SPIELENDE n.V. LIVE Verl. HZ

Schottland - Ungarn. UEFA EURO 2024 Gruppe A.

MHP ArenaZuschauer54.000.

Schottland 0

    Ungarn 1

    • K Csoboth (100. minute)

    Live-Kommentar

    Hinter die Berichterstattung von der Partie zwischen Schottland und Ungarn können wir jedenfalls einen Haken setzen. Mit der Europameisterschaft geht es bei uns morgen wieder weiter, wenn sich ab 21:00 Uhr in Gruppe B entscheidet, wer Spanien direkt ins Achtelfinale folgt. Die Kroaten sind dabei gegen Italien zum Siegen verdammt, Außenseiter Albanien hofft hingegen auf eine Überraschung gegen die Spanier.

    Schottland ist damit die zweite Nation nach Polen, die bei dieser Europameisterschaft ihre Segel streichen muss. Auf der Insel wird man demnach weiterhin auf die erstmalige Teilnahme einer schottischen Nationalmannschaft an einer K.o.-Phase bei einem großen Turnier warten müssen. In bester Erinnerung dürfte vor allem die Tartan Army bleiben, die für beste EM-Stimmung in Deutschlands Stadien und Städte gesorgt hat.

    Weil auch längst das Parallelspiel mit einem 1:1 zu Ende gegangen ist, können wir einen abschließenden Blick auf Gruppe A bei dieser EM werfen: Die DFB-Elf behauptet sich als Gruppensieger und zieht mit sieben Punkten in das Achtelfinale ein. Auf ebenfalls direktem Wege folgen die Eidgenossen als Zweiter mit fünf Punkten. Während Ungarn mit jetzt drei Zählern darauf hofft, sich als einer der vier besten Dritten über Umwege für die K.o.-Phase zu qualifizieren, beendet Schottland die Gruppenphase mit einem Punkt als Letzter.

    Durchatmen, was für eine Nachspielzeit! Eine solche Nachspielzeit hatte sich aber auch angedeutet, nachdem beide Mannschaften zwingend auf Sieg spielen mussten und die reguläre Spielzeit von ganz viel Sicherheit, Risikominimierung und folglich auch kaum relevanten Offensivaktionen bestimmt wurde. Dass es überhaupt zu dieser zehnminütigen Nachspielzeit kam, ist einem schrecklichen Zusammenprall geschuldet, in dessen Folge Varga lange Zeit behandelt werden musste. In der Nachspielzeit hatten dann beide Mannschaften mit offenen Visieren ihre Chancen, wobei Ungarn zunächst zweimal leichtfertig vergab. Als die Messe gelesen zu sein schien, schalteten die Magyaren ein letztes Mal um und belohnten sich tatsächlich noch durch den eingewechselten Csoboth für den späten Aufwand. 

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    Und dann ist Schluss - Ungarn gewinnt! 

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    Grenzenloser Jubel, da spielt die Gelbe Karte für den Torschützen mit längst ausgezogenem Trikot auch keine Rolle mehr. 

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    Tooor! Schottland - UNGARN 0:1. Finale furioso, der Wahnsinn findet in der letzten Minute der Nachspielzeit seinen Höhepunkt - der Knockout für Schottland. Die Magyaren können einen Schuss der Schotten nach einem Eckball im Strafraum blocken und machen das Spiel anschließend gegen aufgerückte Bravehearts schnell. Kurz nach der Mittellinie erläuft Csoboth ein Zuspiel von Szoboszlai, behält die Übersicht, nimmt Sallai über den rechten Flügel mit und rückt sofort nach. Sallai dringt dabei in den Sechzehner und legt vor der rechten Grundlinie überlegt auf Csoboth zurück. Links vom Elfmeterpunkt zieht der frisch gebackene Nationalheld Ungarns sofort ab, schiebt links unten ein und sorgt für pure Ekstase aufseiten der Magyaren.  

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    Vorlage Roland Sallai

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    Was für eine Schlussphase jetzt. McTominay will halbrechts im Strafraum aus der Drehung abziehen, wird jedoch geblockt. Die Kugel landet dabei vor den Füßen von Hanley, der aus 15 Metern zentraler Position abzieht. Jedoch zu unplatziert, Gulacsi rettet! 

