Live-Kommentar

Hinter die Berichterstattung von dieser Partie und damit der CL-Ligaphase 24/25 können wir jedenfalls einen Haken setzen. Ihnen noch eine gute Nacht und bis zum nächsten Mal.

Noch ein kurzer Ausblick auf die kommenden Aufgaben beider Mannschaften, die bereits am Wochenende wieder im Ligabetrieb gefordert sind: Während für City am Sonntag in der PL das Topspiel auswärts bei Arsenal ansteht, geht es für Brügge ebenfalls am Sonntag in der Jupiler Pro League mit dem Gastspiel bei Royal Antwerpen weiter.

Die Duelle für die Playoffs werden am Freitag ab 12:00 Uhr in Nyon ausgelost. Die Mannschaften, die die Ligaphase zwischen dem 9. und 16. Platz abgeschlossen haben, werden dabei gesetzt sein und treffen auf eine durch Paarungen vorgegebene Mannschaft auf den Plätzen 17 bis 24. Die Hinspiele finden am 11. und 12. Februar statt, die Rückspiele dann eine Woche später. City könnte demnach auf die Bayern oder Real treffen, so oder so also ein Hammerlos. Auf Brügge wartet dagegen Atalanta Bergamo oder Dortmund.

Und warum gab sich Brügge mit diesem 1:3 zufrieden? Weil es am Ende das um drei Treffer bessere Torverhältnis gegenüber Zagreb ist, mit dem sich die Belgier auf Platz 24 gerade so noch das letzte Playoff-Ticket gesichert haben. Ein großer Erfolg für die Gäste, City kommt dagegen mit dem Schrecken davon und beendet die Ligaphase auf Rang 22.

Kollektives Aufatmen in Manchester, wo sich City nach einer Leistungssteigerung nach der Pause gemeinsam mit Gegner Brügge auf den letzten Drücker ein Ticket für die Playoffs gesichert hat. Dennoch ein hartes Stück Arbeit, nachdem Brügge in Hälfte eins nicht nur souverän verteidigte, sondern mit seinen vereinzelten Nadelstichen kurz vor der Halbzeit in Führung ging. Zwar zeigte Brügge auf den zwischenzeitlichen Ausgleich eine gute Reaktion, doch war das Spiel nach einem Eigentor innerhalb von neun Minuten dann doch gedreht. In der Folge ließ City nichts anbrennen, Savinho machte den Deckel drauf und die Gäste gaben sich mit dem Spielstand zufrieden.

Zugleich die letzte Aktion, Abpfiff im Etihad.

Sieh an, Mignolet muss nochmal ran! Onyedika vor dem Sechzehner zu sorglos gegen Haaland, worauf Foden aus 17 Metern zentraler Position flach abzieht. Im rechten Eck ist der Belgier aber schnell unten und packt sicher zu. 

Eine Minute Nachspielzeit. An der Seitenlinie liegen sich Guardiola und Hayen schon jetzt in den Armen. Beide Trainer werden hier wohl gleich mit ihren Mannschaften den Einzug in die K.o.-Phase feiern dürfen.

Hier passiert gar nichts mehr, letztlich hätte man das Spiel bereits nach dem dritten Treffer der Cityzens abpfeifen können. City lässt den Ball bis zum Ende laufen, Brügge sehnt den Abpfiff herbei.

Das Ganze gleicht hier fast schon einem Nichtangriffspakt, aber gut, wer will das den Mannschaften in den Schlussminuten groß verübeln. City muss nicht mehr, Brügge dagegen will nicht und muss im Endeffekt auch nicht mehr. Trotzdem verschieben die Gäste natürlich weiterhin konsequent und stellen gut zu.

Und genau das sorgt eben dafür, dass dieses Spiel praktisch schon jetzt dem Ende entgegenplätschert. City hält den Ball in den eigenen Reihen und ist mit dieser Führung sichtlich zufrieden. 

