SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt. DFB-Pokal 1. Runde.
Das wars aus Mannheims Norden - vielen Dank für Ihr Interesse und weiterhin viel Spaß mit unserer Live-Berichterstattung vom DFB-Pokal!
Dreimal ist der SV Waldhof in den vergangenen Jahren in Folge in der 1. Runde gescheitert - heute ziehen die Mannheimer zum ersten Mal nach 19 Jahren wieder in Runde 2 ein. Patrick Glöckners Team ist ohne Zweifel der verdiente Sieger am heutigen Nachmittag und empfängt dann am kommenden Wochenende mit einer gehörigen Portion Euphorie und Selbstbewusstsein Würzburg in der 3. Liga.
Genau wie Adi Hütter im Sommer 2019 gegen Ulm verliert auch Oliver Glasner sein Auftaktspiel bei der Eintracht im Pokal in der 1. Runde. Gerade offensiv ließen die Adler nahezu alles, was sie in der vergangenen Saison noch ausgezeichnet hatte. Bis zum Bundesliga-Auftakt am kommenden Samstagabend gegen Dortmund haben Glasner und Co. jetzt einiges aufzuarbeiten.
Riesenfreude im Carl-Benz-Stadion, der SV Waldhof bewzingt Bundesligist Frankfurt - und das hochverdient! Von Beginn an liefern die Mannheimer ihrem Nachbarn vom Main einen erbitterten Pokalfight und spielen sich dann auch die größeren Chancen heraus. Zunächst bewahrt Trapp die Eintracht noch, dann ist der SGE-Keeper beim schnellen Doppelschlag nach der Pause machtlos. Auch in der Folge ist der Waldhof einem dritten Treffer deutlich näher als die Eintracht dem Anschlusstreffer.
Gottschling und Costly kontern nochmal, bleiben schlussendlich rechts aber an Ndicka hängen. Ein paar Sekunden hat es trotzdem gebracht.
Alle Spieler bis auf Trapp in der Waldhof-Hälfte, die Eintracht kommt aber nirgends durch. Zwei Minuten noch.
Vier Minuten gibt es noch obendrauf. Leise Pfiffe vom Waldhof-Publikum, die am liebsten schon jetzt feiern würden.
Die letzte reguläre Minuten läuft. Im Mannheimer Norden riecht es jetzt ganz stark nach einer Pokal-Überraschung!
Jedes denkbare Offensivpersonal der Frankfurter war oder ist auf dem Platz. Es will aber schlichtweg kaum was gelingen. Das kann und wird Trainer Glasner sorgenvoll stimmen.
Fünf Minuten noch. Die Adler versuchen nochmal anzuschieben, operieren jetzt aber meistens mit langen Bällen. Das ist mit einem Paciencia vorne drin theoretisch erfolgsversprechend, praktisch aber nichts bringt bis dato.
Jetzt lässt der Waldhof sogar einiges liegen! Aus dem Gewühl heraus spielt sich der frische Garcia rechts im Strafraum frei und gibt flach in die Mitte. am rechten Pfosten schaufelt Lebeau die Kugel ans Außennetz.
Costly schiebt nach Kopfball-Ablage von Verlaat zum 3:0 ein - dann crasht Stegemann den Torjubel. Verlaat stand zuvor einen Schritt im Abseits.
Und dann bekommt der Deutsch-Kongolese seinen verdienten Applaus beim Gang an die Seitenlinie. Lebeau kommt rein.
Boyamba wird auf dem linken Flügel freigespielt. Zunächst von Hasebe erfolgreich geblockt, holt der Torschütze zum 2:0 dann gegen Barkok noch den Freistoß heraus.
Rund 15 Minuten bleiben der Eintracht noch, das Aus in Runde 1 abzuwenden. In Unterzahl und gegen diese giftigen Mannheimer sieht es derzeit nicht nach einem Adler-Comeback aus.
Eben noch die Entscheidung verpasst, jetzt vorzeitig Feierabend: Martinovic verlässt den Platz für Garcia.
Martinovic hat das 3:0 auf dem Fuß! Der Waldhof-Stürmer umkurvt am linken Strafraumeck da Costa und zieht von dort in die Mitte. Trapp fährt beim Schuss aufs kurze Eck den rechten Fuß aus und pariert so sensationell!
