Live-Kommentar

Gutes Stichwort, das haben wir heute natürlich auch noch. Wieder mit Lautern, man empfängt als derzeit Zwölfter den SC Paderborn. Bekannt auch als Düsseldorfs erster Verfolger (auch wenn paar andere Teams auch 16 Punkte auf dem Konto haben), der den Rückstand wieder von vier auf einen Zähler eindampfen will. Viel Spaß auch damit!

Logischweise bleibt die Fortuna damit Erster und der Jahn Letzter. Da Münster gegen Elversberg allerdings doch nur nur remisiert hat, sind die Oberpfälzer weiterhin nicht abgeschlagen, immerhin das. Weiter geht es mit dem Derby beim Club am Freitag, da könnte dann etwas mehr möglich sein. Düsseldorf empfängt in einer Woche Kaiserslautern zum beliebten Samstagabendtopspiel.

Um ein Tor zu hoch, aber der Auswärtssieg des Tabellenführers ist verdient. Die reifere Spielanlage, so liest man nach solchen Spielen gerne. Oder das mit der individuellen Klasse. Beides fehlt jedenfalls dem Jahn und bei der Fortuna ist es zweifellos vorhanden. So hatten die beiden Platzverweise noch nicht einmal Einfluss auf das Ergebnis, das hat man auch nicht alle Tage. Und für den neutralen Beobachter war es auch nicht unbedingt ein Vergnügen, über weite Strecken sah man zwar brav kämpfende Regensburger, mit dem weißen Elefanten, ob das für die 2. Liga nicht doch viel zu wenig ist im Raum bzw. auf dem Platz.

Und Schluss! Regensburg 0, Düsseldorf 3. 

Eine letzte Ecke für die Fortuna, aber irgendwann ist dann auch mal gut. Pröger blockt Rossmanns Schuss stark weg.

Doch vier Minuten Nachspielzeit, braucht zwar keiner, aber das lässt sich ja alleine durch die Wechselspiele immer leicht begründen.

Toooor! Jahn Regensburg - FORTUNA DÜSSELDORF 0:3. Wow, Vincent Vermeij mit ganz wenig Anlauf ins linke Kreuzeck. Den machste so auch nur bei doppelter Überzahl und Zwei-Tore-Führung im Rücken. Sprich, die nervliche Belastung für Vermeij hielt sich in engsten Grenzen.

Hein hält auch taktisch. Aber Niemiec im Strafraum! Das gibt dann halt Elfer und glatt Rot.

Wir trudeln dem Schlusspfiff entgegen. Mit einer weiteren Karte für den Jahn. Gelb für Ballas. Halten im Mittelfeld. Dementsprechend auch völlig klar. 

Und Johannesson mit Danny Schmidt. 

Entspannte Wechselrunde bei der Fortuna. Kownacki klatscht mit Vermeij ab.

Ampelkarte für Leopold Wurm als nächste Faustwatsche hinterher. Wurm steigt van Brederode auf den Fuß, da gibt es dann keine zwei Meinungen. 

Toooor! Jahn Regensburg - FORTUNA DÜSSELDORF 0:2. Was jetzt nicht mehr das größte Problem für den Jahn ist. Der eingewechselte Myron van Brederode wuselt von links kommenden durch den Strafraum. Spielt dann Kownacki wohl etwas zu hoch an, aber der verarbeitet den Ball perfekt und schiebt das Leder an Gebhardt vorbei in die Maschen. 

Vorlage Myron van Brederode

Die letzten zehn Minuten beginnen. Und diesmal wird die Nachspielzeit auch kürzer ausfallen als im ersten Durchgang. 

Enochs probiert es mit jedem, der Stürmer spielen kann. Nun Galjen anstelle von Ernst. 

Sie haben die Chancen, aber sie nutzen sie nicht. Butterweiche Flanke von Hein, Huth köpft in die Arme von Kastenmeier. 

Das war aber die letzte Aktion von Quarshie, der etwas humpelt. Myron van Brederode ersetzt ihn. 

Vielversprechender Freistoß für den Jahn von rechts, Quarshie hat die Lufthoheit im Fortuna-Strafraum. 

Der Jahn will nicht in einer Konter laufen, Leopold Wurm greift zum Trikottest. Und sieht dafür natürlich Gelb. 

Jetzt aber einmal ein Nadelstich auf der anderen Seite. Eine Flanke rutscht durch zu Johannesson, der sich aus 13 Metern für das rechte Kreuzeck entscheidet. Und mit seinem Abschluss das Tordreieck sogar noch küsst. 