Und tatsächlich scheint es so, als würde Brügge jetzt einfach nur noch weitere Gegentreffer verhindern wollen. Wie gesagt, Stand jetzt würde das Torverhältnis im Kampf um das letzte Playoff-Ticket zugunsten der Belgier sprechen. Im Fanblock der mitgereisten Gästefans werden auch bereits fleißig die Handys gezückt.

Zweiter Wechsel bei den Skyblues: Lewis kommt für De Bruyne, wodurch Matheus Nunes ins Mittelfeld aufrücken dürfte.

Und dann deutet eben doch alles auf einen souveränen Heimsieg der Cityzens hin, wenngleich mit reichlich Anlaufschwierigkeiten. In der Live-Tabelle hält sich Brügge im Übrigen gerade noch über dem Strich, dank der um drei Tore besseren Tordifferenz gegenüber Zagreb. Auch Stuttgart hat zwar inzwischen getroffen, doch reden wir hier beim Stand von 1:4 aus Sicht des VfB zunächst nur von einem Ehrentreffer.

Tooor! MAN CITY - Brügge 3:1. Jetzt dann aber doch die Vorentscheidung! Stones verlagert das Spiel aus dem zentralen Halbfeld mit einem gehobenen Diagonalball an die linke Sechzehnergrenze, wo Savinho die Kugel mit Zug zum Tor klasse mit der Brust und direkt in seinen Lauf verarbeitet. Skoras kommt da nicht mehr hinterher, Savinho schließt mit dem zweiten Kontakt vor dem linken Fünfereck flach ab und bringt das Leder im kurzen Eck unter. Mignolet bekommt zwar noch die Hand dran, ist letztlich aber nicht schnell genug unten.

Vorlage John Stones

Und naja, so bleibt das Spiel eben offen. Zumal der leichtfertige Umgang mit Führungen bei den Skyblues in der bisherigen Vorrunde ja auch so ein Thema gewesen ist. Gleich acht verspielte Punkte nach einer Führung werden schließlich einzig von Leipzig und deren neun übertroffen. Das 2:4 in Paris war zudem das erste Pflichtspiel seit Mai 2021, das City nach einer Zwei-Tore-Führung noch verlor.

Das muss doch eigentlich das dritte Tor für City sein! Haaland stört Jashari früh im Aufbau, erobert den Ball energisch vor dem Sechzehner und taucht so frei vor Mignolet auf. Zehn Meter halbrechte Position, Mignolet verkürzt jedoch schnell den Winkel und pariert stark mit der rechten Hand. Und der Abpraller? Savinho zentral vor der Box, dreht da bereits zum Jubel ab. Doch nicht mit Mechele, der rechtzeitig zurückeilt und vor der Linie rettet. 

Gut aufgezogen von den Belgiern über die rechte Seite. Skoras und Vetlesen im Zusammenspiel, worauf Skoras rechts vom Sechzehner in die Mitte flankt. Stones steigt am Fünfer aber höher als Vermant und kann bereinigen. Nur wenig später hebt erneut Skoras den Ball aus dem rechten Halbfeld in die Box, wo die Kugel Vermant diesmal verspringt. 

Tolle Schusstechnik von Kovacic. Erst die Balleroberung gegen Onyedika, gefolgt vom Doppelpass mit De Bruyne. So darf sich der Kroate aus 20 Metern zentraler Position ein Herz nehmen, das Leder senkt sich gefährlich, kommt aber erst auf dem Tordach wieder runter.

Und noch ein positionsgetreuer Tausch im Angriff hinterher: Jutgla raus, Vermant rein. 

Weiter gehts mit Vetlesen, der auf links für Tzolis übernimmt. 

Dreifachwechsel bei den Gästen: Skoras ersetzt zunächst Talbi auf dem rechten Flügel.

