Zum Inhalte wechseln

Handball-WM: Knorr vor Deutschland vs Frankreich - Lob von Weltmeister

"Weltklasse"-Knorr vor Frankreich: Müssen um unser Leben spielen

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Trotz der Niederlage gegen Norwegen herrschte beim deutschen Team keinerlei Enttäuschung. Im Gegenteil: Man hat bewiesen, dass man auf Augenhöhe mit der Weltspitze ist. Juri Knorr sieht deshalb auch gute Chancen gegen Frankreich.

Youngster Juri Knorr und Routinier Andreas Wolff schworen die deutsche Nationalmannschaft auf den Kampf um die erste WM-Medaille seit dem Gold-Triumph vor 16 Jahren ein. "Von diesem Spiel haben wir geträumt", sagte Knorr vor dem Viertelfinale gegen Rekordweltmeister Frankreich.

"Ich kann versprechen, dass wir da noch einmal mit einer ganz anderen Energie auftreten werden. Es hört sich vielleicht martialisch an, aber wir müssen um unser Leben spielen, denn natürlich wollen wir weiterkommen", sagte Knorr vor dem Klassiker am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen den Olympiasieger.

"Brutale 60 Minuten" gegen "schwerstmöglichen Gegner"

Am Dienstagmorgen machte sich der DHB-Tross direkt nach dem Frühstück von Kattowitz auf den Weg nach Krakau, von wo es mit dem Flieger weiter nach Danzig ging, wo Tim Zechel, Kreisläufer des HC Erlangen, als 17. Spieler das DHB-Team verstärkt. In Danzig erwartet Wolff im Duell mit dem sechsmaligen Weltmeister "brutale 60 Minuten Kampf und Emotion".

Das schreckt die Schützlinge von Alfred Gislason jedoch ebenso wenig ab wie die Klasse des Rivalen, über den der Bundestrainer urteilte: "Das ist aus meiner Sicht der schwerstmögliche Gegner. Die sind super besetzt, in der Breite überragend besetzt. Da müssen wir ein überragendes Spiel machen, um eine Chance zu haben."

ZUM DURCHKLICKEN: Deutschlands WM-Kader

  1. Andreas Wolff steht im deutschen Tor bei der Handball-EM.
    Image: TOR: Andreas Wolff (VIVE Lomza Kielce), Alter: 31 Jahre © DPA pa
  2. TOR: Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 25 Jahre
    Image: TOR: Joel Birlehm (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 25 Jahre © Imago
  3. KAI HÄFNER:
    Image: RÜCKRAUM RECHTS: Kai Häfner (MT Melsungen), Alter: 33 Jahre © DPA pa
  4. RÜCKRAUM RECHTS: Christoph Steinert (HC Erlangen), Alter: 32
    Image: RÜCKRAUM RECHTS: Christoph Steinert (HC Erlangen), Alter: 32 © Imago
  5. Der Bergische HC hat Nationalspieler Djibril M'Bengue verpflichtet.
    Image: RÜCKRAUM RECHTS: Djibril M'Bengue (Bergischer HC), Alter: 30 © Imago
  6. Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)
    Image: RÜCKRAUM MITTE: Luca Witzke (SC DHfK Leipzig), Alter: 23 Jahre © DPA pa
  7. Juri Knorr auf seine Nominierung für die Handball-WM 2023.
    Image: RÜCKRAUM MITTE: Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 22 © DPA pa
  8. RÜCKRAUM MITTE: Simon Ernst (SC DHFK Leipzig), Alter: 28
    Image: RÜCKRAUM MITTE: Simon Ernst (SC DHFK Leipzig), Alter: 28 © Imago
  9. Paul Drux
    Image: RÜCKRAUM LINKS: Paul Drux (Füchse Berlin), Alter: 27 Jahre © Imago
  10. RÜCKRAUM LINKS: Philipp Weber (SC Magdeburg), Alter: 30
    Image: RÜCKRAUM LINKS: Philipp Weber (SC Magdeburg), Alter: 30  © Imago
  11. RÜCKRAUM LINKS: Julian Köster (VfL Gummersbach), Alter: 22
    Image: RÜCKRAUM LINKS: Julian Köster (VfL Gummersbach), Alter: 22 © Imago
  12. .RECHTSAUSSEN: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 33
    Image: RECHTSAUSSEN: Patrick Groetzki (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 33 © Imago
  13. Luka Mertens (SC Magdeburg)
    Image: LINKSAUSSEN: Luka Mertens (SC Magdeburg), Alter: 20 Jahre © Imago
  14. LINKSAUSSEN: Rune Dahmke (THW Kiel), Alter: 29
    Image: LINKSAUSSEN: Rune Dahmke (THW Kiel), Alter: 29 © Imago
  15. KREIS: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Alter: 25
    Image: KREIS: Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Alter: 25 © Imago
  16. KREIS: Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 27
    Image: KREIS: Jannik Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen), Alter: 27 © Imago
  17. KREIS: Tim Zechel  (HC Erlangen), Alter: 26
    Image: KREIS: Tim Zechel (HC Erlangen), Alter: 26 © Imago

Niederlage gegen Norwegen zum richtigen Zeitpunkt

Dennoch wollen Wolff & Co. das 75. Länderspiel gegen die Equipe tricolore mit allen Mitteln siegreich gestalten und die Euphorie in der Heimat ein Jahr vor der Heim-EM weiter befeuern. "Wir müssen das Spiel mit Leidenschaft angehen. Wir werden unser Herz in die Hand nehmen und die vielleicht fehlende Erfahrung gegenüber den Franzosen mit Kampf wettmachen", kündigte Wolff an und forderte: "In solch einem Spiel muss man nicht nur ans Limit gehen, sondern seine Grenzen ausweiten."