Die Gäste betteln jetzt ein wenig um den Ausgleich. Auf Ganaus passen sie überhaupt nicht auf, es liegt fast ausschließlich an Kastenmeier, dass die Null weiterhin steht. Man könnte fast sagen, dass das mittlerweile eine durchaus interessante Partie ist. Jedenfalls deutlich sehenswerter als vor der Pause. 

Ganaus läuft auf Kastenmeier zu, das ist die Ausgleichschance. Er scheitet aber am Düsseldorfer Schlussmann und kann sich somit sogar dafür bedanken, dass die Fahne des Linienrichters hochgeht. 

Feierabend für Shinta Appelkamp, Mbamba-Muanda übernimmt. 

Auch Thioune wird aktiv, der stetige, aber heute glücklose Unruheherd Klaus macht Platz für Niemiec.

Und für Hottmann darf Huth ran.

Jetzt bringt Enochs neue Stürmer, Kühlwetter raus, Ganaus rein. 

Aber jetzt! Der nächste Eckball kommt zwar fast zu weit, aber Bulic setzt sich am zweiten Pfosten durch und macht das Leder noch einmal scharf. In der Mitte kommt Louis Breunig zum Kopfball und scheitert an Kastenmeier. Das war jetzt auch einmal mehrfach schlecht verteidigt von seinen Vorderleuten. 

Tja, hier muss die angreifende Mannschaft schon froh sein, dass aus dem Freistoß kein Konter entsteht. Weil sich Pröger und Kühlwetter uneins sind, wer denn den Ball annehmen soll. 

Vielleicht hilft ein Freistoß. Den Düsseldorfern hat ja auch ein Standard geholfen.

Es ist freilich und überaus offensichtlich ein ganz dickes Brett, das es zu bohren gilt. Man hat halt keinen Robert Glatzel, der den Gegner praktisch im Alleingang erledigen kann. Gut, den hat der HSV in den nächsten Monaten auch nicht mehr. 

Okay, der Jahn hat sich sichtlich etwas vorgenommen. Ist auch dringend notwendig, denn mit Münster führt ein Rivale zur Halbzeit gegen Elversberg. 

Ohne Wechsel auf beiden Seiten. Die Fortuna hat hierzu auch keinen Grund, beim Jahn an den Alternativen? Immerhin sitzt ja ein Dominik Kother auf der Bank, der Mann, der für 100 Prozent der Saisontore für seine Farben verantwortlich zeichnet. 

Geht weiter. 

Fortuna Düsseldorf ist ziemlich minimalistisch unterwegs, ich glaube, der Satz fällt in dieser Saison nicht zum ersten Mal. Aber der Erfolg gibt ihnen halt recht, hinten lässt man praktisch nichts zu, vorne spielt man irgendwann halt mal die individuelle Klasse aus. Vor allem bei Standards, Johannesson bringt die Ecken und Freistoßflanken mit viel Schnitt genau auf den Punkt, Oberdorf hat einmal das Ei vergoldet, auch Klaus und Kownacki waren durchaus nah dran. Viel Hoffnung ist da nicht im Angebot für den Jahn, aber eine Binsenweisheit geht immer: Ein Spiel dauert 90 Minutren. 

Und dann ist Pause. 

Und dann auch noch einmal die Fortuna. Rossmann muss nur noch einschieben, wird aber noch entscheidend gestört bzw. geblockt und das Leder hoppelt rechts am Tor vorbei. 

Oha, jetzt aber plötzlich die Oberpfälzer. Hottmann wird rechts am Strafraum ins Szene gesetzt, ein Abschluss ist da aber eher schwierig. Gelingt ihm aber trotzdem, Kastenmeier muss sich erstmals auszeichnen. 

Jetzt hat die Fortuna Blut geleckt, will gleich noch den zweiten Treffer gegen den angeschlagenen Jahn-Boxer. Ecken sind das probate Mittel, da haben die Gastgeber derzeit überhaupt keine Kontrolle. Wenn sie mal ans Leder kommen, dann agieren sie ähnlich kontrolliert wie ein Dreijähriger am Flippertisch. 

Tja, das ist jetzt natürlich wieder billig, wie der Jahn den Gegentreffer kassiert. Ecke, Kopfball, Tor. Und da ist dann auch schon die Nachspielzeit, sechs Minuten sind eher das untere Ende der Bandbreite. 