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    Jetzt trifft Schottland Aluminium, wobei ein Tor nicht gezählt hätte. Steilpass über rechts auf den startenden Morgan, dann die scharfe Hereingabe flach an den ersten Pfosten. McTominay rutscht im Torraum vor Gulacsi in den Ball, trifft aber nur die Oberkante der Latte. Im Anschluss geht die Fahne hoch - Adams kam aus dem Abseits. 

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    Wie gesagt, zehn Minuten gibt es hier obendrauf - das Ganze durch die schreckliche Verletzung von Varga. Beide Mannschaften spielen natürlich voll auf Sieg, offener können die Visiere nicht sein. 

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    Das nächste ganz dicke Ding für die Magyaren! Weil jetzt natürlich auch die Schotten zunehmend öffnen, bietet sich Ungarn im Rahmen eines Gegenstoßes ganz viel Platz. Sallai setzt über rechts Csoboth in Szene, der alleine dem Tor entgegenläuft. Ähnliche Position wie zuvor bei Szoboszlai aus spitzem Winkel, diesmal klatscht das Leder aus fünf Metern an den linken Pfosten. 

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    Großchance für die Ungarn, die jetzt natürlich alles auf eine Karte setzen. Csoboth aus dem Halbfeld in die Tiefe auf Adam, der rechts in den Strafraum auf Szoboszlai weiterleitet. Freie Schussbahn für den Ex-Leipziger aus acht Metern, jedoch auch äußerst spitzem Winkel. Ein strammer Schuss aus dem Lauf, bei dem Gunn im kurzen Eck abermals richtig steht und pariert. Gleich zehn Minuten gibt es obendrauf!

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    Gleich bleibt den Mannschaften nur noch die Nachspielzeit. Schäfer jetzt mal mit einer starken Einzelaktion, tankt sich da als Solist über halbrechts in den Sechzehner und zieht aus 13 Metern gen kurzes Eck ab. Halbhoch, jedoch kein Problem für Gunn, der zur Ecke abwehrt. Auch den Eckball kriegen die Schotten bereinigt. 

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    Der nächste gleich hinterher, zugleich der letzte bei den Bravehearts: Morgan kommt für Robertson. 

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    Gibt sich Schottland hier tatsächlich mit einem Unentschieden zufrieden und hofft anschließend auf gleich vier Niederlagen anderer Nationen, die es bräuchte, um als Gruppendritter ins Achtelfinale einzuziehen? Darauf kann man eigentlich nicht spekulieren. Wenig Spielfluss in dieser Phase, viele Wechsel. 

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    Außerdem kommt Kevin Csoboth für Bolla.

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    Doppelwechsel bei den Magyaren: Marco Rossi nimmt Bolla raus, bringt dafür Zsolt Nagy. 

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    Engagiert, aber eben nicht zwingend genug. Erst eine Flanke von links bei den Ungarn, dann eine Bolla-Flanke von rechts. Beim zweiten Versuch steigt Hanley am höchsten und kann klären, zudem auch noch Offensivfoul. 

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    Die Ungarn warten im Übrigen seit acht Spielen bei einer Europameisterschaft auf einen Sieg - lediglich Russland hatte zwischen 1988 und 2004 eine noch längere Flaute mit neun sieglosen Partien vorzuweisen. Seit dem zweiten Gruppenspieltag der EURO 2016 standen für die Magyaren am Ende vier Unentschieden sowie vier Niederlagen. Ändert sich auch heute an diesem Negativlauf nichts, scheiden die Magyaren in wenigen Minuten als Gruppenletzter aus. 

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    Zudem ist McLean neu dabei, Ralston verlässt das Feld. 

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    Steve Clark schickt nochmal zwei frische Kräfte aufs Feld: Ryan Christie kommt für Gilmour. 

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    Spätestens jetzt sind die Visiere offen - es geht von einer auf die anderen Seite, wenngleich echte Chancen weiterhin ausbleiben. Zehn Minuten bleiben auf der Uhr. 