Etwas Leerlauf nach dem Führungstreffer der Cityzens, jetzt aber wieder Brügge. Starke Seitenverlagerung von Vanaken, aus dem linken Halbfeld lang und präzise an das rechte Sechzehnereck. Dort dribbelt Talbi gegen Gvardiol an und versucht sich in der Box aus äußerst spitzem Winkel. Ederson muss hier aber im kurzen Eck zur Stelle sein und pariert aus zehn Metern zur Ecke. 

Savinho hat das Offensivspiel der Cityzens deutlich belebt, so geht inzwischen auch vieles über die linke Seite. Foden verlagert diesmal mit gutem Auge, Savinho geht gegen Seys ins Eins gegen Eins, hebt den Ball vor der Grundlinie dann aber zu nah vor das Tor und damit genau in die Arme von Mignolet.

Die Erleichterung ist den Cityzens nach dieser Führung anzumerken, Stand jetzt wäre den Skyblues das Playoff-Ticket nicht zu nehmen. Brügge wird jetzt natürlich versuchen müssen, den Schalter umzulegen. Auf Umschaltmomente wird man wohl nicht mehr hoffen können.

Leichtfertiger Ballverlust der Gäste im Aufbau. De Bruyne beweist ganz viel Übersicht und spielt aus dem zentralen Halbfeld heraus in den Lauf von Foden, der rechts im Sechzehner aber eher gegen De Cuyper aufläuft. Zu wenig für einen Elfmeter.

Wenngleich drei der vergangenen vier CL-Heimspiele der Skyblues unentschieden endeten, so hat zumindest eine andauernde Serie die große City-Krise bislang überstanden. Seit inzwischen 33 Heimspielen ist die Guardiola-Truppe in der Königsklasse zu Hause ungeschlagen und fuhr dabei 28 Siege ein.

Tooor! MAN CITY - Brügge 2:1. Spiel gedreht, wie bitter aus Sicht der Gäste! Aus dem Zentrum heraus verlagern die Hausherren das Spiel geduldig auf links, wo Savinho gegen Seys nochmal Richtung Mitte andribbelt und dann in den Lauf von Gvardiol durchsteckt. Links im Strafraum sind die Anspielstationen vor der Grundlinie eigentlich zugestellt, Gvardiol legt den Ball da eher auf Verdacht flach in die Mitte. Und wie gesagt, der Rest ist dann bitter. Ordonez will auf Höhe des ersten Pfostens klären und verlängert den Ball mit dem ausgefahrenen Fuß unglücklich ins eigene Tor.

Es geht in diesen Minuten hin und her, De Bruyne mit der Chance! Halblinks vor dem Sechzehner legt Savinho für Foden ab und läuft in der Hoffnung durch, der Chip-Ball von Foden würde wiederum den Lauf des Brasilianers links im Strafraum finden. Zwar kommt stattdessen Seys zuvor an den Ball, doch köpft der Belgier die Kugel vor die Füße von De Bruyne. Aus elf Metern halblinker Position trifft De Bruyne den Ball aber nicht sauber, sodass sein noch aufsetzender Volley rechts vorbeispringt.

Nächste gute Chance für Brügge! Erst wehrt Mignolet einen Distanzschuss von De Bruyne aus halbrechter Position im kurzen Eck ab, kurz darauf schaltet Brügge gegen aufgerückte Engländer schnell um. Tzolis wird durch das Zentrum nicht angegriffen, macht es in einer Vier-gegen-Drei-Situation bis zum Ende auf eigene Faust und legt den Ball aus 17 Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Ederson steht wie versteinert und atmet auf.

Aber welch starke Reaktion der Belgier auf den Ausgleich, die jetzt selbst wieder zunehmend mutiger werden. Der erhoffte Dosenöffner war der Ausgleich aus City-Sicht fürs Erste wohl nicht, Geduld bleibt gefragt.

Im Vorfeld dieser Chance für Brügge will Guardiola eine Abseitsstellung der Belgier erkannt haben, gestikuliert im Anschluss lautstark an der Seitenlinie und sieht jetzt Gelb.

