Morgen dann unter anderem noch Paderborn in Magdeburg, aber ich muss Sie natürlich vor allem auf das heutige Abendspiel verweisen. Lautern gegen Hertha, viel Spaß auch damit. 

Die beste Abwehr steigt in der Regel auf, zumindest wenn keine Hollywoodtruppen wie der Effzeh und der HSV mitmischen. In dieser Hinsicht ist Königsblau ein ganz heißer Kandidat auf die Rückkehr ins Oberhaus, Muslic hat den Riesen im Tiefschlaf wirklich in wenigen Wochen auf links gedreht, beeindruckend! Der Schalker Erfolgslauf setzt sich also nach kurzer Unterbrechung fort, Elversberg scheint doch nicht die individuelle Klasse für ganz oben zu haben, aber das kann nach den ganzen Abgängen auch nicht wirklich verwundern.

Schalke gewinnt das Spitzenspiel der Runde gegen Elversberg mit 1:0, übernimmt damit zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung. Kurucay gelang das Goldtor schon nach vier Minuten, dies in einer Phase, als die Gäste überhaupt nicht in die Kopfballduelle kamen. Das besserte sich im Lauf der Partie, aber es mangelte über die gesamte Spielzeit an saarländischer Torgefahr. Was auch daran liegt, dass Schalke recht eindeutig die beste Defensive der Liga aufbietet. Da fiel es dann auch nicht ins Gewicht, dass man selbst offensiv ziemlich minimalistisch unterwegs war.

Und Schluss! Schalke 1, Elversberg 0. 

Fast 20 Mann im Schalker Fünfer und Keidel schlägt die Ecke flach an den ersten Pfosten. Wie fast immer die schlechteste Variante. 

Petkov, der eben eigentlich einen Freistoß gegen sich samt Gelb hätte hinnehmen müssen, humpelt vom Feld. Max Grüger darf die knappe Führung jetzt mitverteidigen, aber es gibt noch eine Ecke für Elversberg. Kristof kommt natürlich auch mit nach vorne. 

Wieder mal ein, zwei Minuten, in denen überhaupt nicht gespielt wird. Es kann nicht bei den neun Minuten bleiben. 

Guter Einstand von Malanga, der sich vor dem Sechzehner durchbribbelt und einen Weitschuss relativ knapp drüber setzt. Letztlich aber auch nur wieder eine Halbchance.

Muslic bringt Sanchez für Becker.

Und Donkor für den durchaus positiv in Erscheinung getretenen 17-jährigen Wallentowitz.

Keidel bringt den Ball hoch in den Strafraum, Stange ist diesmal ins Abseits gelaufen, ausnahmsweise mal nicht Ebnoutalib. Ich habe den leisen Verdacht, dass Elversberg heute auch 19 Minuten Nachspielzeit nicht helfen würden. 

Gelbe Karte für Matriciani, Freistoß Elversberg von der linken Seite. 

Dennoch keine zweistellige Nachspielzeit. Man belässt es bei der Untergrenze von neun Minuten. 

90 Minuten brutto sind gespielt. Und 41 netto. Sagt alles über dieses Spiel.

Und Zimmerschied macht für Schnellbacher Platz.

Letzte Patronen von Wagner, Malanga für Conte.

Gelbe Karte für Vitalie Becker, den Grund können Sie erraten. Zeitspiel, mal sehen, ob das gleich belohnt oder bestraft wird, wenn der Vierte Offizielle seine Tafel hochhält. 

Das alles spielt freilich Schalke in die Karten. Elversberg läuft die Zeit davon und die xGoals sind mit 0,20 immer noch sehr kümmerlich. Die Schalker von 0,52 rechtfertigen wenigstens den einen Treffer des bisherigen Nachmittags annähernd. 

Auch das gibt wieder eine längere Behandlungspause. Die Drohung mit der zweistelligen Nachspielzeit könnte keine leere bleiben. 