Toooor! Jahn Regensburg - FORTUNA DÜSSELDORF 0:1. Aber den Eckball, den bekommt Johannesson. Und gleich noch einen. Den zwirbelt er auf die Rübe vom langen Oberdorf. Und der platziert den Kopfball ganz stark ins rechte Eck. 

Vorlage Ísak Bergmann Jóhannesson

Gelbe auch für Fortunas Johannesson, weil er einen Handelfmeter fordert. Darf er nicht, er hat ja nicht die Kapitänsbinde. 

Nun die erste Gelbe Karte in dieser bisher so fairen Partie. Regensburgs Christian Viet trifft an der Mittellinie mit dem sehr hohen Bein Kownacki an der Schulter. Paar Zentimeter höher, dann hätte es wohl sogar Gelb geben müssen, auch wenn keinerlei Absicht im Spiel war, Viet hat ja auch den Ball gespielt.

Viet kurz auf Hein, der bringt das Leder ganz vielversprechend zur Mitte. Aber kein Mitspieler kommt ran, zumindest defensiv kann man dem Tabellenführer bisher keinerlei Vorwurf machen. 

Der kommt tatsächlich immerhin zum ersten Eckball der Partie. Lassen wir uns überraschen!

So ist es, aber als nächste erwähnenswerte Szene wünschen wir uns sehnlichst einen schön gespielten Angriff. Interessanterweise wirkt es aktuell eher so, als könnte den der Tabellenletzte liefern. Betonung auf eher. 

Viet geht mit einem Brummschädel und den Betreuern jetzt vom Platz. Sieht aber danach aus, als könnte er gleich weitermachen. 

Solche Szenen wollen wir aber nicht berichten. Auch, wenn wir müssen. Appelkamp und Viet rauschen vor dem Fortuna-Strafraum mit den Köpfen zusammen, der Regensburger bleibt liegen. 

So auch diese Szene. Kühlwetter am zweiten Pfosten ziemlich allein. Aber er kommt nicht an den Ball und wäre er an den Ball gekommen, dann wäre es Abseits gewesen. 

Immerhin, Zimmermann erhört mich und probiert einen Steilpass in den Strafraum für Kownacki. Breunig kann diesen unterbinden, das war jetzt nicht spektakulär, aber wichtig. In anderen Tickern wäre das dennoch verschwiegen worden, hier aber nehmen wir restlos alles mit, was irgendwie nach was aussieht. 

Leute, jetzt zeigts endlich irgendwas, ich will mir nicht alle drei ereignislosen Minuten lang was für die Leser aus den Fingern saugen müssen. 

Die Regensburger werden einwenden, wir sind jetzt zwar vielleicht nicht im gegnerischen Strafraum, aber doch weit mehr in der gegnerischen Hälfte als die Fortunen in unserer. Soll sein, ist aber für ernsthafte Ambitionen auf Saisontreffer Nummer 2 noch nicht genug. 

So, jetzt haben sie sich beide je einmal ordentlich erschreckt, dann bleibt man doch lieber erst einmal wieder im Mitteldrittel. Sind wir strikt dagegen, aber wir könnens halt leider nicht entscheiden.

Jetzt aber schon. Und auch hier ist der erste Angriff gleich brandgefährlich. Na ja, gefährlich im Ansatz zumindest. Hein legt eine Hottmann-Flanke von rechts sehr geschickt per Kopf quer für Ernst an den Elferpunkt. Der zieht sofort ab, aber Oberdorf kann blocken. 

Der Jahn nähert sich dem Gästestrafraum, kommt aber noch nicht rein. 

Kuriose Anfangsviertelstunde, fast durchwegs Leerlauf, natürlich mit der Ausnahme der Klaus-Chance samt an die fünf Minuten Nachklapp. Die den VAR auch an seine Grenzen stoßen ließ, denn mit den Bildern hätte man beide Entscheidungen fällen können. Die Düsseldorfer werden jetzt natürlich monieren, dass der Strafstoßpfiff von Benen dann eben auch keine klare Fehlentscheidung sein kann, die den VAR-Eingriff folgen lässt. 

Kownacki ist schneller als Breunig, der trifft nur die Wade des Gegners. Das ist eigentlich ein Strafstoß, aber Alt bittet Benen selbst an den Monitor. Gibt ja viele Perspektiven, vielleicht hat Breunig doch auch ein wenig Ball berührt. Lange Prüfung, weil das schaut wirklich in jeder Perspektive anders aus. Und wird die Entscheidung tatsächlich zurückgenommen, Breunig bekommt jetzt sogar den Freistoß. 