Oha, plötzlich Brügge mit der Möglichkeit, postwendend wieder in Führung zu gehen! Aus dem linken Halbfeld spielt De Cuyper tief in den Lauf von Tzolis, der den Ball im Sechzehner mit dem Rücken zum Tor gegen Gvardiol erst rutschend abschirmt, sich nochmal aufrichtet und für den nachgerückten Vanaken ablegt. Rechts vom Elfmeterpunkt will Vanakan Ederson überlupfen, der Brasilianer steht aber enorm hoch und kann mit dem Oberkörper blocken.

Tooor! MAN CITY - Brügge 1:1. Da ist der Ausgleich! Das ging jetzt aber ausnahmsweise viel zu einfach, dennoch ein starkes Solo von Kovacic. An der Mittellinie spielt Stones den Kroaten an, worauf Kovacic durch das Zentrum den Turbo schaltet. Die Belgier stehen zu weit weg und leisten höchstens Geleitschutz. So setzt Kovacic seinem Antritt auch noch den krönenden Abschluss und schiebt aus 17 Metern überlegt flach ins linke Eck ein. 

Vorlage John Stones

City drückt zunehmend aufs Gaspedal. Zunächst setzt Kovacic im Rückraum bei einem zweiten Ball gut nach, trifft das Leder dann aber nicht sauber und wird geblockt. Im Rahmen der zweiten Welle versucht sich am Ende der Kette Foden halbrechts an der Sechzehnerkante, setzt den Ball aber deutlich drüber. 

Wir sehen heute im Übrigen nicht das erste Aufeinandertreffen zwischen City und Brügge. In der Saison 2021/22 begegneten sich schließlich beide Mannschaften schon einmal in der CL-Vorrunde, damals noch klassisch in der Gruppenphase mit Hin- und Rückspiel. In beiden Fällen jedenfalls eine klare Nummer zugunsten der Engländer, die sich zu Hause 4:1 und auswärts gar 5:1 durchsetzten.

Das war jetzt natürlich schon mal eine Ansage, wenngleich nach einem ruhenden Ball. City bleibt am Drücker und hat ja ohnehin keine Alternative mehr. Brügge wird sich aber natürlich in alles reinwerfen und versuchen, diese knappe Führung möglichst lange zu halten.

Um ein Haar der schnelle Ausgleich, Zentimeter fehlen! Ecke City auf links, kurz ausgeführt, Savinho auf De Bruyne. Links vom Sechzehner hebt De Bruyne den Ball dann präzise zentral an den Fünfer, wo sich Stones zwischen zwei Verteidigern hochschraubt, seinen Kopfball als Aufsetzer aber haarscharf neben den linken Pfosten setzt. 

Wir können wieder, Hälfte zwei läuft.

Erster Wechsel aufseiten der Engländer zu Beginn des zweiten Durchgangs: Savinho ist natürlich die deutlich offensivere Option gegenüber Gündogan, Guardiola opfert somit einen zentralen Mittelfeldspieler.

Bahnt sich hier tatsächlich der Super-GAU aus Sicht der Cityzens an? Spätestens nach der ersten Hälfte ist das Vorrundenaus nicht mehr auszuschließen. Natürlich hatte City von Beginn an die Spielkontrolle inne, 70 Prozent Ballbesitz dürften niemanden groß überraschen. Und der Ertrag daraus? Ein Abseitstor von Gündogan, viel mehr war das nicht. Brügge stand dagegen enorm kompakt, lauerte erwartungsgemäß auf einzelne Umschaltmomente und vollendete einen solchen nach starker Vorarbeit kurz vor der Pause durch Onyedika zur Führung.

Halbzeit in Manchester, die einmütige Nachspielzeit ändert auch nichts mehr an der überraschenden Führung für Brügge.