Tritt von Conte gegen Katic, da war Frust dabei. Gelb ist natürlich zwingend. 

Finn Porath hat Feierabend. Und Nackenschmerzen. Henning Matriciani ersetzt ihn. 

Außerdem darf Schmahl für Poreba ran.

Den hätte ich auch gemacht, Stange kommt für den glücklosen Petkov rein.

Also wenn Elversberg heute zum dritten Mal in Folge mit 2:1 auf Schalke gewinnen will, dann muss langsam der erste Schritt erfolgen. Wagner bereitet indes die nächsten Wechsel vor. 

Petkov gelingt heute wirklich wenig, jetzt rutscht er auf dem rechten Flügel weg. Dafür trifft Ebnoutalib nach Zuspiel von Conte über die rechte Innenstange ins Tor. Aber wieder Abseits, wieder nicht knapp. 

Querschläger von Sylla, der bringt Petkov ins Spiel. Dessen Schuss aus gut 20 Metern missrät total. 

61.818 Zuschauer sind es dann doch geworden. Und die sehen eine maximal eindeutige Gelbe, denn dieses taktische Foul von Ayhan ist an Eindeutigkeit kaum zu überbieten.

Gelbe Karte Justin Heekeren

Mit einer Minute Nachspielzeit kommen wir nach dieser Halbzeit sicherlich nicht mehr durch, die Frage ist eher, ob diese einstellig bleibt. Es wird viel diskutiert, nächste Gelbe, aber nur gegen die Schalker Bank. 

Jetzt die erste Gelbe des Nachmittags, Ebnoutalib verliert das Kopfballduell gegen Katic, checkt diesen aber um. 

Die Wechselspiele beginnen, Elversberg macht den Anfang, Gyamerah raus, Günther rein.

Direkt im Anschluss an die Ecke der Elversberger Konter. Ebnoutalib ist nicht zu halten, verzieht dann aber aus spitzem Winkel. 

Dann plötzlich der Wachmacher. Finn Porath zündet eine Bombe exakt von der Sechzehnerlinie. Tolle Flugeinlage von Kristof, der das Leder mit einer Hand über das Tor lenkt. 

Weiterhin keine Torchancen. Und die Ansätze sind auch eher bei Schalke zu sehen, wenngleich nur unter dem Elektronenmikroskop. Die Partie lebt von der Spannung. Wie man so schön sagt. Aber schön ist eigentlich anders.

Cleveres taktisches Foul von Ayhan am Mittelkreis. Er kommt sogar ohne Gelb davon. Schiedsrichter Braun will vorerst weiter ohne Karteneinsatz durchkommen, das geht schon in Ordnung bei einem so fairen Spiel. 

Flanke von Keidel, Kopftreffer bei Porath. Volltreffer, da muss Robin Braun sofort unterbrechen. Macht er auch und der Neuzugang vom HSV kann umgehend versorgt werden.

Das mit unverändertem Personal auf beiden Seiten. 

Weiter gehts.

Wenig Torchancen, aber die knappe Schalker Führung ist verdient, das Tor von Karaman war fein gemacht. Oder soll ich sagen, dass der Elversberger Rückstand verdient ist? Denn wenn man so viele Kopfbälle verliert, dann braucht man sich über einen Rückstand nicht beschweren. Kurioserweise war aber die einzige Chance der Gäste ein tadelloser Offensivkopfball von Ebnoutalib, den Karius überragend vereitelt hat. Lesen Sie nur hier und in keiner Statistik, war nämlich Abseits. Ging im Livebetrieb unter, diese Fahne des Linienrichters, aber spätestens eine VAR-Überprüfung hätte da ja für Aufklärung gesorgt. 

Wie auch immer, keine Mannschaft spielt jetzt noch nach vorne. Also egal und Pause. 

Die Nachspielzeit beträgt nur eine Minute, das ist angesichts der mehreren Behandlungspausen natürlich eher lächerlich. 