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    Plötzlich fordern die Bravehearts Elfmeter! McTominay mit Tempo durch das Mittelfeld, dann der Steckpass in den Lauf von Armstrong. Orban versucht im Sechzehner zu retten, trifft den Schotten dabei klar und entscheidend von hinten mit dem Knie an dessen Hacke. Dass die Pfeife stumm bleibt und vor allem der VAR nicht eingreift, ist nur schwer nachzuvollziehen. Bei aller Objektivität: in neun von zehn Fällen ist das vermutlich ein Elfmeter. 

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    Die Schotten konnten im Übrigen nur zwei ihrer bisherigen elf Gruppenspiele bei einer EM gewinnen. Wenn man aber noch nach einem guten Omen sucht, hier kommt es: Sowohl 1992 gegen die UdSSR, als auch 1996 gegen die Schweiz feierte man die einzigen Siege bei Europameisterschaften am dritten Gruppenspieltag.

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    Feierabend zudem für McGinn, der in der Schlussviertelstunde für Armstrong weichen muss. 

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    Doppelwechsel jetzt auch aufseiten der Schotten: Che Adams im Sturm raus, Shankland rein. 

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    Beiden Mannschaften läuft die Zeit davon, erst recht den Ungarn. Da wundert es natürlich nicht, dass die Emotionen auf der Ersatzbank hochkochen. Kleinheisler wird jedenfalls mit einer Gelben Karte bedacht, scheint das klare Handspiel zuvor von Adam wohl übersehen haben zu wollen. 

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    Der eben eingewechselte Adam direkt in Aktion. Eine Kerkez-Flanke aus dem linken Halbfeld rutscht an den zweiten Pfosten durch, wo Adam den Ball festmacht und für Szoboszlai ablegt. Der dribbelt sich dann herrlich bis vor die rechte Fünfergrenze und schaufelt das Leder hoch in den Fünfer. Zum einen kann dort dann aber einer der Schotten mit dem Kopf klären, zum anderen hatte Adam bereits zuvor die Flanke mit Hilfe des Oberarmes gestoppt.  

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    Und weil es sich dabei um einen Doppelwechsel handelt, übernimmt auch Szalai in der Abwehr für Dardai. 

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    Im Anschluss dann der Wechsel und damit die besten Genesungswünsche für Varga verbunden. Der Stürmer wird durch Martin Adam ersetzt. 

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    Während Varga in diesem Moment abtransportiert wird, wurde die Szene im Hintergrund auf einen möglichen Elfmeter überprüft. Aber wie gesagt - Varga prallt da nicht mit Gunn zusammen, schwer aufzulösen mit nur einer Wiederholung. Die Überprüfung ist jedenfalls beendet, einen Elfmeter gibt es nicht. 

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    Die Wiederholungen lösen das Ganze gar nicht mal so eindeutig auf. Gunn scheint nämlich nicht mit Varga, sondern mit seinem eigenem Mitspieler in Person von Ralston voll zusammengestoßen zu sein. Irgendwie muss es aber auch Varga erwischt haben, der nach seinem Aufprall sofort auf dem Boden liegen geblieben ist, nahezu regungslos. 

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    Das sieht überhaupt nicht gut aus, Stille in Stuttgart! Während Gunn wieder steht, scheint es Varga übel erwischt zu haben. So übel, dass jetzt sogar Ordner für einen Sichtschutz sorgen, um den Stürmer der Ungarn unbehindert auf dem Spielfeld schnellstmöglich medizinisch zu versorgen - schreckliche Bilder! 

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    Die Anspannung liegt hier förmlich in der Luft, irgendwann wird eine der Mannschaften aber alles auf eine Karte setzen müssen. Aufseiten der Ungarn Szoboszlai jetzt mit einer Flanke aus dem linken Halbfeld, bei der Torhüter Gunn und Varga unglücklich zusammenprallen. Zwar kann Gunn mit einer Faust klären, doch bleiben beide Akteure auf dem Boden liegen und müssen jetzt behandelt werden.

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    Die Magyaren bleiben jetzt dran, setzen sich zunehmend in der schottischen Hälfte fest. Was bleibt der Mannschaft von Marco Rossi aber auch anderes übrig, ein Sieg muss her. Und weil im Parallelspiel die Schweiz weiterhin führt, kann man längst festhalten, dass es hier auch für Schottland "nur" um den dritten Platz geht. 