Tooor! Man City - BRÜGGE 0:1. Der große Underdog geht kurz vor der Halbzeit tatsächlich in Führung! Gündogan wird im Sechzehner der Belgier gestellt, worauf Brügge schnell umschaltet. Vanaken nimmt Jutgla über links mit, der im Halbfeld Matheus Nunes mit einer einfachen Körpertäuschung ganz alt aussehen lässt, unbedrängt in den Sechzehner dringt und querlegt. Akanji fälscht noch leicht ab, dennoch rutscht das Leder an den zweiten Pfosten durch. Onyedika ist durchgelaufen, nimmt den Ball aus zwölf Metern halbrechter Position direkt als Dropkick und wuchtet den Ball ins kurze Eck. Ederson ist noch leicht dran, hat letztlich aber keine Chance.

Im Endeffekt das Abseitstor von Gündogan, ansonsten war das nicht viel von den Skyblues. Brügge macht das weiterhin souverän, zumal auch schon die letzten Minuten der ersten Hälfte laufen.

Von City kommt seit einigen Minuten viel zu wenig, stattdessen die Belgier mit dem nächsten Abschluss. Zunächst verpufft ein Umschaltmoment, Brügge bleibt aber dran. Jashari nimmt sich aus knapp über 20 Metern halblinker Position ein Herz, Ederson ist aber schnell unten und packt sicher zu.

Die Cityzens tun sich wirklich schwer, zumal Brügge halt auch kaum Tiefe anbietet. Jetzt mal der Ball raus auf den rechten Flügel, wo Bernardo Silva nach einer Finte gegen De Cuyper hoch an den zweiten Pfosten flankt. So groß ist Haaland dann aber auch wieder nicht, Abstoß für die Gäste.

Apropos Mittelfeld oder zumindest Halbfeld, dort sieht man einen Torwart ja auch nicht aller Tage. Wobei, die Rede ist von Ederson. Zunächst ist Ederson bei einem langen Ball in Richtung Tzolis vor dem Griechen mit dem Kopf zur Stelle, kurz darauf versucht De Cuyper nochmal, das Ganze von der Mittellinie scharf zu machen. Auch hier steht Ederson richtig, diesmal mit dem Fuß, und haut das Leder vorsichtshalber mal weg.

Warum das ausgerechnet jetzt relevant ist? PSG führt in Stuttgart bereits 3:0, so viel also zum erforderlichen Unentschieden. Derweil hat es Brügge geschafft, das Spiel ins Mittelfeld zu verlagern, fast schon einschläfernd. Und jetzt sogar zwei Abschlüsse für die Belgier: Erst legt De Cuyper von links quer, von der Strafraumkante wird Tzolis aus halblinker Position geblockt. Die Belgier bleiben aber in Person von Talbi dran, der rechts vom Sechzehner zurücklegt. Diesmal Onyedika aus 20 Metern halbrechter Position, klar verzogen. 

Fast schon eine Verschnaufpause, die sich City gegenwärtig gönnt, Zeit also für Randnotizen: Was müsste denn eigentlich passieren, damit Brügge im Falle einer Niederlage doch noch von einem Platz für die Playoffs fällt? Benfica und Sporting müssten parallel mindestens einen Punkt holen, zudem müssten sich Stuttgart und Paris unentschieden trennen. Theoretisch könnte auch noch Zagreb mit drei Punkten Rückstand eingreifen, das jedoch mit der um zehn Tore schlechteren Tordifferenz vor diesem Spieltag.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass sich Brügge in der vergangenen Saison bis ins Halbfinale der Conference League gespielt hat, Europa kann die Mannschaft also allemal. Zumal man nach einem 2:3 und 1:1 gegen die Fiorentina nur hauchdünn am dritten Europapokal-Finale nach den beiden verlorenen Endspielen in den glorreichen Siebzigern gegen Liverpool vorbeischrammte (1976 im UEFA-Cup, 1978 in der Königsklasse).