Schicker Hackentrickdoppelpass von Wallentowitz mit Porath, der flankt dann aber ins Niemandsland. Ein wenig symptomatisch für die Partie, immer wieder gute Szenen, aber es kommt dann doch nicht zu einer Torchance. 

Die xGoals stehen immer noch lediglich bei 0,36 zu 0,01. Elversberg wurde aber einiges abgepfiffen und fast immer passte der letzte Pass nicht. Sprich, das Spiel ist interessanter, als es diese Zahlen andeuten. 

Zusammenprall von Karaman und Kristof im Fünfmeterraum. Der Elversberger Schlussmann bekommt den Freistoß, muss aber kurz behandelt werden.

Ein Faktor ist auf jeden Fall die Elversberger Kopfballschwäche, da kann man Listen mit den Patzern führen. Kommt in der Statistik gar nicht so eindeutig rüber, da steht es bei den Luftduellen nur 7:3 für Schalke. Nur in Anführungszeichen. Als eben Rohr am Ball vorbeigesprungen ist, war gar kein Gegenspieler in der Nähe, dementsprechend zählt der Computer das gar nicht mit. 

Ebnoutalib einen Meter hinter der Mittellinie einen Meter im Abseits. Der Elversberger darf noch in Richtung Tor laufen und an Karius scheitern, dann geht die Fahne hoch. Was allgemein erwartet wurde, selbst von Ebnoutalib. Ganz ideal ist das nicht.

Die erste halbe Stunde wurde dem Prädikat Spitzenspiel gerecht. Klar, gerade die Elversberger treffen in der Offensive noch oft die falschen Entscheidungen, so wie Keidel bei seinem Fehlpass eben. Ebnoutalib ärgert sich berechtigterweise, er war in ideale Position gelaufen. Aber Tempo und Einsatz stimmen, in den Strafräumen ist auch immer wieder was los. 

Rohr kratzt einen Karaman-Schuss vor der Linie weg, Kristof war schon geschlagen. Aber es gab wohl einen Pfiff, sicherlich kein Abseits, vermutlich ein Offensivfoul abseits des Balles. Dank Rohr muss das jetzt vom VAR nicht geprüft werden. 

Eine erste Elversberger Ecke wird problemlos geklärt. Dann aber kombinieren sich die Gäste mal ganz stark durch. Poręba flankt von rechts an den Elferpunkt, Ebnoutalib platziert den Kopfball auch stark. Der wäre wohl unter der Latte eingeschlagen, aber Karius wischt das Leder mit einer Hand drüber. 

Dann aber sticht Schalke wieder! Wieder Pinckert ganz schwach in einer Kopfballsituation, so hat Karaman freie Bahn. Ziemlich weit links im Strafraum ist der Winkel aber nicht optimal und er ballert aus vollen Lauf ans Außennetz. 

Jetzt befindet sich das Spielgerät aber doch fast durchwegs in der Schalker Hälfte. Aber noch keine Torchance der Gäste, eigentlich noch nicht einmal der Ansatz einer Torchance. 

Das neue Schalker Pressing macht schon was her, stresst auch eine so starke Mannschaft wie Elversberg. Nach etlichen kompletten Fehlbesetzungen auf der Trainerbank scheint man nun mit Muslic tatsächlich endlich im Fußball der 2020er Jahre angekommen zu sein.

Schon erledigt, beide können weitermachen. Und die erste Nachspielminute ist damit auch schon mal fix. 

Zusammenprall von Zimmerschied und El-Faouzi, das gibt jetzt eine erste Unterbrechung zwecks medizinischer Behandlung. 

Elversberg bemüht sich um eine Antwort, ein erster Weitschuss von Gyamerah ist aber noch nicht der Rede wert.