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    Die Ungarn mal wieder: Szoboszlai hebt einen Eckball von der linken Seite ganz weit an die rechte Sechzehnergrenze, wo Bolla viel Platz hat und scharf nach innen flankt. Dardai hält den Kopf rein, köpft dann aber ein gutes Stück drüber. 

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    Die Schotten bleiben in diesen Minuten die aktivere Mannschaft, das ist gerade zu wenig von den Magyaren. Orban kann einen langen Steilpass im Sechzehner gerade noch vor Adams zur vermeintlichen Ecke klären, doch geht im Anschluss nach McKenna-Zuspiel die Fahne hoch. 

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    Erster Wechsel am heutigen Abend: Aufseiten der Ungarn wird Styles im zentralen Mittelfeld positionsgetreu durch Adam Nagy ersetzt. 

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    Alles noch nicht zwingend genug, aber zumindest mal mit deutlich mehr Entschlossenheit inzwischen. McGinn spielt kurz auf rechts zu Ralston raus, der dann vor der rechten Sechzehnergrenze scharf wie halbhoch in die Box flankt. Gulacsi ist jedoch zur Stelle und packt sicher zu. 

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    McGinn jetzt mal mit einer feinen Einzelaktion, tankt sich da über rechts in den Strafraum und legt dann kurz vor der Grundlinie zurück. Im Rückraum steht jedoch kein Abnehmer bereit, sodass die Magyaren das Ganze bereinigen können. 

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    Bei einem Unentschieden wären die Schotten im Übrigen auch noch nicht aus dem Rennen um eine Platzierung als einer der vier besten Gruppendritten. Was es dafür bräuchte? In Gruppe B müsste Albanien gegen Spanien und zeitgleich Kroatien gegen Italien verlieren. Zudem müssten in Gruppe F Portugal und die Türkei ihre Spiele gegen Georgien respektive Tschechien gewinnen.

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    Das ist jetzt aber schon mal eine ganz andere Dynamik. Diesmal die Magyaren mit der tiefen Balleroberung, worauf Szoboszlai die Kugel durch das Mittelfeld treibt und links in den Sechzehner auf Sallai spielt. Der zieht aus 15 Metern ab, bleibt jedoch am blockenden Hendry hängen. Der fällige Eckball bleibt dann ohne Folgen. 

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    An Intensität fehlt es hier keineswegs, einzig an gelungenen Offensivaktionen. Mit ganz viel Einsatz erobert Robertson die Kugel auf Höhe der Mittellinie zurück und nimmt dann Adams auf der linken Seite mit. Der zieht mit Tempo nach innen und hält dann aus rund 20 Metern drauf. Klar zu hoch angesetzt, damit aber jetzt tatsächlich der erste Abschluss der Schotten in diesem Spiel. 

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    Zuvor trafen Ungarn und Schottland neunmal in einem Freundschaftsspiel aufeinander, wobei die ersten sieben Duelle noch lange vor der Jahrtausendwende stattfanden. Bei vier Siegen der Magyaren und dreien der Schotten erscheint einzig ein Duell im März 2018 halbwegs relevant, das die Bravehearts mit 1:0 für sich entscheiden konnten.

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    Ob das zwingend Gelb ist? McTominay und Dardai gehen beide mit der Fußspitze zum Ball, wobei der Ungar aus Sicht von Referee Tello wohl leicht zurückzieht und dann getroffen wird. In einem möglichen Achtelfinale wäre McTominay damit gesperrt. 

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    Und der erste Abschluss der Ungarn hinterher: Nach Seitenverlagerung hebt Bolla den Ball von rechts in die Box, wo Szoboszlai artistisch an den zweiten Pfosten verlängert. Mit etwas Glück bekommt Sallai das Leder abgelegt und zieht zwölf Meter vor dem Tor in halblinker Position direkt aus der Drehung ab. Den trifft der Freiburger aber nicht sauber, sodass Gunn den Kullerball locker aufnehmen kann. 

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    Zumindest zeigen sich die Magyaren jetzt etwas aktiver und holen nach einem geklärten Einwurf einen Eckball heraus. Von rechts getreten ist dann aber Hanley zur Stelle und kann mit dem Kopf bereinigen. 