Sinnbildlich natürlich, wenn dann in Person von Tzolis auch die eigentliche Offensivwaffe einen Angriff der Engländer im eigenen Sechzehner unterbindet. Dennoch schöner Doppelpass zuvor zwischen De Bruyne und Matheus Nunes, rechts vor dem Fünfer bekommt Tzolis dann aber den Körper dazwischen und zieht das Offensivfoul.

Das ist halt schon auch enorm viel leerer Ballbesitz bei den Hausherren, Kategorie Ballgeschiebe. 76 Prozent Ballbesitz, alles schön und gut, eine richtige Großchance war aber noch nicht dabei. Brügge verteidigt enorm diszipliniert und macht das hinten einfach gut. 

Der Pass auf Haaland, worauf der Norweger vor dem Sechzehner sofort zugestellt wird und dadurch fast schon dazu gezwungen wird, links auf Foden rauszulegen. Die halbhohe Hereingabe des Engländers kommt dann zu ungenau, Mignolet packt sicher zu.

Wie gesagt, die zweiten Bälle, so gut wie alles geht hier an die Cityzens. Diesmal leitet Haaland aus dem Halbfeld direkt auf De Bruyne weiter, der halblinks von der Sechzehnergrenze direkt draufhält. Wuchtig, aber auch etwas zu hoch angesetzt. Zumal auch noch etwas über den Spann gerutscht.

Eigentlich können wir hier immer zwei Szenen in einen Eintrag packen, Brügge kommt kaum zur Entlastung. Zunächst verlagert Bernardo Silva von rechts in die Mitte, vor dem Sechzehner steckt Foden mit dem ersten Kontakt durch, Gündogan kommt aber nicht mehr ganz ran. Kurz darauf befinden wir uns auf der linken Seite, wo De Bruyne von der Sechzehnerkante querlegt. Bernardo Silva geht volles Risiko, sein Versuch aus 17 Metern wird aber noch leicht abgefälscht und zieht links vorbei.

De Bruyne wird aus der zweiten Reihe geblockt, da stand sogar der eigene Mann im Weg. Unmittelbar zuvor hätte sich Haaland ruhig etwas eigennütziger zeigen dürfen. Nach einem hohen Ballgewinn hatte Gündogan den Ball halblinks vor der Box an den zweiten Pfosten gehoben, wo die Ablage des Norwegers mit dem Kopf keinen Abnehmer im Zentrum fand. 

Die Belgier unternehmen heute im Übrigen ihren 15. Versuch, auf internationalem Terrain endlich mal ein Auswärtsspiel gegen eine englische Mannschaft zu gewinnen. Die bisher ernüchternde Bilanz: zwei Unentschieden, zwölf Niederlagen. Nur der RSC Anderlecht (19) und Dynamo Kiew (15) können in dieser Hinsicht eine noch längere laufende Serie ohne Sieg auf englischem Boden vorweisen.

City trifft, die Fahne geht jedoch hoch. In der Entstehung aber schon gefährlich, nachdem Matheus Nunes den Ball von rechts durchgesteckt bekommt und vor der Grundlinie scharf in die Mitte bringt. Zwar ist Mignolet am ersten Pfosten zur Stelle, doch landet im Anschluss wirklich jeder zweite Ball bei den Skyblues. Aus dem Rückraum köpft Bernardo Silva nochmal in die Box, wo Gündogan den Ball in halbrechter Position gut verarbeitet und mit dem zweiten Kontakt aus zehn Metern trocken ins lange Eck abschließt. Zuvor stand der Deutsche aber knapp im Abseits, Brügge darf Durchatmen.

Brügge mal wieder in der Vorwärtsbewegung. Jashari legt aus dem zentralen Halbfeld links raus, worauf Tzolis meint, den Laufweg von Talbi im Sechzehner erahnt zu haben. Naja, klassisches Missverständnis, der Steckpass folglich ins Nichts. 