Nach einer Sow-Pass vom linken Flügel tankt sich Paciencia links im Strafraum durch, verzieht den Abschluss aber neben den linken Pfosten.
Ndicka verhindert mit einem wichtigen Tackling gegen Costly den nächsten Mannheimer Überfall-Konter. Diesem Risiko wird die Eintracht jetzt wohl bis zum Ende ausgesetzt sein.
Lindström, der gut began, im zweiten Durchgang aber komplett unsichtbar war, geht runter für Barkok.
Kurz ausgeführte Ecke von Lenz auf Younes, der rechts am Strafraum mit links etwas überhastet abschließt - einen Meter rechts vorbei.
Sow läuft Costly im Eins-gegen-Eins ab und verhindert so wohl den nächsten Einschlag - der Eintracht droht das Pokal-Aus.
Und es wird noch kniffliger für die Adler - Hinteregger fliegt vom Platz! Im Laufduell mit Costly langt der Österreicher erst kurz oben hin und trifft den Mannheim-Stürmer dann noch in vollem Lauf unten am Fuß. Stegemann zückt zum zweiten Mal Gelb für Hinteregger, ergo Gelb-Rot.
Nach einer Stunde sieht es echt gut aus für den Waldhof, aber wir vergessen nicht: Auch im Sommer 2019 führte man mit 2:0, am Ende gewann die Eintracht noch mit 5:3. Jetzt bleibt den Frankfurtern aber wesentlich weniger Zeit, die Angelegenheit noch zu drehen.
Martinovic hat rechts im Strafraum die vermeintliche Vorentscheidung auf dem Fuß, scheitert aus der Drehung am mal wieder gut reagierenden Trap - das ganze aber aus Abseitsposition.
Die Eintracht versucht jetzt einen Gang hochzuschalten, lässt den Ball schnell und immer wieder auf die Außen laufen. Mannheim verschiebt gut und klärt meist unkonvetionell und brachial Richtung Tribüne oder Mittelkreis.
Wahnsinn, wie der Drittligist hier aus der Halbzeit kommt. Frankfurt wirkt konsterniert und schwer beeindruckt.
SGE-Coach Glasner reagiert und bringt mit Younes einen neuen Mann für die Offensive. Tuta geht runter.
Tooooooooooor! SV WALDHOF - Frankfurt 2:0! Der Waldhof legt direkt nach! Aus dem Mittelfeld heraus geht Martinovic an zwei Frankfurtern zentral vorbei und legt dann im richtigen Moment zu Boyamba durch. Der Deutsch-Kongolese bleibt links im Strafraum ganz ruhig und lupft den Ball über den herausstürmenden Trapp ins Tor - und verwandelt das Carl-Benz-Stadion damit in ein Tollhaus!
Der Waldhof macht dort weiter, wo er in der ersten Halbzeit aufgehört hat: Die Eintracht non-stop zu nerven und auch gefährlich nach vorne zu spielen. Die Führung geht auf jeden Fall in Ordnung!
Tooooooooor! SV WALDHOF - Frankfurt 1:0! Der Drittligist führt! Schnatterer führt die erste Ecke des zweiten Durchgangs aus, zieht die Flanke scharf an den ersten Pfosten, wo Seegert optimal mit der Stirn rankommt und hart neben den rechten Pfosten einköpft.
Borre springt unter eine Lenz-Flanke von der linken Seite durch. Dahinter steht aber noch da Costa, der aber zu überrascht ist und ebenfalls knapp verpasst.
Erster Wechsel bei der Eintracht, der als Vorsichtsmaßnahme gewertet werden dürfte: Rode, bereits mit Gelb verwarnt und zusätzlich etwas angeschlagen, wird durch Hasebe ersetzt. Der Japaner übernimmt auch die Kapitänsbinde von Rode.
Und dann ist Pause! Die Eintracht rettet sich - so muss man es sagen - mit einem torlosen Unentschieden in Mannheim in die Halbzeit.
Doppel-Mega-Chance für den Waldhof! Erst legt Schnatterer von der linken Seite direkt in den Lauf des im Strafraum lauernden Martinovic, der noch an Trapp hängenbleibt. Im Nachgang zieht Boyamba an Lenz vorbei und gibt in die Mitte zu Costly, der aus sieben Metern aber nicht mehr richtig Wucht in den Abschluss kriegt - so rettet Trapp die Eintracht nochmal vor dem 0:1!