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    Zu Beginn der zweiten Halbzeit lautet die entscheidende Frage: Wer erhöht hier wann das Risiko? Beide Mannschaften müssen hier eigentlich auf Sieg spielen, die Ungarn sowieso. 

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    Keine Tore, keine personellen Wechsel - der zweite Durchgang läuft. 

    Ob ein Blick auf die jeweiligen Expected-Goals-Werte ausreicht, um das Geschehen einer ganzen Halbzeit zusammenzufassen? In diesem Fall lautet die klare Antwort: ja. 0,00 aufseiten der Schotten, ganze 0,16 hingegen bei den Ungarn. Weil Orban bei seinem Kopfball an die Latte nach Szoboszlai-Freistoßflanke wohl aus dem Abseits kam, ist die Geschichte dieser ersten Hälfte schnell erzählt. Beide Mannschaften waren enorm auf Sicherheit bedacht, wollten möglichst Fehler vermeiden und machten das gegen den Ball auch souverän. So steht bislang eine nahezu ereignislose Partie, die nach dem Seitenwechsel Fahrt aufnehmen dürfte. 

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    Und dann ist Halbzeit in Stuttgart. 

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    Während es hier noch eine Minute obendrauf gibt, versucht es Szoboszlai aufseiten der Ungarn nach vorangegangener Balleroberung der Magyaren aus 20 Metern zentraler Position. Endlich mal etwas Tempo in diesem Offensivvortrag, der Schuss ist dann aber deutlich zu hoch angesetzt. 

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    Bereits die dritte Verwarnung für einen der Magyaren: Auf Höhe der Mittellinie ist die Kugel kurz frei, Schäfer und Hendry gehen dieser energisch entgegen. Schäfer jedoch mit leicht geöffneter Sohle, mit der er seinen grätschenden Gegenspieler trifft und sich dabei sogar noch selbst weh tut. 

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    Während Schottland noch nie die Vorrunde bei einem großen Turnier in Form von WM oder EM überstand, ging es für Ungarn bei der EURO 2016 zumindest bis ins Achtelfinale, wo man beim 0:4 gegen Belgien letztlich aber ohne Chance blieb. Zum damaligen Zeitpunkt zugleich die erste Teilnahme der Magyaren an einem großen Turnier seit der Weltmeisterschaft 1986.

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    Und diesmal brennt es lichterloh im Strafraum der Schotten, die erste Großchance in diesem Spiel! Während Schottland mit einem direkten Versuch von Szoboszlai rechnet, hebt der Kapitän die Kugel mit ganz viel Gefühl an den zweiten Pfosten. Dort läuft Orban im Rücken der Abwehr durch und kommt plötzlich aus drei Metern völlig blank zum Kopfball. Den setzt der Leipziger dann aber aus dem Lauf nur an die Oberkante der Latte, Glück für Schottland! Ein möglicher Treffer hätte ohnehin auf Abseits überprüft werden müssen. 

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    Das hatten wir doch schon einmal - gute Freistoßmöglichkeit für Ungarn nach Foulspiel von Adams, diesmal mit dem zu hohen Bein gegen Varga bei seinem Klärungsversuch, gefährliches Spiel. 20 Meter leicht rechte Position, erneut steht Szoboszlai bereit, aussichtsreicher wird es nicht. 

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    Mal ein gelungener Doppelpass über rechts zwischen Ralston und McGinn, wodurch Letzterer vor der rechten Sechzehnergrenze in die Box flanken kann. Nach Adams-Ablage versucht McTominay, die Kugel zentral an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor festzumachen, wird dann aber entscheidend gestört. 

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    Am Charakter des Spiels scheint das aber nach wie vor nichts zu ändern. Extrem auf Sicherheit bedacht, entsprechend auch extrem wenig Risiko und kaum relevante Offensivaktionen. Der expected-Goals-Wert spricht Bände: 0,00 Schottland, 0,09 Ungarn. 

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    Zumindest mal wieder ein Abschluss, der gehört in dieser Phase folgerichtig den Magyaren. Sallai aus 20 Metern halbrechter Position, jedoch klar drüber. Im Parallelspiel ist im Übrigen der erste Treffer gefallen, diesmal zählt er auch. Die Schweiz führt 1:0, wodurch sich das Thema mit dem zweiten Platz für die Bravehearts wohl erledigt haben dürfte. 