Das müsste jetzt der erste Abschluss der Hausherren gewesen sein, nicht mehr als eine vorsichtige Annäherung. Gutes Gegenpressing aber in der Entstehung, City wirkt griffig. Haaland dann mit dem Zuspiel auf Foden, der sich links im Strafraum aus äußerst spitzem Winkel versucht. In diesem Fall dann doch etwas zu spitz, klar links vorbei.

Gerade durfte Ederson eine notgedrungene Flanke abfangen, ansonsten spielt sich das Geschehen nahezu ausnahmslos rund um den Sechzehner der Belgier ab. De Bruyne jetzt mal auf links, der flache Ball in die Mitte wird dann auf Kosten einer Ecke geblockt, die ohne Folgen bleibt. 

Haaland hält den Ball nach einer eigentlich zu lang geratenen Flanke von Foden an der rechten Grundlinie zunächst noch gut im Spiel, offensichtlich war der Ball dann aber doch bereits im Aus. Und so geht sie eben weiter, die Suche nach der entscheidenden Lücke im letzten Drittel.

Ansonsten ist bei den Cityzens natürlich Geduld gefragt, eine erste Ecke war inzwischen auch dabei. Brügge verteidigt enorm kompakt, läuft situativ aber auch geschlossen an und macht es den Engländern bislang schwer.

Wieder die Belgier in der Vorwärtsbewegung, Talbi rechts am Sechzehner. Der Offensivmann muss dabei aber Tempo rausnehmen, seine Hereingabe fälscht Gvardiol noch ab, sodass Ederson sicher zupacken kann.

Im Endeffekt haben und also bereits die ersten drei Minuten gezeigt, was wir heute in Manchester zu erwarten haben. Und natürlich versteckt sich Brügge mit dem Selbstbewusstsein von 20 Pflichtspielen ohne Niederlage nicht, kontern können die Mannen von Nicky Hayen allemal.

Und genau darauf lauert Brügge, früh die erste Warnung der Belgier! Ein einfacher langer Ball, eine einfache Kopfballverlängerung im Mittelfeld, und schon kontert Brügge in einer aussichtsreichen Situation. Tzolis treibt die Kugel mit ganz viel Grün vor sich über halblinks, dringt in die Box und legt quer, wo Gvardiol die Direktabnahme von Talbi aus elf Metern in höchster Not blocken kann.

Die ersten Eindrücke: Eine Mannschaft, die von Beginn an die Spielkontrolle übernommen hat sowie elf gegnerische Spieler, die dabei jeweils hinter dem Ball verteidigen. Die entsprechende Zuordnung sparen wir uns.

Wir wären so weit, Brügge hat angestoßen.

Geleitet wird die Partie vom Spanier Jose Maria Sanchez, der dabei von Raul Cabanero und Inigo Prieto an den Seitenlinien assistiert wird. Vierter Offizieller ist Alejandro Hernandez, vor den Bildschirmen bilden Carlos del Cerro Grande und Cesar Soto Grado das VAR-Duo. 

Ohnehin hat sich der belgische Meister nach einem etwas holprigen Saisonstart zuletzt enorm stabilisiert. Ende Oktober verlor man letztmals in der CL gegen Milan, seitdem blieb Brügge in 20 Pflichtspielen unbesiegt. Gerade nach dem Abgang von Skov Olsen (Wolfsburg) ist Ex-Fortune Tzolis noch mehr in den Fokus gerückt, wobei man sich in der CL mit sechs Toren, aber auch erst acht Gegentoren eher minimalistisch präsentiert. Heute dürfte die Devise ohnehin klar sein: kompakt stehen und auf Umschaltmomente lauern.