Lenz erhält links keinen Druck bei der Flanke in die Mitte. Kamada rauscht am Elfmeterpunkt in die Hereingabe und köpft aus vollem Lauf nur knapp neben den linken Pfosten.
Rode, eben noch von Stegemann verschont worden, reißt nun Costly am rechten Seitenrand am Trikot herunter. Taktisches Foul, keine Diskussion - Gelb.
Schnatterer! Das sind die Freistöße, für die der Routinier bekannt ist! Von der linken Seite zirkelt der Mittelfeldmann einen direkten Standard nahezu perfekt über die Mauer, direkt auf den linken Torwinkel - Trapp fliegt und kratzt den Freistoß noch aus der Ecke. Super Aktion von beiden!
Rossipal und Rode im Luftzweikampf, Rode trifft den Mannheimer unabsichtlich mit dem Ellenbogen im Gesicht. Stegemann verzichtet auf die nächste Gelbe Karte, gibt nur Freistoß für die Gastgeber.
Spielerisch kommt der Waldhof aber zu praktisch keinen Szenen, weil auch Frankfurt immer und meistens zu zweit aggressiv auf den ballführenden Spieler presst. Da kommt dann meist nur der weite Schlag ins Nirvana.
Donkor läuft einen Steilpass auf der rechten Seite gegen da Costa ab - das gibt Beifall von der Tribüne. Der Drittligist schlägt sich gegen den Europa-League-Teilnehmer bis hierhin wirklich gut.
Königsmann geht als letzter Mann und angelaufen von drei Frankfurtern ins Dribbling gegen Borre - und tanzt den Südamerikaner gekonnt aus. Nochmal gut gegangen aus Waldhof-Sicht.
Stark, wie Borre den Ball gegen drei Mannheimer mit dem Rücken abschirmt und für Lenz weitergibt. Kamada bleibt im Anschluss mit einem Dribbling dann hängen.
Die erste gute Chance für den Drittligisten: Der anschließende Freistoß fliegt von der rechten Seite über Freund und Feind hinweg - bis zum aufgerückten Seegert, der am linken Pfosten frei mit der Innenseite abzieht, aber leicht über die Latte verzieht.
Kamada mit einem hohen Freistoß aus dem Halbfeld - unangenehm für Königsmann, weil niemand im Strafraum mehr rankommt und der Ball so plötzlich direkt aufs Tor fliegt. Der Waldhof-Tormann hat ihn im Nachfassen aber sicher.
Von den linken Sechzehnerkante flankt Lenz scharf und flach in die Mitte - Verlaat hat den Fuß drin und klärt ins Seitenaus.
Lindström läuft auffallend zentral an und schießt den Freistoß in alter Cristiano-Ronaldo-Manier mit dem Vollspann über die Mauer - aber auch einen knappen Meter über den Querbalken.
Rossibal erwischt beim Versuch, den Ball unmittelbar vor dem Strafraum zu erklären, nur Sow und senst diesen so um. Stegemann zückt schon das dritte Mal Gelb. Großartige Freistoß-Position aus 20 Metern zudem für die Eintracht!
Borre, Frankfurts neuer Neuner, weicht immer auch mal auf den Flügel aus, versucht so Räume zu schaffen und das Spiel zu entzerren.
Nach anfänglich aufmüpfigen Minuten hat sich der Waldhof mittlerweile weit zurückgezogen, lauert aktuell einzig auf Fehler der Gäste und mögliche Tempogegenstöße.
Hinteregger, der sich mit mal mit nach vorne einschaltet, schießt von der rechten Strafraumkante - allerdings im Fallen und mit dem schwächeren rechten Fuß. Gute zwei, drei Meter vorbei.
Die Anfangsviertelstunde ist durch. Die Eintracht ist weiter im Findungsprozess, bekommt minütlich aber mehr Kontrolle ins eigene Spiel.
Lenz, der heute in Vertretung des gesperrten Kostic die linke Seite beackert, steigt Sommer auf dem Fuß. Der Ball war da schon lange weg, deshalb berechtigte zweite gelbe Karte gegen einen Frankfurter.
Was schon in den ersten Minuten auffällt: Der SV Waldhof ist zwar klarer Ausßenseiter, ist aber dennoch an einem spielerischen Ansatz interessiert. Selbst riskante Situationen löst der Drittligist bislang mit klaren, bedachten Bällen.