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    Und dennoch erleben wir jetzt eine etwas zielstrebigere Phase der Ungarn. Kerkez vor der linken Sechzehnergrenze mit einer scharfen Flanke in den Strafraum, wo aus Sicht der Schotten aber McTominay richtig steht und das Leder wegköpft. 

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    So nicht. Szoboszlai macht es direkt, bleibt aber bereits an der Mauer hängen, in der McKenna den Schädel hinhält und zur Ecke hält. In deren Folge ist dann Gunn zur Stelle und kann mit beiden Fäusten klären. 

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    Jetzt vielleicht mal, eine aussichtsreiche Freistoßposition für die Ungarn. Adams zuvor mit dem Schubser gegen Styles, Szoboszlai steht bereit. Knapp 30 Meter zentrale Position. 

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    Aus dem Eröffnungsspiel dieser EM blieb unter anderem der Platzverweis von Schottlands Ryan Porteous nach rüdem Foulspiel an Ilkay Gündogan in Erinnerung. Der Abwehrspieler wurde daraufhin für zwei Spiele gesperrt und würde den Bravehearts somit erst wieder ab einem möglichen Achtelfinale zur Verfügung stehen. Im Übrigen der bislang einzige Platzverweis bei dieser EM.

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    Den Eckstoß hält man in der Folge kurz, wobei Szoboszlai die Kugel nochmal abgelegt bekommt und von links in die Mitte flankt. Hanley klärt mit dem Kopf gegen Sallai, nimmt dabei aber durchaus den Arm im Luftduell zur Hilfe. Sallai bleibt liegen, ein Eingriff seitens VAR bleibt jedoch aus, entsprechend auch ein Pfiff von Referee Tello. 

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    Während die fällige Freistoßflanke mal wieder verpufft, deuten die Ungarn anschließend mal wieder eine Umschaltsituation an. Nicht gerade gut ausgespielt, am Ende steht dann aber immerhin der erste Eckball dieser Partie. 

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    Das Spiel machen aber weiterhin die Schotten, was sich auch in rund 72 Prozent Ballbesitz widerspiegelt. So kann man zumindest die nächste Gelbe Karte für die Magyaren provozieren: Orban kommt gegen McGinn klar zu spät, räumt den Schotten voll ab, nachdem dieser den Ball längst gespielt hat. 

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    McGinn verlängert einen langen Ball im rechten Halbfeld in den Sechzehner, wo Orban dann Adams problemlos ablaufen kann. Inwieweit das relevant ist? Gar nicht. Nur passiert hier weiterhin eben nicht viel mehr - zähe Angelegenheit. 

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    Kerkez mit einem versuchten Befreiungsschlag, bei dem McGinn dazwischen ist und anschließend vom nachsetzenden Kerkez zu Boden gezogen wird - Freistoß Schottland vor der rechten Seitenlinie auf Höhe des Sechzehners. Doch auch hier fehlt es noch an der nötigen Präzision, Ungarn kann problemlos klären. 

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    Prinzip Fehler vermeiden also - gelingt beiden Mannschaften bis hierhin auch wunderbar. McGinn jetzt mal mit einer Flanke aus dem rechten Halbfeld unweit des gegnerischen Sechzehners, wen auch immer er dabei am zweiten Pfosten gesehen haben will. Mit viel Effet segelt das Leder ins Toraus, wodurch zumindest Gulacsi jetzt mal ein Gefühl für das Spielgerät am heutigen Abend bekommt. 

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    Jetzt aber zumindest ein erster Aufreger, und zwar in Form der ersten Verwarnung: Styles kommt im Mittelfeld mit seinem Tackling gegen McGinn zu spät, fährt das Bein dabei aus, trifft seinen Gegenspieler und sieht Gelb. 

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    Von wegen - das Tor der Deutschen hielt der VAR-Überprüfung nicht stand und wurde inzwischen wieder aberkannt. Immerhin scheint dort aber etwas zu passieren, was von dieser Partie noch nicht wirklich behauptet werden kann. 