Aus den letzten vier Spielen gegen PSG, Juve, Feyenoord und Sporting steht nämlich nur ein Punkt, zumal selbst das 3:3 gegen Rotterdam nach verspielter 3:0-Führung einer Niederlage glich. Die einzigen beiden Dreier gab es zuvor gegen die Underdogs aus Bratislava und Prag, folglich wäre man mit dem Playoff-Platz noch gut bedient. Brügge wusste dagegen bislang zu überraschen und ist nach dem jüngsten 0:0 gegen Juve seit vier Spielen ungeschlagen. Darunter auch Siege gegen Aston Villa und Sporting, keineswegs zu unterschätzen also.

Einfach nur gewinnen. Was bis vor wenigen Wochen inmitten der größten City-Krise unter Guardiola einer Rarität glich, scheint zumindest auf nationaler Ebene wieder zur Gewohnheit zu werden. Aus den letzten fünf Ligapartien stehen vier Siege und ein Remis. Spätestens mit dem Heimsieg gegen Chelsea bestätigte man die Kehrtwende, die hingegen in der CL nach dem 2:4 letzte Woche in Paris ausblieb. Vielmehr brach man nach einer 2:0-Führung regelrecht auseinander und blickt bislang auf eine verkorkste Vorrunde zurück.  

Ein Endspiel für die Skyblues in der CL wäre an sich ja erstmal nichts ungewöhnliches, aber bereits Ende Januar? Tatsächlich kommt das Vorrundenfinale gegen Brügge einem Endspiel gleich, schließlich zählt für City nur ein Sieg, um sich noch die Teilnahme an den Playoffs zu sichern. Während die Rechnung für City in dieser Hinsicht relativ einfach ist, bräuchte Brügge auf Platz 20 heute etwas Zählbares, um je nach Verlauf der Parallelspiele vielleicht nicht doch noch zittern zu müssen. Bei einer Niederlage würde City jedenfalls vorbeiziehen.

Zwar kam Brügge zuletzt am Samstag in der Liga zu Hause gegen Kellerkind Kortrijk nicht über ein 1:1 hinaus und liegt damit drei Punkte hinter Spitzenreiter Genk, doch wurden dabei auch zahlreiche Stammspieler geschont. So kommen auch die sechs Wechsel von Trainer Nicky Hayen heute nicht überraschend: Während Meijer nicht im Kader steht, rotieren Romero, Skoras, Nielsen, Vetlesen und Nilsson wieder auf die Bank. Neu dabei sind dafür Ordonez, De Cuyper, Onyedika, Talbi, Kapitän Vanaken und Jutgla als Sturmspitze. Personell kann Hayen ansonsten aus dem Vollen schöpfen.

Aufseiten der Gäste aus Belgien soll es dagegen folgende Elf richten: Mignolet - Seys, Ordonez, Mechele, De Cuyper - Onyedika, Jashari - Talbi, Vanaken, Tzolis - Jutgla.

Vor dem letzten CL-Vorrundenspieltag blicken die Skyblues auf das Wochenende zurück, als am Sonntag beim Debüt von Ex-Frankfurter Marmoush ein verdienter 3:1-Heimsieg in der Premier League zu Hause gegen Chelsea stand. Nachdem Marmoush und auch Khusanov als Winter-Neuzugänge erst ab der K.o.-Phase international spielberechtigt wären, nimmt Pep Guardiola im Vergleich dazu zwei personelle Änderungen vor: Für Khusanov feiert der wiedergenesene Stones in der Dreierkette sein Startelf-Comeback, auch der zuletzt geschonte De Bruyne rückt wieder ins Team. Verzichten muss Guardiola auf das Lazarett, bestehend aus Dias, Ake, Doku und natürlich Rodri.

Werfen wir zunächst einen Blick auf das heutige Personal und beginnen dabei mit der Anfangself der Hausherren: Ederson - Matheus Nunes, Stones, Akanji, Gvardiol - Kovacic, Gündogan - Bernardo Silva, De Bruyne, Foden - Haaland.

Herzlich willkommen zum Champions-League-Spiel in der Ligaphase zwischen Manchester City und dem FC Brügge.