Wer ist als Hauptverantwortlicher bei Elversberg für diesen Gegentreffer zu nennen? Hat sich die ganze Defensive nicht grad mit Ruhm bekleckert, Keidel und Rohr haben die Lücke für Kurucay offengelassen. Aber Pinckert ist überhaupt nicht in das Kopfballduell gegen Assistgeber Sylla gekommen, das war dann doch der Knackpunkt. 

Toooor! FC SCHALKE - SV Elversberg 1:0. Das ging ja einfach und das ist kein Abseits. Weiter Ball vor den Elversberger Strafraum, Sylla verlängert per Kopf in den Lauf von Kurucay, der mitten im Sechzehner ganz problemlos seine Direktabnahme vorbei an Kristof im linken Eck versenkt. 

Vorlage Moussa Sylla

Grandiose Konterchance für die Gäste. Keidel spielt den finalen Pass zwar zu spät, aber das ist kein Drama, denn er war ohnehin aus Abseitsposition gestartet. Der kleine Vorsprung trug natürlich dazu bei, dass die Gelegenheit so grandios aussah.

Der Ball rollt! 

Apropos Kaiserlinde, da ist die Bude ja immer voll, wenn der Gast sein Kontingent komplett abnimmt. Ob das heute in der Veltins-Arena der Fall ist, das darf bezweifelt werden. Rund 60.000 werden es aber wohl sein, die in diesem Moment das Schiedsrichtergespann um Robin Braun und die beiden Teams begrüßen dürfen.

Für Schalke wie auch Elversberg war 2023 ein Schicksalsjahr. Königsblau stieg seinerzeit in die 2. Liga ab, die Saarländer aus der 3. Liga erstmals in diese auf. Macht demnach vier direkte Duelle seitdem, originellerweise gewann die jeweilige Heimelf kein einziges. Die SVE aber zweimal auf Schalke mit 2:1, Schalke einmal in der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde, das aber vor elf Monaten gleich mit 4:1.

Aktuell machen aber auch beide mit ihren Teams eine erste Durststrecke durch. Schalke verlor zuletzt im Pokal 0:4 in Darmstadt und dann auch in der Liga 1:2 beim KSC. Auch die SVE wurde im Pokal abgeschossen, 0:3 bei der Hertha. Auch die Ligaspiele davor (0:2 in Bielefeld) und danach (2:2 daheim gegen Hannover) verliefen nicht nach Wunsch.

Das Supertopspiel der Runde, Zweiter gegen Dritter, der Sieger geht auf die Eins, denn Paderborn ist ja erst morgen dran. Und die wenigsten Experten hätten diese Konstellation vor Saisonbeginn avisiert, Schalke hat sich nicht nennenswert verstärkt, Elversberg mit Asllani, Damar, Jäkel, Sahin und Fellhauer extrem viel Qualität verloren. Aber die beiden Neuzugänge auf den Trainerbänken mit Miron Muslic und Vincent Wagner schlugen voll ein.

Zwei Änderungen vom Sportkameraden Wagner, hinten Rohr nach Gelbsperre wieder dabei, vorne darf Ebnoutalib wirbeln. Le Joncour und Schnellbacher dürfen bzw. müssen hingegen auf Jokereinsätze hoffen. 

So sieht die Elv heute aus: Kristof - Gyamerah, Pinckert, Rohr, Keidel - Conde, Poreba, Petkov, Conte, Zimmerschied - Ebnoutalib.

Gantenbein hat jetzt schon fünf Gelbe gesammelt, wird dementsprechend heute von Kurucay hinten in der Dreierkette ersetzt. Dazu kommen noch Porath und Youngster Wallentowitz  neu rein, auf der Bank nimmt dafür Sanchez Platz, Younes fehlt heute im Kader, muskuläre Probleme im Oberschenkel.

Wir haben die Aufstellungen! Hier die von Königsblau: Karius - Ayhan, Katic, Kurucay - Porath, El-Faouzi, Schallenberg, Becker, Wallentowitz, Karaman - Sylla.

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 12. Spieltages zwischen dem FC Schalke 04 und der SV 07 Elversberg.