor einem Heimspiel für sein 700. Karrieretor von Sir Alex Ferguson geehrt zu werden, um drei Tage später auf der Bank Platz nehmen zu müssen.

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Da herrschte aber großer Frust! Superstar Cristiano Ronaldo hat beim 2:0-Sieg von Manchester United gegen Tottenham Hotspur noch vor Abpfiff in der 89. Minute den Platz in Richtung Kabine verlassen. Es gab vier Minuten Nachspielzeit.

Eine Schmach für Cristiano Ronaldo

Ein Platz, der für ihn nicht akzeptabel ist. Eine Schmach. Eine Erniedrigung. Eine Demontage. Wer es bis vergangenen Mittwoch noch nicht wahrhaben wollte, der muss es spätestens dann begriffen haben. Cristiano Ronaldos Ego war schon immer größer als sein Team. Demonstrativ vor dem Schlusspfiff in der Kabine zu verschwinden war nicht nur eine Ohrfeige für sein Team, sondern auch eine Ohrfeige für seinen Trainer, seine Fans, für die Institution Manchester United.

Ronaldo hat bewiesen, dass er Fußballspielen kann und streicht bei Manchester United das höchste Gehalt des Klubs ein. Dass er es jedoch nicht mehr kann, weil er nicht zeitgemäß in die Zukunftspläne passt, ist sein Problem. Und dieses Problem ist schwieriger für ihn zu bezwingen als jeder Torhüter oder Gegner bislang. Plump gesagt: Seinen Arbeitsplatz vor Schichtende zu verlassen, zieht in jedem Unternehmen eine Abmahnung nach sich. So entschied auch richtigerweise Erik Ten Hag.

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Erik ten Hag zum weiteren Vorgehen mit Superstar Christiano Ronaldo

Die Welt dreht sich nicht mehr um CR7

Sich dann am nächsten Tag in einem Instagram-Post dazu zu äußern, ohne sich zu entschuldigen, ist ein weiterer Beweis für seine egozentrische und narzisstische Sichtweise der Gesamtlage. Er hätte Größe zeigen können. Er hat jedoch gezeigt, in welchem Mikrokosmos er unterwegs ist. Die Welt dreht sich nicht mehr um CR7. Die Welt dreht sich im roten Teil Manchesters nur noch um United.

Der Prozess, den Ten Hag angestoßen hat, wird mit oder ohne Ronaldo fortgesetzt. Und er fühlt sich bislang gut an, besonders ohne den 37-jährigen. Eine sofortige Vertragsauflösung zieht der Klub sicherlich auch in Betracht. Der Portugiese hat mit seiner Selbstherrlichkeit viele Brücken hinter sich eingerissen. Auch hinsichtlich eines zukünftigen Transfers. Ronaldo hat sein eigenes Denkmal beschädigt. Oder er war der Hund, der an diesem Denkmal seine Notdurft verrichtet hat.

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