Der Waldhof schaltet das erste Mal schnell um. Costly ist zentral frei durch, wird von Tuta leicht nach links gedrängt, dann aber ziemlich rustikal umgecheckt. Die Gastgeber fordern gar Rot wegen Notbremse - Stegemann zeigt aber nur Gelb.
Verlaat - ja, der Name erinnert Sie vielleicht an eine ehemalige Bundesliga-Legende. Mannheims Jesper Verlaat ist der Sohn des ehemaligen VfB- und Werder-Spielers Frank Verlaat.
Verlaat köpft die Ecke von der linken Seite direkt vor die Füße von Lindström, der nicht lange fackelt und direkt das nächste Mal abschließt - links vorbei diesmal.
Da Costa bedient vom rechten Flügel diagonal Lindström, der den Ball links an der Strafraumkante fein annimmt, kurz antäuscht und dann aufs linke untere Eck zielt - Sommer grätscht rechtzeitig rein und wehrt zur Ecke ab.
Hinteregger versucht das Spiel der Eintracht erst einmal zu ordnen. Kamada, Sow und Co. bieten sich früh an, der Waldhof presst aber immer aggressiv dagegen.
Schnatterer - die Heidenheimer Legende, jetzt im Herbst der Karriere noch in Mannheim aktiv - hält nach acht Sekunden das erste Mal drauf - Trapp hat den Schuss aus 30 Metern sicher.
12.000 Fans sind heute im Carl-Benz-Stadion - und die sorgen hier wenige Minuten vor dem Beginn schon für Gänsehaut-Stimmung!
Eintracht Frankfurt blickt auf fünf Pokalsiege zurück, zuletzt 2018 im Finale gegen den FC Bayern, als Frankfurts scheidender Trainer Niko Kovac seinen zukünftigen Arbeitgeber besiegen konnte. Im Jahr danach folgte dann aber als amtierender Pokalsieger das ernüchternde Erstrundenaus gegen Regionalligist Ulm.
In den vergangenen drei Jahren war der SV Waldhof stets in der 1. Runde des Pokals vertreten, schied aber jeweils in eben jener vorzeitig aus. 1939 erreichte man einst das Finale, verlor dort aber gegen den späteren Sieger Nürnberg. 1953 (Essen) und 1986 (FC Bayern) ging es jeweils bis ins Halbfinale.
Der SV Waldhof hat bereits zwei Pflichtspiele absolviert, in der 3. Liga aber nur einen Punkt gegen Dortmund II einfahren können. Unter der Woche gab es zumindest einen 10:0-Muntermacher gegen die Amateure von Elztal in der 3. Runde des badischen Landespokals.
Mit Neu-Trainer Oliver Glasner und dem ein oder anderen neuen Gesicht auf dem Rasen hat die Eintracht eine insgesamt solide Vorbereitung durchlaufen: Gegen Sandhausen, Gießen und bei der Generalprobe vergangener Woche gegen St. Etienne konnte man gewinnen. Gegen Wiesbaden und Strasbourg setzte es jeweils eine Niederlage.
Erst vor zwei Jahren trafen sich der Waldhof und die Eintracht schon einmal in der 1. Pokalrunde. Frankfurt gewann dabei mit 5:3 im Carl-Benz-Stadion, musste in einer wilden Partie gegen den mutig aufspielenden Nachbarn aber alles reinwerfen. Ein ähnliches Spektakel darf es auch gerne heute geben!
Ohne Andre Silva, der bekanntlich zu Liga-Konkurrent Leipzig gewechselt ist, dafür mit drei Neuzugängen geht die Eintracht in ihr erstes Pflichtspiel der neuen Saison: Lenz. Lindström und Silva-Ersatz Borre stehen in der Startelf. Überraschend nur auf der Bank: Younes, dem Wechselgedanken nachgesagt werden.
Die Eintracht geht mit dieser Elf ins Pokalspiel: Trapp - Tuta, Hinteregger, Ndicka - da Costa, Sow, Rode, Lenz, Kamada, Lindström - Borre.
Gottschling, Gohlke, Saghiri und Wagner rotieren nach dem zurückliegenden Drittliga-Spiel gegen den BVB II auf die Bank. Sommer, Seegert, Russo und Neuzugang Rossipal stehen dafür in der Startelf.