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    Zwischendurch mal ein Blick nach Frankfurt, wo im Parallelspiel Deutschland soeben in Führung gegangen ist. Aber wie bereits im Vorfeld angedeutet: Wirklich relevant wird das dortige Geschehen mit Blick auf den zweiten Platz erst dann, sollten Deutschland und Schottland deutlich in Führung liegen.

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    Während Gulacsi gefühlt noch gar nicht am Ball war, darf jetzt zumindest Gunn mal wieder zupacken, zumal er das äußerst souverän tut. Eine ganz weite Freistoßflanke der Ungarn, bei der Gunn weit aus seinem Kasten kommt und das Leder in etwa auf Höhe des Elfmeterpunktes sicher aus der Luft fischt. 

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    Allzu viel wird dem neutralen Beobachter bis hierhin also noch nicht geboten. Bei den Schotten zwei, drei Flanken aus dem Halbfeld, aufseiten der Ungarn hingegen der Distanzschuss von Bolla. Fehler vermeiden steht bislang im Vordergrund, was sich mit fortlaufender Spieldauer aber mit Sicherheit noch ändern wird. 

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    Erstmals können jetzt die Magyaren eine etwas längere Ballbesitzphase für sich verzeichnen. Beide Mannschaften stehen bislang jedoch kompakt gegen den Ball, sodass ein langes Zuspiel von Styles in Richtung von Sallai sichere Beute für Gunn ist. 

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    Aufseiten Schottlands tut natürlich der Ausfall von Kieran Tierney weh, zumal man bereits im Vorfeld dieser EM auf wichtige Stützen verzichten musste. Aaron Hickey, Nathan Patterson und auch Offensivspieler Lewis Ferguson wären allesamt fest eingeplant gewesen, mussten jedoch verletzungsbedingt passen.

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    Der erste Abschluss gehört dann aber den Ungarn, und wie konnte es anders kommen - im Rahmen einer Umschaltsituation. Um genauer zu sein, im Rahmen der zweiten Welle, nachdem die ursprüngliche Umschaltsituation zunächst verpufft schien. Die Ungarn bleiben aber in Person von Bolla dran, der sich aus rund 22 Metern halbrechter Position ein Herz nimmt. Ein flacher Aufsetzer, den Gunn im linken Eck jedoch entschärfen kann. 

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    Viel Ballbesitz für die Männer von der Insel also in diesen Anfangsminuten. Noch sieht das Ganze aber ziemlich unaufgeregt aus, spielt sich nahezu ausschließlich im Mittelfeld ab. 

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    Ohnehin wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet, wie beide Mannschaften das Geschehen aus taktischer Sicht angehen würden. Nach rund fünf Minuten kann man also festhalten, dass es tatsächlich die Schotten sind, die hier das Spiel machen. Die Magyaren lauern scheinbar auf mögliche Umschaltmomente. 

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    Die Schotten halten die Kugel zu Beginn in den eigenen Reihen. Die Ungarn stehen in etwa ab Höhe der Mittellinie kompakt gegen den Ball und richten sich zu Beginn erstmal defensiv ein. In diesem Moment eine erste Freistoßflanke der Bravehearts aus dem Halbfeld, an deren Ende jedoch ein Offensivfoul steht. 

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    Und dann rein in diese Partie, Anstoß in Stuttgart! 

    Apropos Schiedsrichter: Geleitet wird das erste Pflichtspiel zwischen beiden Nationen vom Argentinier Facundo Tello, der im Rahmen eines Austauschprogramms zwischen der UEFA und dem südamerikanischen Verband CONMEBOL zu seinem zweiten Einsatz bei dieser EM kommt. Unterstützt wird der 42-Jährige von Gabriel Chade und Ezequiel Brailovsky. Vierter Offizieller ist Espen Eskas, als Videoassistent ist der Spanier Alejandro Hernandez Hernandez im Einsatz.

    Den Schiedsrichter-Frust nach der Partie gegen Deutschland, als man in der Entstehung des ersten Gegentreffers ein Foulspiel von Gündogan gesehen haben will, scheint man inzwischen überwunden zu haben - was bleibt denn auch anderes übrig. Trainer Rossi blickte jedenfalls nach vorne, erwartet durch seine Änderungen heute "mehr Frische" in seiner Mannschaft und hegt zumindest keine Zweifel, was die Einstellung der Spieler angeht: "Wenn man als Fußballer jetzt nicht motiviert ist, ist man im falschen Beruf."