Langsam könnten aber mal die Schalter umgelegt werden. Macht die Fortuna, Rossmann schlägt eine Flanke in den Jahn-Strafraum. Den Kopfball schnappt sich Klaus, Gebhardt pariert stark. Aber der Kampf um den Nachschuss endet mit einem Pfiff von Benen. Und der zeigt auf den Punkt, Strafstoß für Düsseldorf! VAR checkt jetzt natürlich im Hintergrund. 

Das ist wahrlich ein sehr gemütlicher Beginn. Von beiden Seiten. Gut, wenn man das letzte Spiel 0:3 verloren hat, dann kann man schon erst einmal ein paar Runden die Bälle in der eigenen Hälfte zirkulieren lassen. Sicherheit gewinnen und so. 

Anpfiff!

Noch schnell der Blick auf das Schiedsrichtergespann, damit Sie die Namen Benen, Jürgensen und Zielsdorf auch schon mal gehört haben. Und erst recht den von VAR Patrick Alt. 

Auch die Gesamthistorie gibt den Gastgeber wenig Hoffnungsschimmer. Hin und wieder mal ein Remis, das letzte ist aber auch schon wieder einige Zeit her, das war ein torloses im Februar 2022. Und der einzige Sieg? Der ist freilich ein legendärer, 4:3 nach 0:3-Rückstand am 23.2.2018 in der Continental Arena, die heute mangels Sponsor wieder Jahnstadion heißt. 

Bei der Fortuna gibt es wie gesagt nur den kleinen Betriebsunfall gegen den HSV zu beklagen, ansonsten läuft es einfach blendend. Selbst dann, wenn man ein schwaches Spiel einstreut, wie gegen den 1. FC Köln, organisiert man sich immerhin noch ein Remis, zudem lässt die Konkurrenz regelmäßig Federn, so wirklich kennen wir die Konkurrenz um den Aufstieg ja noch gar nicht. 

Dazu muss aber der Jahn sein Kardinalproblem in den Griff bekommen und Tore schießen. Eines zumindest, das reichte ja am 2. Spieltag auch gegen Mitaufsteiger Ulm für einen 1:0-Sieg. Was allerdings der einzige Torerfolg in den ersten neun Runden blieb, unglaublich, aber wahr.  

Letzter gegen Erster, die Ausgangslage ist klar. Beim Jahn befürchteten nicht wenige, dass das gesamte Glück, das für das Kalenderjahr 2024 vorgesehen war, bereits in der Relegation gegen den SVWW aufgebraucht wurde. Aber so dramatisch ist die Lage nicht, es ist immer noch alles eng beisammen dahinten, Braunschweig hat gestern verloren, könnte von den Oberpfälzern punktemäßig jetzt sogar eingeholt werden.

Auch die Fortuna hat vor der Länderspielpause 0:3 verloren, allerdings gegen den HSV, nicht tragisch, in der Hinrunde gewinnen die Rothosen diese Duelle fast immer, Tabellenführer ist die Thioune-Elf trotzdem geblieben. Was das Personelle angeht, ist vorne alles gleich geblieben, aber hinten alles anders. Allerdings zwangsweise, weil Hoffmann und Haag gesperrt sind, Lunddal Fridriksson und Gavory hingegen fehlen angeschlagen. Neu dabei ist das Quartett Quarshie, de Wijs, Iyoha und Appelkamp.

Und so beginnt der Gast aus dem Rheinischen: Kastenmeier - Iyoha, Quarshie, Oberdorf, de Wijs - Appelkamp,, Zimmermann - Klaus, Johannesson, Rossmann - Kownacki.

Nach dem 0:3 in Paderborn probiert Joe Enochs mal wieder was Neues, Eric Hottmann kommt so heute zu seinem Startelfdebüt in der 2. Liga, Sturmkollege Ganaus muss auf die Bank. Auch Geipl und Kother müssen auf einen Jokereinsatz hoffen, Ballas und Ernst dürfen von Beginn an ran.

Mit dieser Aufstellung will der Jahn heute eine kleine Sensation erzwingen: Gebhardt - Wurm, Ballas, Breunig - Pröger, Bulic, Viet, Hein, Kühlwetter, Ernst - Hottmann.

Herzlich willkommen in der 2. Bundesliga zur Begegnung des 9. Spieltages zwischen Jahn Regensburg und Fortuna Düsseldorf.