Das war beim 26:28 im letzten Hauptrundenspiel gegen Norwegen am Montagabend, bei dem fast sieben Millionen TV-Zuschauer mitfieberten, nicht gelungen. "Das war unser schwächstes Spiel. In der ersten Halbzeit war die Abwehr viel zu durchlässig, in der zweiten Halbzeit verwerfen wir viel zu viele Bälle", resümierte Kapitän Johannes Golla.

Noch einmal soll das der jungen und weitgehend unerfahrenen deutschen Mannschaft nicht passieren. "Ich denke, es war der richtige Zeitpunkt für einen kleinen Dämpfer, damit man sich bewusst macht, dass das alles kein Selbstläufer ist", sagte Wolff. "Jetzt heißt es, Mund abwischen und es besser machen, um mit einem Sieg wieder in die Spur zu finden."

Mehr dazu

Bitte verwende den Chrome-Browser, um unseren Videoplayer mit optimaler Leistung nutzen zu können!

Deutschland liefert sich mit dem Mitfavoriten Norwegen ein Duell auf Augenhöhe, am Ende reicht es nicht für den Sieg. Für das Viertelfinale gegen Frankreich braucht es laut Alfred Gislason trotzdem eine Leistungssteigerung.

Wolff und Knorr die Hoffnungsträger gegen Frankreich

Der 31-Jährige präsentierte sich bei der ersten Niederlage im Verlauf der Endrunde in Polen und Schweden erneut als starker Rückhalt, auf den es auch gegen die mit Topstars wie Dika Mem, Kentin Mahe oder Nikola Karabtic erstklassig besetzten Franzosen ankommen wird. "Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften der Welt, da müssen wir konzentrierter, abgezockter und lockerer agieren. Dann haben wir auch eine Siegchance", sagte Wolff.

Der Routinier soll den Kasten vernageln, Knorr im Angriff die Akzente setzen. Der 22-Jährige spielt bei seiner zweiten WM bisher groß auf und ist Vorbereiter und Vollstrecker in Personalunion. Das bringt auch Experten wie Markus Baur, der das deutsche Spiel beim WM-Triumph 2007 dirigierte, zum Schwärmen.

Baur schwärmt von Knorr - Hinze bremst Euphorie

"Er verfügt über eine große individuelle Klasse. Er ist ein kompletter Spieler, der sehr viele Dinge auf dem Feld wahrnimmt und immer versucht, das Maximum herauszuholen. Er hat ein gutes Gespür für Situationen. Er ist torgefährlich, setzt seine Nebenleute gut in Szene und spielt überragend mit dem Kreis zusammen", sagte der 52-Jährige in einem Interview der Handballwoche und attestierte Knorr "Weltklasse".

Sky Cinema inkl. Paramount+
Sky Cinema inkl. Paramount+

Hol dir jetzt Sky Cinema inklusive Paramount+​ und erlebe noch mehr Kino für zu Hause.

Sebastian Hinze, Knorrs Vereinstrainer bei den Rhein-Neckar Löwen, teilt Baurs Meinung (noch) nicht. "Er hat ohne Frage alles, was es dazu braucht. Ich glaube aber, dass der Stempel 'Weltklasse' noch etwas zu früh kommt. Er ist jedoch auf dem Weg zur Weltklasse", sagte Hinze (43) und ergänzte: "In meinen Augen gehört mehr Erfahrung - gerade bei diesen internationalen Events - dazu."

Bester deutscher Torschütze

Knorrs starke Auftritte bei dieser WM kommen für Teamkollege Wolff nicht überraschend. "Über Juri bin ich nicht erstaunt. Er hat oft gezeigt, welch riesiges Potenzial er hat. Er hat das Zeug, ein ganz Großer zu werden", sagte der Klasse-Keeper.

Knorr - mit 37 Toren bester deutscher Werfer im bisherigen Turnierverlauf - ist die Freude am Spiel deutlich anzumerken. Sein Motto: "Ich probiere, meinen Job zu machen. Wenn ich mich gut fühle, will ich natürlich Verantwortung übernehmen, die Zeit auf der Platte gut nutzen, Spaß haben und einfach ich selbst sein."

Das ist ihm bisher eindrucksvoll gelungen. Und auch gegen Frankreich wird es auf die individuellen Fähigkeiten von Knorr ankommen. "Das ist wahrscheinlich das größte Spiel meiner Karriere", sagte der Rückraumspieler.

dpa

Mehr Geschichten