Schlägt die deutsche Mannschaft am Montagabend Mitfavorit Norwegen oder holt ein Unentschieden, trifft sie am Mittwoch im WM-Viertelfinale in Danzig auf Vize-Europameister Spanien. Bei einer Niederlage wäre Rekordweltmeister Frankreich der Gegner im Kampf um die Medaillenspiele. Wer wäre dem DHB-Team lieber?
"Kryptonit" Spanien oder Rekord-Weltmeister Frankreich? "Das ist wie Pest oder Cholera", sagte Linksaußen Rune Dahmke mit Blick auf die bevorstehende K.o.-Runde. Beide Gegner verfügen über herausragende Spieler und Fähigkeiten.
"Spanien ist unser Kryptonit"
"Frankreich und Spanien sind zwei sehr unterschiedliche Mannschaften, aber gleich gut", sagte Bundestrainer Alfred Gislason. Auch Andreas Wolff mochte sich nicht zu 100 Prozent festlegen. Aber der Torwart meinte: "Die Franzosen könnten uns eher liegen, weil Spanien unser Kryptonit ist."
Die Iberer waren seit dem gewonnen EM-Finale 2016 in den vergangenen Jahren bei großen Turnieren mehrmals Endstation für das DHB-Team. Bei der WM vor zwei Jahren verlor Deutschland mit 28:32 und verzweifelte zum wiederholten Mal an der abgezockten Truppe und Torwart Gonzalo Perez de Vargas.
Zuletzt knappe Spiele gegen Frankreich
Gegen Frankreich kassierte das DHB-Team 2021 in Tokio (29:30) gegen den späteren Olympiasieger und bei der WM 2019 (25:26) knappe Niederlagen.
Im vergangenen Jahr machte die DHB-Auswahl unterschiedliche Erfahrungen mit ihren möglichen Viertelfinal-Gegnern. Die zwei Aufeinandertreffen mit Spanien verlor das Gislason-Team im Oktober (31:32) sowie bei der EM im Januar (23:29). Frankreich bezwang Deutschland hingegen in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft vor rund einem Jahr (35:34).
"Frankreich und Spanien sind zwei Mannschaften auf Weltklasse-Niveau, es wird eine Nagelprobe. Es kommt brutal auf die Tagesform an", prognostizierte Rechtsaußen Patrick Groetzki.
DHB-Teams in zwei "Fan-Lager" gespalten
Linkshänder Christoph Steinert berichtete von zwei Lagern im deutschen Team. "Es gibt die Spanien-Fans und die Frankreich-Fans", sagte der Rückraumspieler vom HC Erlangen. Ginge es nach ihm, "hätte ich lieber Spanien als Gegner. Ich glaube, die Jungs liegen uns mehr, da wir besser gegen sie verteidigen können", sagte Steinert.
Frankreich sei derzeit "die beste Mannschaft der Welt. Sie haben die besten Einzelspieler. Die Spanier sind aber vielleicht die intelligenteste Mannschaft der Welt. Deshalb ist es ein schwieriges Los." Die Franzosen hatten sich mit dem 28:26 gegen Spanien am späten Sonntagabend den Sieg in ihrer Hauptrundengruppe gesichert.
Gegen Topteam Norwegen will Deutschland am Montagabend jedoch unabhängig vom Gegner auf Sieg spielen, auch wenn Linksaußen Lukas Mertens sagte: "Das Viertelfinale ist gebucht, wir gehen schon mit einem besseren Gefühl in das Spiel, wir müssen nicht gewinnen. Dennoch werden wir 100 Prozent geben, sonst wäre die Verletzungsgefahr zu hoch."
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