    Dass die Ungarn auf der Gegenseite richtig gut kicken können, zeigte man nicht zuletzt über Phasen gegen die DFB-Elf, als am Ende aber doch eine verdiente Niederlage stand. Ärgern wird man sich vor allem über die erste Hälfte gegen die Schweiz, die man zum Auftakt komplett verschlief und so die 1:3-Niederlage nicht mehr abwenden konnte. Und trotzdem ist dank der Regelung mit den vier besten Gruppendritten noch alles drin, wobei die schlechte Tordifferenz von derzeit minus vier im Rahmen möglicher Rechenspiele nicht gerade helfen würde.

    Tugenden, die in der Auftaktpartie noch nicht ausgereicht haben, um ein Waterloo beim 1:5 gegen Gastgeber Deutschland zu verhindern. Viel wichtiger war jedoch die Reaktion gegen die Schweiz, die mit einem leistungsgerechten 1:1 belohnt wurde. Spielerisch hat man sich längst weiterentwickelt, weg vom unattraktiven Kick and Rush. Gerade nach der Auftaktklatsche scheint man sich aber wieder auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, versucht das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Grundlage bleibt die Arbeit gegen den Ball, wobei es heute auf die richtige Balance ankommt.

    Ein Sieg gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner heute in Stuttgart, und den Schotten könnte Historisches winken. Nie zuvor ist es Schottland gelungen, bei einer EM oder WM in die K.o.-Phase einzuziehen. Damit sich das in den nächsten Tagen ändert, ist zunächst ein eigener Dreier vermutlich Pflicht, der mit den bekannten Grundtugenden erkämpft werden soll. Passend zu ihrem Spitznamen stehen die Bravehearts bei diesem Turnier nicht gerade für die feine Klinge. Stattdessen stehen Kampf, Wille, Leidenschaft, Intensität und ganz viel Herz im Vordergrund.

    Endspiel um Platz drei in Gruppe A: Die punktlosen Magyaren wollen mit einem Sieg an den Schotten vorbeiziehen und müssten anschließend darauf hoffen, dass zwei andere Gruppendritten schlechter abschneiden. Für Schottland geht es mit einem Punkt ebenfalls nur um einen Dreier, wobei die Chancen auf ein Weiterkommen bei dann vier Zählern gut stehen dürften. Bei einer Niederlage der Schweiz wäre für Schottland auch noch Rang zwei möglich, doch sind die Chancen darauf bei einem um sechs Tore schlechteren Torverhältnis nur theoretischer Natur.

    Wacker geschlagen, und am Ende dennoch wiederholt leer ausgegangen. Nach der 0:2-Niederlage am Mittwoch gegen die DFB-Elf wechselt Marco Rossi zweimal: Botka und Styles beginnen anstelle von Fiola und Adam Nagy (beide auf der Bank). Etwas bangen musste man im Vorfeld um Kapitän Szoboszlai, der im Gegensatz zum Abschlusstraining aber wieder mit an Bord ist.

    Aufseiten der Ungarn soll es hingegen folgende Elf richten: Gulacsi - Bolla, Orban, Dardai - Botka, Styles, Schäfer, Kerkez - Szoboszlai, Sallai - Varga.

    Reaktion gezeigt, den ersten Punkt eingefahren. Die Bravehearts blicken auf den zweiten Gruppenspieltag zurück, als am Mittwoch ein 1:1 gegen die Schweiz stand. Im Vergleich dazu ist Steve Clark heute zu einer personellen Änderung gezwungen: Kieran Tierney zog sich gegen die Eidgenossen eine Oberschenkelverletzung zu und wird in der Abwehr durch Scott McKenna ersetzt, der in den ersten beiden Partien jeweils von der Bank kam.

    Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Schotten: Gunn - Hendry, Hanley, McKenna - Ralston, McGregor, Gilmour, Robertson - McTominay - Adams, McGinn.

    Herzlich willkommen zum Gruppenspiel der Europameisterschaft 2024 zwischen Schottland und Ungarn.